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Mt. Joy: Rearrange Us (Review)

Artist:

Mt. Joy

Mt. Joy: Rearrange Us
Album:

Rearrange Us

Medium: CD/Download
Stil:

Indie Rock

Label: Dualtone / eOne
Spieldauer: 39:14
Erschienen: 05.06.2020
Website: [Link]

Gitarrist, Sänger und MT.-JOY-Hauptkomponist Matt Quinn hat einen weiten Weg vom Kinderzimmer-Musikanten zum Arena-Beschaller zurückgelegt - beschleunigt durch den Überraschungserfolg nur eines seiner Lieder. Der Schlager 'Astrovan' hängt seither wie ein Fallbeil über der Band und klingt deshalb auch auf deren zweitem Album an, obwohl sie sich hörbar Mühe gibt, von außen auferlegten Zwängen frei zu bleiben.

"Rearrange Us" ist auf jeden Fall vielseitiger als sein Vorgänger. MT. JOY reiten gemeinsam mit ihrem Produzenten Tucker Martine (My Morning Jacket, The Decemberists, Modest Mouse) durch einen bunten Garten aus stilistischen Entlehnungen und klanglichen Genre-Konventionen, die von Folk bis Post Rock reichen, ohne dass der eigene Sound der Darlings der Zeitschrift Rolling Stone verloren ginge.

Da Quinn auf der Platte Selbstbetrachtung betreibt, um charakterliche Schwächen - u.a. übertriebene Besorgnis - auszumerzen und neue musikalische Wege zu finden, steht sein bisweilen übertrieben zittriges Vibrato im Brennpunkt, was der Truppe aus Los Angeles ein stärkeres Profil verleiht, sie aber auch zu einem Streitfall macht, falls man als Hörer nicht auf derartiges "overacting" kann.

Nicht dass der Frontmann unglaubwürdig wirken würde … Sein Vortrag passt zum "everything goes"-Charakter von "Rearrange Us" mit seinen Gospel-Chören ('Bug Eyes', 'Have Faith'), Classic-Rock-Balladen wie' Let Loose' oder 'Death' mit (elektrischem) Piano und sogar Neo-Disco- (Titelstück) bzw. funky Popowackler-Indie-Nummern fürs Radio à la Maroon 5 ('My Vibe', 'Strangers').

Der sachte pulsierende Antreiber 'Come With Me' und das fast rein akustisch vorgetragene 'Witness' werden wiederum in puncto Klang-Minimalismus nur von dem Beinahe-A-Capella-Zwischending 'Witness' "unterboten". Das kratzige 'Acrobats' gehört zu den wenigen Momenten, in denen die Gitarre angezerrt erklingt, und ist auch der ergreifende Höhepunkt eines Albums, das mehr Ecken und Kanten dieser Art vertragen hätte.

FAZIT: "Rearrange Us" bietet mehr von allem, was MT. JOY bislang auszeichnete, wirkt durch seine überbordende Anmutung jedoch ein bisschen unfokussiert und hebt die Band - vielleicht paradoxerweise - von denjenigen ab, mit denen man sie zuvor noch eindeutiger vergleichen konnte. Als Soundgourmet darf man sich indessen an warmen Flanger-Effekten und Orgel-Einsprengseln, brummenden Bass-Teppichen und generell viel Hall auf den Saiteninstrumenten ergötzen, worin sich zugleich auch die allgemein pathetische (im guten Sinn) Haltung der ausdrückt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2451x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Bug Eyes
  • Rearrange Us
  • Have Faith
  • My Vibe
  • Let Loose
  • Every Holiday
  • Come With Me
  • Death
  • Acrobats
  • Witness
  • Us
  • Become
  • Strangers

Besetzung:

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