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The Winter Tree: Twilight Of The Magicians (Review)

Artist:

The Winter Tree

The Winter Tree: Twilight Of The Magicians
Album:

Twilight Of The Magicians

Medium: CD
Stil:

Flow Prog

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks
Spieldauer: 42:08
Erschienen: 31.01.2014
Website: [Link]

Es war einmal eine Progressive-Rock-Band der zweiten Liga namens MAGUS, die über mehrere Jahr(zehnt)e, von 1985 bis 2005, durchaus hörenswerte Werke keyboardlastiger Natur aufnahm, die gerne auf ausladende spacige oder ambiente Instrumental-Exkursionen antraten. Um 2010 entschied Bandkopf Andrew Robinson, dass ein Relaunch unter neuem Namen nötig sei. Vielleicht verbunden mit seiner eigenen Namensänderung in Andrew Laitres, benannte er MAGUS in THE WINTER TREE um (nach dem sehr kuscheligen, um nicht zu sagen sülzigen „Winter Tree“ von RENAISSANCE. Zu finden auf dem mehr popp- als proggigen „Azure D’or“). Auf den ersten beiden Alben, dem namenlosen Debüt und „Guardians“ wurde er von seinen langjährigen Mitstreitern Deb (ehemals Moore) und Mark Bond begleitet. „Twilight Of The Magicians“ ist hingegen eine reine One-Man-Show, auch wenn das Presse-Info von ein paar namenlosen Gastmusikern berichtet.

Mit progressivem Rock hat das Album nur wenig gemein. Weitgehend instrumental eingespielt, lediglich „A New Atlantis“ besitzt (genießbaren) Gesang, ist „Twilight Of The Magicians“ eine Art Soundtrack zu Rudolf Steiners Schriften über Atlantis. Holla, die Waldorffee mehrt sich aus, tanzt schwerelos ihren Namen am Meeresgrund, während vom Ufer aus Wald-, Erd- und sonstige Geister zuschauen. Passt schon.

Der weitgehend sanfte Musikfluss wogt irgendwo zwischen TANGERINE DREAM der späten Achtziger, ein bisschen Berliner Waldorfschule und Musik aus den Lautsprechern der ländlichen Wellness-Oase. Garniert mit einer Prise New-Age-Jazz á la SHADOWFAX und ein bisschen MIKE OLDFIELD auf Pauschalurlaub. Ist ein Fest für Freunde fließender, quellender, herumwandernder Keyboardklänge, die mal keinen Bock auf Rock haben.

Klingt manchmal sehr käsig wie beim Titelsong, dann wieder angenehm in sich ruhend, explizit, wenn Laitres locker und lässig am E-Piano sitzt. Keine Herausforderung an Hörgewohnheiten, aber auch kein Reiki-Massage-Schlunz, der die Gehörgänge verklebt. Ein Solo-Werk halt, dessen Limitationen offensichtlich sind, innerhalb derer es sich aber auf annehmbarer Wohlfühlebene bewegt.

FAZIT: Bestes Album der MAGUS-Reinkarnation bleibt das Zweitwerk “Guardians”, das den Grenzgang zwischen Progressive Rock und elektronischer Erbauungsmusik am besten hinbekommt. „Twilight Of The Guardians“ kippt doch gelegentlich Richtung Alleinunterhalter-Musik für besinnliche Radio-Stunden zwischen Mitternacht und Drei. Kein Stau auf den Straßen, ebenso kein wildes Rennen. Nur ein Dahingleiten, manchmal unterbrochen durch Unebenheiten im Bodenbelag. Balsam für geschundene Seelen und Qual für müde Hörer, die sich nach einem Kick sehnen, der sie wieder auf die Beine bringt. Wenn die Vorlage korrekt interpretiert wurde, liegt Rudolf Steiners Atlantis in der Chill-Out-Zone eines Spaßbades.

Jochen König (Info) (Review 9960x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • The Lemurians
  • Dolphin
  • Twilight Of The Magicians
  • Angels And Demons
  • Cosmic Sea
  • The Last Morning
  • Sinking Island
  • A New Atlantis
  • Lightworker

Besetzung:

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