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Interview mit Semantic Saturation (18.02.2013)

Semantic Saturation

Wenn sich eine bunte Schar von Musikern wie Derek Sherinian oder Andy Kuntz um einen praktischen Niemand schart, muss dieser etwas für sich haben. Shant Hagopian gibt persönlich Aufschluss ...

Sprich ein wenig über dich selbst; stell dich und deinen Werdegang als Musiker vor.

Als ich mit 15 zum ersten Mal PINK FLOYD hörte, musste ich ein Instrument zur Hand nehmen. Während meiner Teenager-Zeit entwickelte sich zudem eine Liebe für die Möglichkeiten der Klangerzeugung und Musikproduktion. 1996 begann ich ein Studium der Jazz-Gitarre, das ich 2003 abschloss. Frank Gambale hat mich sehr stark beeinflusst, der Jazz allgemein eigentlich, weil es an meiner Schule kaum Rock gab. Der Stil fügte sich aber bestens mit meinen Progressive-Wurzeln. Momentan gefällt mir das Solo-Dasein eigentlich recht gut, aber ich hätte nichts gegen eine feste Band einzuwenden. Momentan steht es noch in den Sternen, aber neben ständig wechselnden Musikern auf meinen Alben würde ich schon gerne in einem Gefüge spielen.

Wie konntest du Ric oder Virgil für dich als unbekannten Künstler gewinnen?

Als ich Derek Sherinian fragte, ob er gastieren möchte, tat ich dies mit einigen Demos, der er hören durfte. Er meldete sich rasch zurück und schlug ein, was bei den anderen eigentlich mehr oder weniger genauso erfolgte. In jedem Fall ist es mir eine Ehre, diese Leute auf meinem Album zu haben.

Und wie lief das logistisch?

Das war eine der größten Herausforderungen. Die Beteiligten sind alle viel beschäftigt mit Tourneen, Clinics und anderen Verpflichtungen, aber das Internet machte vieles leichter, etwa mit Skype und schnellem Datentransfer zum Verschicken unserer Aufnahmen Zum Text von “What If We All Stop” schickte ich Andy ein paar lose Ideen, die er dann zu dem tollen Ergebnis formte, das nun auf dem Album zu hören ist. Andy half auch beim arrangieren und ist nebenbei gesagt auch ein ziemlich guter Produzent.

Was bedeutet dir der Name SEMANTIC SATURATION?

Das pschychologisches Phänomen der semantischen Sättigung ist ein lässt sich über den Bereich Sprache hinweg tragen: Unser Hirn wird Tag für Tag überfüttert, was langfristig zu einem Bedeutungsverlust der Wahrnehmung führt, wie es in der Linguistik auf einzelne Wörter zutrifft, die immerzu wiederholt werden. Ich fasse den Namen quasi als Kritik am Zeitgeist auf.

Stehst du auf Instrumentalmusik per se, oder ist sie aus der Not des Sängermangels geboren?

Die Namen der Songs ergeben sich aus dem, was mich zu ihnen inspiriert hat, und das wiederum kann vieles sein. Das ist auch nicht anders im Falle von Liedern mit Text., Instrumental Musik zu schreiben ist aber keine Notwendigkeit, sondern ein Drang meinerseits. Mich erfüllt diese Art von Musik eher als konventionelle Stücke mit Gesang, aber kategorisch lehne ich nichts ab; in Zukunft kann man also immer wieder einen Sänger auf meinen Produktionen hören.

Wohin führen dich deine Ambitionen langfristig?

SEMANTIC SATURATION sind mein Baby, mit dem ich Musikliebhabern etwas bieten will, indem ich Rock, Prog und Metal miteinander verbinde, aber auch Jazz und elektronische Elemente einflechte. Zu sagen, wohin meine Reise führt, ist noch zu früh, aber ich habe schon eine kleine Fangemeinde und hoffe deshalb, dass ich auf lange Sicht hin eine Basis schaffen kann.

Viel Glück dabei, wir hören voneianander!

Andreas Schiffmann (Info)
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