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Highdelberg: Highdelberg (Review)
Artist: | Highdelberg |
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Album: | Highdelberg |
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Medium: | CD | |
Stil: | Psyche- und Krautrock, Stil-Mischmasch |
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Label: | MIG music | |
Spieldauer: | 40:59 | |
Erschienen: | 30.05.2025 | |
Website: | [Link] |
Dass Heidelberg als eine der schönsten Städte Deutschlands und natürlich ganz speziell von Baden-Württemberg gilt, die am Neckar liegt und als ehemalige kurpfälzische Residenzstadt für ihre malerische Schönheit (besonders der im Krieg unzerstört gebliebenen Altstadt) bekannt ist, sollten die meisten halbwegs geografisch informierten Zeitgenossen, die immer in der Schule aufgepasst haben – trotz Zutrichterns mit massivem Nürnberger-Trichter-Wissen – wohl noch wissen.
Dass allerdings dessen musikalische Abwandlung HIGHDELBERG als kraut-jazz-rockendes Musikphänomen der Extraklasse, mit ganz großen, bekannten Krautrockern im Hintergrund, gilt, dürfte vielen noch bis heute ein Geheimnis sein. Dieses wird jetzt mit der spannenden Veröffentlichung „Highdelberg“ durch MIG music noch einmal angeheizt und zugleich gelüftet.
Also lüften wir erst einmal die spannende Musiker-Gilde, die sich hinter HIGHDELBERG verbirgt – dann wird sicher klar, wie gehaltvoll die anfängliche Behauptung zu „Highdelberg“ ist. Ein Album, das in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert alt wird.
Mitten in HIGHDELBERG verstecken sich nämlich die wichtigsten Musiker hinter GURU GURU und KRAAN sowie CLUSTER, HARMONICA und FAUST!
Insgeheim so gesehen eine echte Krautrock-Supergroup!
Oder um es mit den Worten des MIG-Labels auszudrücken: „Mehr Krautrock-Kompetenz ging seinerzeit nicht!“
Das verspricht Unmengen von kraut-jazz-rockiger Spannung. Und dieses Versprechen halten – mitunter mit einem beschwingten, fast freudvollen Sound und viel hintergründigem Humor schon bei der Wahl der Song-Titel („Kosmische Phyrze“ ist hierbei ungeschlagen!) – von der ersten bis zur letzten, also 41. Minute ein.
So ist es kein Wunder, dass die Band selbst auf „A National Affair“ vor schrägen Country-Rhythmen nicht zurückschreckt, die sie dann nach und nach verwustet bzw. verkrautet. Ein herrliches Stück nachdem man seine erste verblüffte Verwunderung überwunden hat.
Auslöser für HIGHDELBERG war 1974 der singende Multiinstrumentalist Ax Genrich, nachdem er 1974 GURU GURU verlassen hatte. Genrichs Sinn für ähnlich abgefahrenen Humor wie den seines ehemaligen Band-Kollegen Mani Neumeier ist auf „Highdelberg“ unverkennbar. Aber eben auch Folk, Rock'n'Roll, Jazz und sonstwas sowie ziemlich abgefahrene Gesänge, die manchmal gar Richtung BEATLES schielen, sind unüberhörbar.
So wird dieses Album tatsächlich zu einer verrückten Mixtur mit recht verrückten Krautrock-Musikern, die allesamt hautzutage Legenden-Status besitzen. Und so gilt: Für alle Krautrock-Freunde und die Fans der Bands GURU GURU und KRAAN sowie CLUSTER, HARMONICA und FAUST unbedingter Entdeckeralarm!!!
FAZIT: Da hatte der gute Axel Gendrich nach seinem Ausstieg bei GURU GURU doch mal eine richtig verrückte wie geniale Idee, zumindest aus Sicht aller Krautrock-Freunde. Denn er scharte jede Menge Krautrocker (GURU GURU / KRAAN / CLUSTER / HARMONICA / FAUST) um sich und erschuf HIGHDELBERG. Ein kräutriges Projekt, das im Vordergrund zwar Spaß verbreitet, hintergründig aber einen sehr eigenen Stil entwickelt, dem neben besagter Musikrichtung auch Country, Rock'n'Roll, BEATLES-Ähnliches und natürlich Jazz beigemischt werden. Eine waghalsige Mischung, die aus heutiger Sicht verblüfft und überzeugt – vor 40 Jahren aber recht unbeachtet blieb. Schön, dass MIG music dieses absurd anmutende Krautrock-Kleinod wieder an das Licht und in die Ohren aller Freunde von abgefahrener Musik zog. Ein Entdeckung der besonderen Art – die 'Akte X' des Kraut-Jazz-Undsonstwas-Rock!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Der Platzhirsch
- Odenwaldpolka
- Wapitis Rückkehr
- Kosmische Phyrze
- Super Normal Rider
- A National Affair
- No Matter No. 769
- Saure Drops & süßer Wein
- Bass - Helmut Hattler, Ax Genrich
- Gesang - Peter Wollbrandt, Ax Genrich
- Gitarre - Peter Wollbrandt, Ax Genrich
- Keys - Dieter Moebius, Achim Roedelius
- Schlagzeug - Mani Neumeier, Jan Fride
- Highdelberg (2025)
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