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Sudden Infant: Buddhist Nihilism (Review)

Artist:

Sudden Infant

Sudden Infant: Buddhist Nihilism
Album:

Buddhist Nihilism

Medium: CD/Download
Stil:

Experimental

Label: Harbinger Sound / Cargo
Spieldauer: 43:38
Erschienen: 28.09.2018
Website: [Link]

Jake Lanz, der unter dem Namen SUDDEN INFANT singt und alle erdenklichen elektronischen Komponenten zur Lärmerzeugung bedient, agiert neuerdings in einem Trio, statt wie zuvor jahrelang im Alleingang Krach zu schlagen. Dass seine "Musik" ungenießbar wie eh und je bleibt, ist vor diesem Hintergrund schade und kommt einer verschenkten Chance gleich.

Immerhin ist Lanz schon seit einem Vierteljahrhundert aktiv, ohne über einen avantgardistischem Quatsch zugetanen Underground hinaus irgendetwas gerissen zu haben. Seine "Kompositionen" speisen sich aus Industrial in seinem Embryonalstadium (Einstürzende Neubauten, Throbbing Gristle), aber mehr noch außermusikalischen Gefilden und vermutlich der Beat-Dichtung im Besonderen.

So kommt es zu Spoken-Word-Performances wie 'In This Moment' (übrigens mit einem Gastsaxofonisten eingespielt) oder Stream-of-Consciousness-Lyrik mit nicht nur einem kleinen Schuss Dadaismus ('Hong Kong Nursery', 'Brownsville Texas'), was man prinzipiell interessant finden, aber auf einem vermeintlichen Musikalbum nicht unbedingt gebrauchen kann - vor allem dann nicht, wenn die Geräusche im Hintergrund alles andere als erträglich sind.

Lanz intoniert wahlweise wie ein Büttenredner oder politischer Marktschreier, und wenn dabei tatsächlich einmal so etwas wie ein Lied herauskommt, dann mit sich eintönig wiederholenden Bassmotiven ('Rationality', '100 Word Mantra') der simpelsten Sorte, oder der Dreier hampelt schlicht hibbelig auf einer Note herum wie während 'Puppet Master'.

Darüber hinaus hat der Bandkopf den 'Maybe You're Right'-Text von Cat Stevens (!) komplett neu vertont … als enervierendes Gestolper, das sich später in 'George Clooney' wiederholt. Gleichfalls besteht auch 'Tourists' aus mehr Pausen als musikalisch relevanten Passagen.

FAZIT: Das Gesamtkunstwerk Jake Lanz kann nicht singen und auch keine Songs schreiben. Was er uns bei SUDDEN INFANT seit Jahren als Musik im Geist der Industrial Avantgarde (Young Gods) verkauft, ist schlichtweg amateurhaft wirkender Schrott, an dem er zwar hörbar Spaß hat; veröffentlichen und verkaufen muss man so etwas aber trotzdem nicht, auch wenn der Mann anscheinend Fans hat.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2277x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 3 von 15 Punkten [?]
3 Punkte
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Tracklist:
  • Rationality
  • Hong Kong Nursery
  • In This Moment
  • Maybe You're Right
  • 228
  • Tourists
  • Puppet Master
  • 100 Word Mantra
  • George Clooney
  • Brownsville Texas
  • French Douche
  • Somniphobia II

Besetzung:

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Interviews:
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