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Interview mit The Thirteenth Sun (15.02.2013)

The Thirteenth Sun

Rumänien macht von sich reden, und diese Band wird ebenfalls bald für Gespräch sorgen, auf jeden Fall im erlauchten Kreis der mit extremem Metal sozialisierten Prog-Szene. Die Musiker antworten im Kollektiv, wie es sich für ganzheitliche Künstler geziemt.

Ihr stammt alle aus verschiedenen Bands; wie habt ihr zueinander gefunden?

Da wir uns alle schon sehr lange kennen und wissen, wo sich der jeweils andere verdingt hat, herrscht unter uns blindes Vertrauen; was insofern großartig ist, als man solches Glück im Normalfall eher nicht hat. Jeder von uns ist bereit, musikalische Experimente zu wagen und etwas Besonderes zu erschaffen, und weil wir ähnliche Geschmäcker haben, funktioniert das Komponieren ohne Reibungen und dennoch bar jeglicher Formeln. Da wir eine gute Beziehung zu DORDEDUH hegen, lag es auch nahe, Flavius zu fragen, ob er Bass bei uns spielen wolle. Er passt persönlich und musikalisch perfekt zu uns.

Welche Ziele verfolgt ihr mit der Band, die ihr in euren vorigen nicht umsetzen könnt?

Wir wollen einfach nur Musik machen - Musik ohne stilistische Barrieren und gegen irgendwelche Erwartungen von außerhalb. Neben unseren Gemeinsamkeiten hat natürlich auch jedes Mitglied seine eigenen Geschmäcker, und das verhilft uns zur Eigenständigkeit. Dass wir spirituell an einem Strang ziehen, könnte sich nicht besser auf die Songs auswirken, die wir schreiben. Musik ist die Stimme der Seele, wie es so schön heißt.

Wie gestaltet sich eure Beziehung zu DORDEDUH genau?

Unser Sänger Radu hat die Band vor einigen Jahren kennengelernt, als er mit INDIAN FALL im Consonance Studio in Temeswar aufnahm. Er sah sich gleich auf demselben Nenner wie die Jungs, und mittlerweile treffen wir uns regelmäßig irgendwo, unter anderem live. Als es ans Produzieren unserer ersten Lieder ging, waren sie die erste Wahl.

Was bedeutet euer Bandname?

Er bezieht sich auf den Planeten, der von der Erde aus betrachtet an 13. Stelle außerhalb unseres Sonnensystems kreist: Epsilon Eridani in der Konstellation Eridanus. Man kann also sagen, wir haben den Blick auf einen bestimmten Punkt am Himmel gerichtet, den wir als Start einer musikalischen Reise zum Verständnis des Universums betrachten. Für uns ist dieser Stern ein Symbol, zumal es heißt, auf ihm sei Leben denkbar. Dies zieht den Gedanken nach sich, über diese weite Entfernung zu kommunizieren, wiederum eben durch Musik, was viel aufregender und tiefsinniger sein kann als konventionelles Reden von Angesicht zu Angesicht. Wir alle glauben an Energien in uns, die sich nicht körperlich oder räumlich begrenzen lassen, sondern vielmehr dazu dienen, Botschaften weit treffender zu vermitteln, als es Sprache vermag.

Seht ihr euch als Teil einer neuen Metal-Bewegung in Rumänien?

Ich schätze schon. Der Aufschwung hier während der letzten Jahre ist unleugbar, nicht zuletzt da sich das Land selbst nach außen hin geöffnet hat. Die Musiker adaptieren und schließen sich mit der Welt kurz, wobei vor allem der Jugend alle Türen offenstehen, da sie über ganz neue Mittel verfügen, Musik kennenzulernen und zu machen, nicht zuletzt wegen des Internet.

Dieses Weltraum-Konzept - werdet ihr daran festhalten?

Ach, das war nichts Kalkuliertes. Wir handhaben es auch weiterhin so, dass wir einfach den Weg gehen, den wir vor uns sehen. Wir tun, was sich richtig anfühlt, aber es stimmt schon, dass das All eine große Inspiration für uns darstellt, also werden wir wohl auch weiterhin daraus schöpfen.

Was und wer inspiriert euch außerdem?

ARCTURUS, ULVER, PINK FLOYD, PORCUPINE TREE und OPETH. Auf diese Bands einigen wir uns alle. Sie prägen uns bewusst und unterbewusst, aber wir hören auch sonst eine ganze Menge Zeug. Davon abgesehen mögen wir die Filme von David Lynch and Stanley Kubrick wirklich sehr.

Und wie geht es weiter?

Neben dem Fertigstellen unseres ersten Albums sind einige Auftritte geplant. An ein Label denken wir vorerst noch nicht - Eile mit Weile. Die Unabhängigkeit hat im Augenblick viele Vorteile für uns. Falls sich etwas findet, das uns anspricht, werden wir nicht nein sagen.

Wir harren der Dinge, die da kommen. Danke fürs Interview.

Andreas Schiffmann (Info)
Alle Reviews dieser Band:
  • The Thirteenth Sun - Genesis (2012)