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Vægtløs: Kakofoni (Review)

Artist:

Vægtløs

Vægtløs: Kakofoni
Album:

Kakofoni

Medium: LP/MC/Download
Stil:

Post-Metal, Post-Hardcore, Blackgaze

Label: 19 unterschiedliche Label, die wir hier aus Platzgründen nicht alle aufführen können!
Spieldauer: 15:29
Erschienen: 03.11.2022
Website: [Link]

Sein Werk auf neunzehn (!) verschiedenen Labels unters Volk zu bringen, zeugt auch nur bedingt von Größenwahn… Umso seltsamer wirkt es, dass sich VÆGTLØS einen CD-Release sparen, aber den übrigen physischen und digitalen Markt auf sämtlichen Labels bedienen.
Das verstehe wer will, es ändert nichts an der Qualität der Musik.
Zu hören gibt’s ein metallisches Sammelsurium, das sich den Präfix „Post-“ in sämtlichen Variationen zu eigen macht.
Die beiden Songs von „Kakofoni“ sind ausladend komponiert und branden zwischen verzweifeltem Wutausbrauch und resignierter Apathie hin und her. Was sich anfangs nicht sonderlich innovativ liest, wird durch eine tiefsitzende, persönliche Ebene zu einem herzzerreißenden Stück Musik.

Die Schreie des Sängers, die an- und abschwellenden Melodien, in denen so viel Tragik mitschwingt, das alles klingt nach Verzweiflung, nach Ausweglosigkeit. Und ohne Ausweg bleiben nur Aufgabe oder Kampf. Zunächst klingt „Når de ord, vi har brug skyder op af sig selv, får vi en ny sang“ noch nach Kampf, so brachial werden die Drums verdroschen.
Dann hält die Melancholie Einzug.
Es wird ruhiger und der Sinn des Lebens wird komplett infrage gestellt, ehe beide Seiten in einem schmerzhaften Crescendo aufeinanderprallen und den Song als emotionalen Sturm zwischen der Qual der Gegenwart und dem beinahe besessenen Festhalten an der Vergangenheit beenden.

„Livet har så mange farver, lad os se dem alle“ erscheint dann noch zerrissener. Was mit verzweifelte Wut startet, wird nach und nach zu einem melancholischen und tränenreichen inneren Kampf zwischen der Akzeptanz des Geschehenen und der leisen Hoffnung, im nächsten Moment aus einem Alptraum aufzuwachen.
Aber die Situation ist kein Trugbild und das Leben ist kein Traum. Aus dieser Erkenntnis resultieren Momente völliger Verzweiflung aber auch der aufkeimende Wille zur Veränderung. Denn trotz allem Leid und allem Schmerz muss das Leben noch nicht in Dunkelheit versacken. Irgendwo am Horizont ist die Hoffnung auf Licht und diese kleine Hoffnung reicht aus, um weiter zu machen.

FAZIT: VÆGTLØS zerreiben ihre eigenen Nerven und die des Hörers zwischen den beiden Songs von „Kakofoni“. Persönlichen Schmerz zu bewältigen erfordert immer Mut und Kraft. Das kann in Größenwahn ausarten, es kann aber auch eine Reinigung des eigenen, inneren Gefühlsmisthaufens sein. Allein den Schritt zu wagen, aus der eigenen Dunkelheit herauszutreten, ist ein Kraftakt, der aber in diesem Fall auch dazu führt, dass am Ende ein Denkprozess stattfindet. Dadurch kann sich die Sicht auf das Leben verändern, auch wenn, oder gerade weil, der Abgrund der Vergangenheit seine Schatten immer noch auswirft.

Dominik Maier (Info) (Review 1483x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Når de ord, vi har brug skyder op af sig selv, får vi en ny sang
  • Livet har så mange farver, lad os se dem alle

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