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Glacier: The Passing of Time (Review)

Artist:

Glacier

Glacier: The Passing of Time
Album:

The Passing of Time

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: No Remorse / The Orchard
Spieldauer: 40:11
Erschienen: 30.10.2020
Website: [Link]

So unbekümmert, wie GLACIER ihren True Metal zocken, tut das dieser Tage kaum eine Band, weil sich die meisten entweder krampfhaft authentisch oder widerlich ironisch mit der Materie beschäftigen. Beim Hören von "The Passing of Time" gewinnt man deshalb in der Tat den Eindruck, die Gruppe würde ihre Sache völlig blauäugig in Angriff nehmen.

Das Album der wohlgemerkt bereits seit Mitte der 1980er musizierenden Veteranen klingt so, als würden die Musiker in einer Blase existieren und die Hochphase des klassischen Edelstahls während der 1980er losgelöst von anderen Musikliebhabern für sich entdecken. GLACIER haben nichtsdestoweniger spürbar viel Freude daran, ihren Zeitgenossen von damals (und sich selbst) nicht bloß mehr oder weniger originalgetreu nachzueifern, sondern transferieren die im Detail durchaus unterschiedlichen Stile aller möglichen Acts - etwa die frühen Queensryche während der Power-Ballade 'Sands of Time' oder den urtümlichen Speed Metal von Savage Grace in 'Into the Night' - mit knalliger Produktion ins Hier und Jetzt.

Das lässt die Platte ungeachtet ihrer Null-Originalität ungeheuer frisch wirken … ganz davon abgesehen, dass die Combo aus abgefeimten Instrumentalisten besteht, die mit auf den Punkt genauen Schlagzeug-Fills, liebevoll ausgearbeiteten Lead- und Solo-Parts sowie - vor allem! -sowohl zweckmäßigem als auch mitreißendem Songwriting für sich einnehmen.

Sympathischer geht es kaum - GLACIER mögen in ästhetischer Hinsicht vollends im Fantasy-Milieu aufgehen, doch selbst wenn man das Drumherum ausblenden würde und nicht wüsste, wer das hier wann und wo genau aufgenommen hat, müsste man den situativen Kontext, in dem "The Passing of Time" erscheint vor lauter Enthusiasmus verdrängen. Alte Hasen dürfen so was eben, und Erfahrung ist faktisch unbezahlbar.

FAZIT: Retrospektiver US Power Metal vom Feinsten von echten Könnern, ein beispielloser Nostalgie-Trip für die zynisch trübe Szene-Gegenwart.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3235x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Eldest and Truest
  • Live for the Whip
  • Ride Out
  • Sands of Time
  • Valor
  • Into the Night
  • Infidel
  • The Temple and the Tomb

Besetzung:

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