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Die Ärzte: Dunkel (Review)

Artist:

Die Ärzte

Die Ärzte: Dunkel
Album:

Dunkel

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Deutschsprachiger Punkrock

Label: Hot Action Records
Spieldauer: 66:08
Erschienen: 24.09.2021
Website: [Link]

Mit „Dunkel” ist nach rund einem Jahr 2021 das nächste, diesmal 14. Studioalbum der ÄRZTE erschienen . Es ist der Nachfolger zu „Hell”. In der Zwischenzeit kam zudem eine weitere Biographie („Das Buch Ä”) heraus, und es gab einige Konzerte sowie eine Downloadsingle namens „Drei Mann - Zwei Songs”. Das Vorgängeralbum warf einige Fragen auf, war aber gut und erfreute sich auch bei mir großer Beliebtheit.
Wie es mit "Dunkel" aussieht, werden wir gleich feststellen.
Macht ihr mit?


„KFM” ist ein Opener, wie er im Buche steht, und heißt ausgeschrieben nichts anderes als „Karnickelfickmusik”. Ein wahrer Punkrock-Klopper, der einige direkt abholen wird, der Rest kommt im Laufe des Albums nach. Viele Stücke machen dem Albumtitel allerdings alle Ehre: der Titeltrack, „Tristesse” ein wenig, „Nachmittag”, „Menschen” und „Danach”. Manche übertragen das sowohl via Musik als auch im Text, einige Tracks nur durch Letzteres.


Auch wenn es typisch Bela ist, passt es ins Programm der Platte und bietet Abwechslung. Neben solchen Themen gibt es ein bisschen Spaß, für den DIE ÄRZTE immer schon bekannt waren, aber erneut auch einige politische und kritische Äußerungen. Zum Beispiel in „Doof” (unter anderem zu Nazis), „Einschlag”, „Anastasia” und „Besser”, die das Thema toxische Männlichkeit behandeln.
Wohingegen ein Stück wie „Our Bass Player Hates This Song” die Demokratie erklärt, lobt und kritisiert – ärzte-untypisch mit einem Zeigefinger. Es sei ihnen gestattet, denn es passt, ist gut, richtig und wichtig. Ich hoffe, Rod hasst ihn nicht allzu sehr.


„Schrei" ist ein bisschen anders. Rodrigo González singt hier ziemlich heiser, und der Song ist schön melodisch-punkrockig.
„Kraft" ist die vertonte Version von „Tresenkraft" und dem Gewicht des Wortes gewidmet. Worte haben Kraft.
„Schweigen" hat ein wenig 80s-Drum-Machine in sich – also eigentlich ziemlich viel. Bela B singt, und das schwingt auch mit.
Farin Urlaubs „Tristesse" ist ein sommerlich angehauchter Latin-Ska-Song mit einem Text, der nicht so recht zur fröhlichen Musik passen mag und daher so gut passt. In der Mitte kommt ein „Kerngeschäft" mit dem Thema „Musik ist älter als Kapitalismus". Außerdem beinhaltet dieses Stück ein Rap-Feature von und mit E-Bow.


Und wie fällt das Album „Dunkel" von DIE ÄRZTE nun aus?
Tja, wie immer: gut. Im Ernst. Über eine Stunde Musik, keine Ausfälle, musikalisch richtig gut, textlich auf den Punkt und abwechslungsreich. Außerdem wird einmal in der dekadenlangen Karriere ganz offensichtlich der erhobene Zeigefinger benutzt. Ja, nu, öfter mal was Neues, und da ist man bei den ÄRZTEN genau an der richtigen Adresse. Hoffentlich müssen wir nicht wieder acht Jahre auf das nächste Album warten. Die Band kann im Grunde nur gut. Scheiße geht nicht. Also, im Sinne eines richtigen Totalausfalls. Dass man je nach Stimmung mal einen Song weniger ansprechend findet – oder besser – ist geschenkt.
Alles richtig gemacht.


FAZIT: „Dunkel" ist ein gelungenes und abwechslungsreiches Album von DIE ÄRZTE, das die Stärken der Band eindrucksvoll zur Geltung bringt. Mit über einer Stunde Musik bietet es eine Vielzahl von Themen, die sowohl unterhaltsam als auch kritisch sind. Die Mischung aus punkrockigen Klängen und politischen Botschaften zeigt, dass DIE ÄRZTE auch nach vielen Jahren im Geschäft relevant bleiben. Die Songs sind gut produziert, textlich prägnant und laden zum Mitdenken ein. Insgesamt ist „Dunkel" ein weiteres Highlight in der Diskografie der Band, das sowohl alte Fans begeistert als auch neue Hörer ansprechen kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Wartezeit bis zum nächsten Album nicht zu lang ist.

Oliver Lippert

Gast-Rezensent (Info) (Review 256x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 15 von 15 Punkten [?]
15 Punkte
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Tracklist:
  • KFM – 1:28
  • Wissen – 3:15
  • Dunkel – 3:50
  • Anti – 3:06
  • Doof – 3:15
  • Schrei – 3:02
  • Kraft – 4:29
  • Schweigen – 3:50
  • Tristesse – 3:30
  • Kerngeschäft (feat. Ebow) – 3:53
  • Noise – 3:23
  • Einschlag – 3:05
  • Anastasia – 2:42
  • Besser – 4:02
  • Nachmittag – 3:55
  • Menschen – 2:40
  • Erhaben – 4:40
  • Danach – 3:45
  • Our Bass Player Hates This Song – 4:24

Besetzung:

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