THE BIRDWATCHERS kommen zwar aus Limerick, könnten aber auch von der britischen Hauptinsel stammen, vorzugsweise aus den Ballungsräumen London, Liverpool oder Manchester, denn dort grassiert(e) der "The"-Band-Wahn bekanntermaßen am stärksten. Das Quartett hat viel von dessen Protagonisten, aber auch genügend Eigenes auf dem Kasten, um sich im Alternative-Zirkus langfristig zu behaupten.

Die fünf Stücke auf "Pretentia" sind teils tanzbar (Opener), teils zum Um-sich-Schlagen (Titelsong) geeignet, lassen sich immer mitsingen und decken Stimmungen von versonnen ("Into The Wilderness", "Won't Let You Go") bis aufmüpfig ("I'm Waiting For It") ab.

Das Ganze klingt gleichwohl nie rüpelhaft, sondern piekfein, aber dennoch kantig und verspielt genug, um sich im Einerlei juveniler Schrammler zu behaupten.

FAZIT: "Pretentia" verbindet gewohntes Briten-Indie-Handwerk mit lesenswerten Texten und Musikalität zwischen jugendlichem Überschwang sowie dem Einfallsreichtum abgefeimter Profis, ist also definitiv mehr als ein weiterer gleichgeschalteter Vertreter der neuen "British Invasion".