Progressive und traurige Liebesgrüße aus Polen!
Der 2008 gegründete LOONYPARK ist wieder geöffnet und sendet herzerweichende Grüße an alle, die noch immer nicht begriffen haben, dass uns zukünftig nicht unbedingt glücklichmachende Tage bevorstehen.

„Sad Songs For The Upcoming Days“ hält tatsächlich das, was der Albumtitel der polnischen Progressive-Rock-Band mit singender Frontfrau Sabina Godula verspricht: Traurige Lieder mit melancholischen Attitüden, die symphonisch und mit vielen beeindruckenden E-Gitarren-Einsätzen im floydianischen Fahrwasser dargeboten werden.

Das hat einerseits viel von einem Singer/Songwriter-, andererseits von einem entspannt progressiv ausgerichteten Prog-Album, dem viel Trauer und Tiefe innewohnt. Oder um den berechtigten Hinweis aus dem Promo-Schreiben zu zitieren: „Ein neues Album, das tief unter die Haut geht.“
Und dort nistet es sich ein, verbreitet besonders auch durch den warmen, recht tiefen weiblichen Godula-Gesang einen bleibenden Eindruck, während besonders das Keyboard dazu sein trauriges Klang-Bild zeichnet, das immer dann, wenn es in depressiven Momenten untergehen zu scheint, von himmlischen Gitarren-Ausflügen wieder ans Licht geholt wird.

Alle acht Songs verbreiten eine ähnliche Stimmung zwischen Melancholie und entspannter Besinnlichkeit, weil die lichten Gitarren uns immer wieder den Weg Richtung hellerem Horizont bahnen.
Die Texte, allesamt von Sabina Godula verfasst und im achtseitigen Booklet nachlesbar, drehen sich um die Liebe – aber nicht die himmelhochjauchzende sondern mehr die tiefsitzend nachdenkliche („Tough Love“) –, Fragen, die man sich nicht zu stellen wagt, weil man Angst vor der ehrlichen Antwort hat („Questions“), starke Frauen („Strong Woman“), schwer zu ertragende Verluste („Memory Of You“) oder beschreiten im schönsten Song der CD gar wie AC/DC (zwar nicht den Highway, dafür aber) die Straße Richtung Hölle („Road To Hell“), um am Ende in „After All...“ das Resümee zu ziehen: „In the quiet of the night, / I felt a spark, a guiding light“.
Ein echtes Liebeslied, das uns da am Ende des Albums hoffnungsvoll anstrahlt.
Und das alles geht tatsächlich unter die Haut!

FAZIT: Es wird traurig mit den „Sad Songs For The Upcoming Days“, die uns von den progressiven polnischen Rockern LOONYPARK, welche hier ihre ganz besonders melancholische Seite für sich entdecken, geboten werden. Maßgeblich feuert hierbei Sabina Godula mit ihren Texten und ihrer Stimme diese Stimmung an, während allerdings die beiden Gitarristen immer wieder für beeindruckend progressive Rockmomente sorgen, sodass „Sad Songs For The Upcoming Days“ niemals in übertriebener Trauer oder Depri-Phrasen versandet. Ein Album, das genau das hält, was sein Titel verspricht, weil es vom Lagerfeuer-Charme bis zum symphonischen Flächenbrand alles zu bieten hat.