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Bulgarian Cartrader: Greetings From Soulgaria (Review)

Artist:

Bulgarian Cartrader

Bulgarian Cartrader: Greetings From Soulgaria
Album:

Greetings From Soulgaria

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Soul, Indie-Pop, Funk, Bulgarian Vibes

Label: Uncomfortable Chair Records
Spieldauer: 41:24
Erschienen: 30.10.2025
Website: [Link]

Wenn der BULGARIAN CARTRADER bei seiner Arbeit ist, dann bringt der in Bulgarien geborene Daniel Stoyanov nicht etwa Automobile an Mann und Frau, sondern musikalische Kleinode, die ordentlich ausgerüstet mit Soul, Indie-Pop, Funk und ernsten wie ironischen Text-Ideen, aber garantiert ohne Airbag, daherkommen.
Musik, die Freude bereitet und sich nicht an stilistische Vorgaben oder einengende rhythmische Strukturen hält, daher auch den einen oder anderen Rap- oder HipHop-Moment und noch viel mehr bulgarische Musik-Vibes mit einbaut, um die Musikkarre tiefer zu legen und flotter zu machen. Da wird mal geklimpert, mal die Ukulele rausgeholt oder mit natürlichen Fieldrecordings hantiert.
Und dass Herr Stoyanov auch noch eine klare Leidenschaft für JON BON JOVI hat, wird spätestens bei dem gleichnamigen Song – eine wunderschöne Ballade – in den musikalischen 'Soulgaria'-Stein gemeißelt.


Und wer gerne noch ein paar weitere musikalische Vorbilder hinter BULGARIAN CARTRADER sucht, der wird diese irgendwo zwischen PRINCE und BILLY IDOL oder THE STREETS finden.

Schon der Albumtitel „Greetings From Soulgaria“ verrät, dass Stoyanov besonders der Soul am Herzen liegt, er dafür sogar aus seinem eigenen musikalischen Ländle 'Soulgaria' – welch herrliche Kombination aus Soul und Bulgaria – grüßen lässt und noch dazu auf den BOSS und sein Mega-Album „Greetings From Asbury Park, N.J.“ verweist.


Sehr erfreulich fällt auch der Sound aus: Stereo-Effekte, die fein voneinander und immer spannend über die linken und rechten Kanäle daherkommen, sich dabei häufig vereinen oder hin- und herwandern. Kristallklare Höhen und volle Bässe sorgen für ein zusätzliches Klangerlebnis, das durchgängig fesselnde Wirkung erzielt.
Ähnlich ergeht es einem mit den Texten, in denen Stoyanov kleine, oft ironisch untermalte Geschichte aus seinem Leben oder dem Leben der Anderen erzählt.
Leider enthält die LP keine bedruckte Innenhülle mit den Texten, die man bei diesen Inhalten doch ganz gerne mitlesen würde.


Dafür gibt es als großes Finale mit „Meditations“ allerdings ein finsteres, sich beständig bedrohlich steigerndes, gut sieben Minuten andauerndes Instrumental mit Hang zu RADIOHEAD, das die Gesamtstimmung von „Greetings From Soulgaria“ überraschend in eine gänzlich andere Grundstimmung treibt, um dann einen verblüfften wie etwas verunsicherten Hörer zu hinterlassen.
Diese Spannung plus dem Überraschungseffekt zeichnen das gesamt Album aus, welches so nachhaltige Wirkung hinterlässt und den Hörer infolge seines Abwechslungsreichtums erneut zum nächsten Hördurchgang einlädt, denn es gibt viel zu entdecken, ohne dass dabei Langeweile aufkommt.


Das ist ganz großes Kino.
Zumindest für alle, die gerne einmal über jeden musikalischen Tellerrand in Richtung Bulgarien schauen und sich nicht gleich von jedem dahergelaufenen Musikhändler eine ausgelatschte, billig getunte Musik-Karre andrehen lassen.
Greetings From Soulgaria“ hat tatsächlich die Qualität und Innovation einer einfallsreichen Luxus-Limousine.
Also: Augen und Ohren auf während des Autokaufs der musikalischen Art beim BULGARIAN CARTRADER.
Es lohnt sich!


FAZIT: Oh nein, unser BULGARIAN CARTRADER aka Daniel Stoyanov dreht uns auf „Greetings From Soulgaria“ nicht etwa irgendwelchen zu hochgetunten Musik-Schund aus der bulgarischen Auto-Landschaft an, sondern bietet eine mehr als gelungene und sehr abwechslungsreiche Musikmischung zwischen Soul und Indie-Pop mit überraschenden Richtungswechseln, die sich von PRINCE bis RADIOHEAD bewegen dürfen und dann sogar in einem Song noch unverhohlen als emotionale Ballade auf JON BON JOVI verweisen. Dazu noch Texte, die Herz und Verstand berühren, aber gerne auch ihren Sinn für Humor entfalten. Die LP „Greetings From Soulgaria“ (sogar mit deutscher und bulgarischer Schrift, um die bulgarische Seele hinter diesem Album zu betonen, gestaltet) ist echter Balsam für die Ohren, der gleichermaßen beruhigende wie anregende Wirkung verursacht.


Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 62x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (18:37):
  • Palace Gates (3:52)
  • Watermelon Runaway (4:05)
  • Brizzle (2:37)
  • Telecaster Warrior (3:12)
  • Toothpicks (2:16)
  • Revirginize (2:35)
  • Seite B (22:47):
  • Twenty Thousand Miles (3:16)
  • Jon Bon Jovi (3:57)
  • Birds (2:21)
  • Nüü (2:43)
  • Liturgy (3:17)
  • Meditations (7:13)

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