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The Jimi Hendrix Experience: Los Angeles Forum * April 26, 1969 (Review)

Artist:

The Jimi Hendrix Experience

The Jimi Hendrix Experience: Los Angeles Forum * April 26, 1969
Album:

Los Angeles Forum * April 26, 1969

Medium: CD/Download/Do-LP/Limitiert/Remaster
Stil:

Blues, Hardrock, Psychedelic, Live, Kult

Label: Legacy/Sony Music
Spieldauer: 79:31
Erschienen: 18.11.2022
Website: [Link]

JIMI HENDRIX ist unsterblich!
Das ist jedem klar, der sich für rockige Gitarren-Musik der Extraklasse interessiert und dem angeblich – glaubt man vielen Kritikern und seinen Fans – der beste Gitarrist aller Zeiten ist, auch wenn er das selber immer wieder verneinte und die Gitarren-Krone öffentlich in Interviews an RORY GALLAGHER weiterreichte.
Und nachdem HENDRIX längst für alle Ewigkeiten seine Gitarre an den weltlichen Nagel gehängt hat, um in himmlischen Gefilden mit dem 'Club der 27er', dem als bisher letzte alkoholvergiftet AMY WINEHOUSE beigetreten ist, zu musizieren, ist er natürlich auch eine Legende, an deren Status niemand mehr kratzen kann.

So ist es auch heute noch ein echtes Ereignis, wenn historische Hendrix-Aufnahmen wieder in richtig gut gemasterter Soundqualität auftauchen und sich digital auf einem kleinen Silberling oder analog auf einer großen schwarzen Scheibe präsentieren.
In diesem Falle also trifft dies auf das Konzert des THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE (Trio mit Hendrix, Mitch Mitchell und Noel Redding) zu, das erstmals als kompletter Livemitschnitt aus dem ausverkauften Forum in Los Angeles am 26. April 1969 aufgenommen wurde. Und wer sich nun fragt, wie das alles wohl klingt – zumindest nach 53 Jahren vom Klang her, weil die Hendrix-Konzerte ja immer eine einzige Musik-Messe für sich waren – der wird überwältigt sein.

Gleich der erste Eindruck, wenn sich die schwervinylige (150 Gramm) LP-A-Seite des Gatefoldcover-Doppel-Albums auf dem Plattenteller dreht, ist: Wow, was ist denn das für eine unglaublich gute Sound-Qualität, in der dieses Konzert von vor über einem halben Jahrhundert hier mit fetten Bässen und klaren Höhen aus den Boxen schwappt. Unglaublich, was da wieder die Restaurier-, Mix- und Remaster-Experten rund um Eddie Kramer, Bernie Grundman und das Hollywooder LAFX Studio geleistet haben. Genau so und nicht anders wird diese Hendrix-Konzerterfahrung auch in unseren heimischen Gefilden zwischen den Lautsprecherboxen einer guten Musikanlage oder unter hochwertigen Kopfhörern ein echtes Live-Erlebnis, das uns dieses Konzert nur für uns direkt in die gute Stube holt, ohne dass sich irgendwer über eine mangelhafte 'Bootleg'-Qualität beschweren zu braucht.

Der Anlass hinter dieser hochwertigen Veröffentlichung dieser Konzert-Rarität auf Vinyl ist nicht etwa irgendein Album-Jubiläum oder sonstwas, denn die LP-Veröffentlichungen von Hendrix, der nach diesem Los-Angeles-Konzert nur noch etwa ein Jahr zu leben hatte, haben ja allesamt längst ihre 50 Jahre hinter sich, sondern dass Hendrix im November dieses Jahres 80 Jahre alt geworden wäre und seine Fans so gesehen nachträglich das posthume Geburtstagsgeschenk auf Vinyl erhalten. Bei dieser Qualität der Aufnahmen sowie dem Konzert rundum eine großartige Idee.

Doch eine noch deutlich fettere Überraschung erwartet einen, wenn man auf dem Album-Sticker sowie dem super gestalteten LP-großen 12 Seiten umfassenden Booklet (mit umfangreichen Begleittexten von ZZ TOP-Gitarristen Billy F Gibbons und Randy Lewis) dieser von der Hendrix-Familie autorisierten Edition liest, dass wir hier doch tatsächlich zum ersten Mal das komplette Hendrix-Konzert (!!!) vom 26. April 1969 aus dem Los Angeles Forum auf Vinyl erhalten.

Zum Zeitpunkt dieses Konzerts befanden sich JIMI HENDRIX EXPERIENCE nach den Alben „Are You Experienced“, „Axis: Bold As Love“ (beide 1967) und natürlich „Electric Ladyland“ (1968) mit dem in Amerika verbotenen 'Nackte-Frauen-Cover' auf dem Zenit ihrer Beliebtheit und des Erfolgs. Noch dazu hatten sie nur ein Jahr zuvor, als sie gemeinsam mit den MONKEES durch die USA touren wollten, nach nur fünf Konzerten ihre Tour abbrechen müssen, da sich erzbiedere, aber umso einflussreichere amerikanische Frauenverbände über die 'obszönen Auftritte' aufregten, weil Hendrix seine Gitarre mit der Zunge leckte. Ja, vielleicht hätte er lieber dabei deren (nur hinter verschlossenen Türen stattfindenden) erotischen Vaginal-Fantasien mit seiner Zunge befriedigen sollen anstatt seiner Gitarre auf diese Weise die 'erotischsten Töne' zu entlocken. Und keine Angst, auch in Los Angeles bearbeitete Hendrix seine 'Geliebte mit den sechs Saiten' intensiv mit der Zunge, nur dass zu diesem Zeitpunkt ihm selbst die intensivsten steuerunterschlagenden Feministinnen einer Schwarzer-Prägung – die übrigens im selben Jahr wie Hendrix geboren wurde – oder kleinbürgerlichen Ami-Familien-Prüderistinnen nichts mehr anhaben konnten, auch wenn dieses Konzert infolge der extrem hohen Polizeipräsenz ebenfalls nicht ohne Probleme ablief, die Hendrix immer wieder mit launischen Ansagen befriedete, auch weil verschiedene Fans es einfach nicht lassen konnten, die Bühne entern zu wollen.

Wie für THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE typisch, war die Zusammenstellung der Songs wieder ein musikalisches Überraschungsei, da Hendrix-Konzerte nie akribisch von einer Setlist, sondern wohl vielmehr vom Gefühl der Musiker geprägt waren. Darum überrascht gleich auf der LP-A-Seite das lange, absolut hochkarätige Schlagzeug-Solo von Mitch Mitchell schon beim zweiten Song, dem viertelstündigen „Tax Free“, einer ebenso überraschenden HANSSON (Ja, genau der „Lord Of Rings“-Bo aus Schweden) & CARLSSON-Coverversion.

Ein Live-Highlight jagt während des Konzerts dann das nächste, wobei viele Stücke aufgrund der ausgiebigen instrumentalen Eskapaden der drei Musiker locker die 10-Minuten-Grenze überschreiten oder wenigstens ankratzen. Der Hammer wird sich – typisch für Hendrix eben – ganz für's Ende aufgehoben, indem ein knapp 18 Minuten langes Medley ein Kombination aus „Voodoo Child“ und CREAMs „Sunshine Of Your Love“ in sich vereint.

FAZIT: Jetzt wäre er schon 80 Jahre alt, der Gitarren-Gott JIMI HENDRIX, der nicht sich, sondern eher einen R. Gallagher, als göttlich ansah. Aus Anlass dieses Ehrentags für einen, der ganz früh im Jahr 1969 dem 'Club der 27er' (weltberühmte Musiker, die im Alter von 27 Jahren 'den Löffel, das Instrument oder das Mikro' für alle Ewigkeit abgaben) beitrat und so regelrecht zur Legende werden musste, erscheint nun „Los Angeles Forum * April 26, 1969“ auf Doppel-LP und CD, welche erstmals das komplette, ausverkaufte THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE-Konzert in spitzenmäßiger Sound-Qualität enthält und die man nicht nur des grandiosen Klangs und Spitzen-Konzerts, sondern auch des super gestalteten LP-großen 12 Seiten umfassenden Booklets (mit umfangreichen Begleittexten von ZZ TOP-Gitarristen Billy F Gibbons und Randy Lewis) wegen, unbedingt als die Doppel-Vinyl-Variante besitzen sollte, selbst wenn derzeit die Einkaufspreise sowie der daraus resultierenden Verkaufspreise für LP's jenseits von Gut und Böse liegen. Bei dieser Doppel-LP lohnt sich der Anschaffungspreis auf jeden Fall für jeden, der sich bei der Gitarren-Gott-Frage auf die Seite von Hendrix schlägt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4650x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (22:57):
  • Introduction (2:27)
  • Tax Free (15:34)
  • Foxey (4:56)
  • Seite B (23:23):
  • Red House (11:25)
  • Spanish Castle Magic (11:58)
  • Seite C (16:19):
  • Star Spangled Banner (2:31)
  • Purple Haze (6:44)
  • I Don't Live Today (7:04)
  • Seite D (16:52):
  • Medley:
  • * Voodoo Child (Slight Return) (9:16)
  • ** Sunshine Of Your Love (4:16)
  • *** Voodoo Child (Slight Return) (3:20)

Besetzung:

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