Gemessen an den vorherigen EPs gerät der Einstieg in „3“ regelrecht rockig. Wobei das etwas härtere Riffing von „Irgendwo in Vegas“ das laut schlagende Indie-Pop-Herz der Band auch nur bedingt kaschieren kann.

Denn schon zu „Alt.Grau.Wohnung“ lässt es sich bestens durch den verregneten Tag ins Vergessen tanzen. Es geht um Liebe, gebrochene Herzen und die Krise nach einer zerbröselten Beziehung. Dabei klingen DREIBETTZIMMER auch auf dieser EP eingängig wie eh und je, genauso wie sie beständig auf die (eigene) Tränendrüse drücken.
Wobei sich „Roland Kaiser, Endziffer 3“ auch mit anderen Themen beschäftigt. Zumindest lassen sich Aspekte von Vergangenheitsbewältigung und persönlicher Traumaufarbeitung in den Zeilen erkennen. Die Musik klingt ein klein wenig aufreibender als bisher von DREIBETTZIMMER bekannt, was aber sehr gut zu der Thematik passt und gerne in Zukunft öfter zum Einsatz kommen darf.
„Beziehung – Ego = Liebe?“ betritt zum Abschluss zwar kein thematisches Neuland, denn die Aufarbeitung von vergeblicher Liebe, bzw. die Reflektion einer gescheiterten Beziehung ist kaum mehr ein Novum, schon gar nicht im Bereich des Indie Rock. Aber DREIBETTZIMMER wirken auf diesem Themengebiet eben auch authentisch und präsentieren einen eingängigen Ohrwurm, der fast sowas wie Tanzpotenzial mitbringt, womit zumindest eine kurzfristige Heilung von der besungenen Krise gleich mit angeboten wird.

FAZIT: Auch auf „3“ betreiben DREIBETTZIMMER persönliches Krisenmanagement in Form von eingängigem Indie-Rock. Hier und da rifft die Gitarre vielleicht ein My kräftiger als auf den beiden ersten EP’s, aber unterm Strich bleiben die Songs der Linie von ohrwurmiger Eigentherapie treu.