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Lazuli: Saison 8 (Review)

Artist:

Lazuli

Lazuli: Saison 8
Album:

Saison 8

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock +

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 44:00
Erschienen: 20.04.2018
Website: [Link]

Saison 8“, das wäre als achte Staffel einer Fernsehserie eine ordentliche Leistung, die nach sehr zufriedenstellenden Einschaltquoten aussieht. Als achtes Album in diesen Spotify-geprägten Zeiten, zeugt dies von Ideen und Durchhaltewillen, denn etwas für kaufträchtige Massen waren LAZULI wohl nie. Was schade ist, denn massenhaft Erfolg hätte die Band durch die Jahre konstant verdient. Und so avantgardistisch, dass man Hörer*innen verschreckt, sind die Franzosen nicht. Im Gegenteil, sie haben den großen Atem, packende Melodien und antreibende Rhythmen. All dies macht die Musik LAZULIs sowohl eigenständig wie verführerisch, hinzukommt, dass Dominique Leonetti ein beachtlicher Leadsänger ist.

Das ausgefeilte „Saison 8“ ist so etwas wie eine geglückte Bestandsaufnahme von LAZULIs Schaffen, ohne dass dem Werk der Ruch von Endgültigkeit anhaftet. Die (Eigen)produktion ist exzellent, der Klang blitzsauber, ohne ins Klinische zu reichen. Man höre nur die hintergründigen, getupften Orgelklänge auf „Mes Ami, Mes Frères“, die im Konvolut der umgebenden Instrumente nicht untergehen, sondern deutlich wahrnehmbar sind. Dem Stück haftet eh etwas Paradigmatisches an, besitzt es doch alle Merkmale, die den LAZULI-Sound ausmachen.

Die kraftvoll vorgetragenen Lyrics, in Französisch natürlich, der weit ausholende Spannungsbogen, das Wechselspiel zwischen filigranem Chanson, betörender Indie-Pop-Seligkeit, durchaus mit leichter BEATLES-Affinität, und machtvollem, zupackendem Progressive Rock, dem nichts Verschwurbeltes anhaftet. Natürlich gibt es auch wieder den weltbesten Léode-Spieler zu hören. Gut, Claude Leonetti spielt als Einziger das von ihm erfundene Instrument, jene Mischung aus Gitarre und Synthesizer, die es dem seit einem Motorradunfall linksseitig gehandicapten Musiker ermöglicht, gitarrenähnliche Klänge einhändig einzuspielen. Gelingt ihm phänomenal.

Das besitzt viel Schmiss, der ungebremst zu „Les Cotes“ hinübergeschmettert wird. Wut, Trauer und Sehnsucht nach Schönheit vereinen sich zu einer Lektion in großem Drama. Das beherrschen LAZULI in Perfektion, an jeder Ecke passiert etwas, kleine Einfälle ordnen sich den üppig angelegten Songs unter. Trotz des übersprudelnden Ideenreichtums und der instrumentalen Vielfalt wirkt die Musik nie überladen. Schönklang alleweil, der aufgrund seiner ihm innewohnenden Düsternis, der drängenden Spielweise, kleinen Breaks und größeren Ausbrüche, sowohl in die Stille wie auf die große Bühne, nie zur bloßen Gefälligkeitsarbeit wird. Imposantes Werk.

FAZIT: Acht Songs, acht weitere Stationen im Schaffen LAZULIs. „Saison 8“ ist ein ausgereiftes Album, das gekonnt und abwechslungsreich Prog, Chanson und hartem Rock seine Referenzen erweist und dabei etwas Eigenes schafft. LAZULI eben. Musik mit Seele, Kopf und Körper. Viel Körper.

Jochen König (Info) (Review 4245x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • J’attends Un Printemps
  • Un Linceul De Brume
  • Mes Amis, Mes Frères
  • Les Côtes
  • Chronique Canine
  • Mes Semblables
  • De Deux Choses Lune
  • Les 4 Mortes Saisons

Besetzung:

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