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Centre El Muusa: Centre El Muusa (Review)

Artist:

Centre El Muusa

Centre El Muusa: Centre El Muusa
Album:

Centre El Muusa

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Instrumentaler Psychedelic- und Krautrock

Label: Sulatron Records
Spieldauer: 40:48
Erschienen: 26.06.2020
Website: [Link]

Sie blubbert wie der Schaum auf dem Cover, in dem ein Mädchen wie Pippi Langstrumpf (Ja, genau aus dem Kinderbuch, das nunmehr statt seines Weltruhms unter den großen, bösen Rassismus-Verdacht, was zum Glück eine Astrid Lindgren nicht mehr miterleben muss, gestellt wird!) genussvoll abtaucht, tatsächlich ganz gehörig – diese Musik auf dem 2015 in Estland als Avantgarde-Elektronik-Duo gegründeten und nun tief in den psychedelischen Nebelschwaden instrumentalen Krautrocks versinkenden CENTRE EL MUUSA.
Da ist es fast schon logisch, dass Sulatron Records, das wohl psychedelischste deutsche Label um Dave Schmidt aka SULA BASSANA, ELECTRIC MOON, WELTRAUMSTAUNEN, ZONE SIX usw., bei dieser unwiderstehlichen Musik zugreifen musste. Denn schließlich verbirgt sich hinter diesem eher spanisch klingenden Bandnamen mit Multiinstrumentalisten MISHA PANFILOV einer der kreativsten und produktivsten Musiker Europas, der sich speziell für CENTRE EL MUUSA mit dem Wurlitzer-Elektro-Pianisten und Landsmann VOLODJA BRODSKY zusammentat, um aus der Avantgarde-Elektronik der beiden nun gemeinsam mit Schlagzeuger und Bassistin ein wahres Bubble-Psyche-Debüt-Feuerwerk zu entzünden.

Auf den Spuren von AMON DÜÜL und CAN, aber auch HAWKWIND und OZRIC TENTACLES wabert der Sound auf „Centre El Muusa“ sich von Stück zu Stück, jeweils zwischen 5 und 10 Minuten andauernd, stärker und stärker seinem jeweiligen Ende entgegen, so als wäre die oberste Aufgabe dahinter, das Erreichen eines endgültigen Trance-Zustandes, eines eben, den man in den besonders 60ern nur zu gerne noch mit der Hilfe spezieller Kräuterchen zusätzlich bis zur völligen Ekstase befeuert hat.

Minimalistisch anmutende Kompositionen als Grundlage für mitunter bombastische Eruptionen und der ein oder andere Überraschungsmoment sind Programm. Stimmungswechsel ebenfalls, denn „Centre El Muusa“ wartet nicht durch sich psychedelisch festfahrende Krautrock-Eintönigkeit auf, sondern räumt den Instrumentalisten ihre speziellen Freiräume ein. So dominiert in „Mia“ durchgängig ein tiefer, hypnotischer Bass-Rhythmus zu dem sich pure Ambient-Sounds gesellen. Man fühlt sich regelrecht in die frühen Psyche-Klassiker hineinversetzt, als PINK FLOYD noch geheimnisvoll im BARRETT-Style voller überbordender Effekte durch die Pyramiden turnten und die dunkle Seite des Mondes noch in weiter Ferne lag.

Wen wundert's da noch, dass der das Album abschließende „Szolnok“ gleich noch mit Folk-Anleihen spielt und psychedelisch verrockt wird, während noch kurz zuvor „Burning Lawa“ (Übrigens eine Kombination aus Englisch und Estnisch!) genauso wie das darin verheißene brennende Lava klingt. Feurig schwelend und am Ende glutheiß einen mitreißend.

FAZIT: Wenn Sulatron Records mit einer musikalischen Entdeckung aus Estland aufwartet, dann muss die natürlich schwer psychedelischer Natur sein, so wie das gleichnamige Debüt von CENTRE EL MUUSA. Eine Reise durch den instrumentalen Krautrock voller psychedelischer, aber auch ambientlastiger Klangwelten, die sich einerseits durch ihren Hang zu minimalistischen Kompositionen auszeichnen und andererseits einen wie eine heiße Lava-Masse immer mehr mit sich reißen. Übrigens sind das türkisfarbene 180g-Vinyl sowie die Digipak-CD im Gatefold-LP-Cover strikt auf 500 Exemplare limitiert. Psychedelisch veranlagte Krautis werden garantiert ihre wahre Freude an der estländischen Band haben.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2453x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Turkeyfish
  • Glitter Bo
  • Ain't Got Enough Mojo
  • Burning Lawa
  • Mia
  • Szolnok

Besetzung:

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