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Tony Furtado: The Bell (Review)

Artist:

Tony Furtado

Tony Furtado: The Bell
Album:

The Bell

Medium: CD
Stil:

Americana/Alt-Folk/Indie Rock

Label: Blue Rose Records/Edel
Spieldauer: 51:45/Copper And Tin-EP: 19:23
Erschienen: 10.07.2015
Website: [Link]

TONY FURTADO hat bislang sechzehn Alben veröffentlicht und ist jetzt, mit seinem siebzehnten Werk „The Bell“, bei Blue Rose gelandet. Womit die blaue Rose wieder Geschick, Geschmack und Gespür bewiesen hat.

„Wem die Stunde schlägt“ war selten treffender, pendelt „The Bell“ eindrücklich zwischen den Polen Tod und Geburt. Intensiv und gleichzeitig federleicht durchmessen TONY FURTADO und seine Mitstreiter ein Territorium, das SIXTEEN HORSEPOWER mit Sicherheit für gut befunden hätten.

FURTADO gibt dem Banjo viel Raum, und zwar so, dass selbst Hasser dieses Instruments ihm eine Chance geben sollten, es funktioniert prächtig. Überdies spielt er eine gepflegte Slide Guitar und kann auch noch singen. Furtados Musik ist keine Hommage ans Redneck-Deliverance-Land, er produziert eindrückliche Songs über Verlust, Liebe und Wachstum.

Highway oder “The Low Road“, das ist hier die Frage und wie gemacht für den „True Detective“-Soundtrack. Marschrhythmus, Orgel, Banjo und klagende Stimme, fertig ist ein Alternative-Folk-Rock-Meisterwerk. „Tall Grass“ klingt als versuchten gut aufgelegte COLDPLAY ein Country-Stück einzuspielen. Das muss man erst einmal bringen, an Chris Martin zu erinnern, ohne die Tränendrüse zu belasten. Mit „Iowa“ folgt aber erst einmal ein Instrumental mit viel Banjo und Slide zum Verdauen.
So turnen TONY FURTADO und seine vortrefflichen Begleiter behände durch Bluegrass-, Country-, Folk- und Rock-Weiten, einprägsame Melodien und Rhythmen dutzendfach im Turnbeutel.

Vier Jahre hat sich der Musiker Zeit gelassen für den Nachfolger zum ebenfalls gelungenen „Golden“. Das merkt man dem Album positiv an; die Songs sind ausgereift, klanglich und spieltechnisch superb aufbereitet, und halten die Balance zwischen purer Lebensfreude, der Aufforderung zum Tanz und dem nachdenklichen Versenken in Sphären, in denen Tod und Verlust bestimmend sind. „The Bell“ ist stark genug, Lust und Last zu schultern, ohne darunter zu zerbrechen.

Die Special Edition ist um die knapp zwanzigminütige „Copper And Tin“-EP erweitert, die TONY FURTADO noch stärker als Banjo- und Slide-Virtuosen in kurzen und knackigen zweiminütigen Instrumentals zeigt. Dazu gehören eine erst kantige, dann immer beschwingtere „Amazing Grace“-Variation und ein Ausflug Richtung Irish-Folk („The Blackhaired Lass/Rakish Paddy/The Ladies Pantalettes“). Das fünf Minuten lange „Peggy O“ ist mit Gesang und introspektiver. Insgesamt ist „Copper And Tin“ so hemdsärmelig wie ergreifend und eine lohnende Ergänzung zum Hauptwerk.

FAZIT: Hach Kinners, ich habe doch schon genug lobende Worte verloren. Kauft das Album, durchaus in der Special Edition mit seiner kleinen, schnuckeligen Bonus-CD. TONY FURTADO hat’s verdient, Blue Rose haben es verdient und ihr habt es Euch auch verdient. Musik, die zu Herzen geht, die tieftraurig berührt und gleichzeitig hoffnungsvoll belebt: Was will man mehr in diesen Zeiten, in denen arschkalten Technokraten viel zu viel Raum und Zeit gewährt wird? Give the Banjo a chance…

Jochen König (Info) (Review 3781x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • CD:
  • Broken Bell
  • Tired Lion
  • Dying Language
  • Astoria
  • Low Road
  • Tall Grass
  • Iowa
  • Give Me Your Soul
  • Ashes of a Man
  • The Collier’s Daughter
  • Jo Jo
  • Lie Alone
  • Star
  • Copper And Tin-EP:
  • Firecracker
  • 8th Of January
  • Peggy O
  • Machine
  • Amazing Grace
  • The Blackhaired Lass/Rakish Paddy/The Ladies Pantalettes

Besetzung:

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