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Interview mit Fellwoods (20.11.2012)

Fellwoods

Adam Burke stellt uns im Interview seine Zusammenrottung FELLWOODS vor, bei der die Herkunft - Portland im US-Bundesstaat Oregon - nachgerade zu interessanter Musik verpflichtet.

Bring bitte ein wenig Licht in den Background der Bandmitglieder.

Ich glaube, wir kamen kam im Frühjahr 2010 zusammen, aber Ben und ich hatten schon auf der Schule gemeinsam Musikunterricht. Wir spielten sechs, sieben Jahre lang zusammen in einer Band, die stark im Blues, R'n'B und Soul der Sechziger verankert war. Mein Stil wurde immer ruppiger, und als die Gruppe auseinanderbrach, stöberte ich alles aus jenen Tagen sowie den frühen Siebzigern auf, was ich kriegen konnte. Ben kam sowieso vom Metal, aber wie beide harmonieren prächtig. Beth passte ebenfalls sofort, als sie hinzustieß, und mit Tony, unserem extrem talentierten Lead-Gtarristen, war die Besetzung perfekt.

"Wulfram" liegt offensichtlich ein Konzept zu Grunde ...

Mir fällt das Komponieren leichter, wenn ich ein Thema dazu habe, und außerdem besitzt eine Folge von Songs so immer einen roten Faden. Wir erzählen die Geschichte des Mädchens Wulfram, das sich in einen mächtigen Prinzen verliebt. Er ist machthungrig und geldgierig, bricht letztlich ihr Herz und lässt sie im Stich, woraufhin sie sich in den Wald zurückzieht und mit einem Drachen in einer Höhle lebt. Indem sie die Geheimnisse der Natur kennenlernt, wird sie zur schlagfertigen Hexe, trachtet nach Vergeltung und kämpft für Gerechtigkeit. Der Prinz ist mittlerweile ein grausamer Eroberer geworden und hört über eine Prophezeihung von einer Hexe, die ihn während einer Mondfinsternis vom Thron stürzen wird. Deshalb heuert er Söldner an, die Wulfram jagen, doch die können ichts gegen sie ausrichten. Zur Zeit der Mondfinsternis begibt sie sich zu dem Herrscher und fordert ihn dazu auf, dem Bösen zu entsagen, doch er versucht, ihr weiszumachen, er liebe sie immer noch, um zu verhindern, dass die Prophezeihung in Erfüllung geht. Sie durchschaut seinen Plan, tötet ihn und nimmt seinen Platz ein.

Jetzt hast du den Cliffhanger abstürzen lassen ... Könntest du dir vorstellen, auch einmal über aktuelle und wirkliche Themen zu schreiben?

Doch schon, zum Beispiel über persönliche Angelegenheiten wie Liebe, aber eigentlich geht es bei dieser Band um Eskapismus und abgedrehte Themen - Fantasy eben. Für uns alle kommt dies einer Entspannung gleich, da der Alltag doch stressig genug ist, und das muss man nicht in die Kunst einfließen lassen. Tiefgehende Emotionen und realistische Beweggründe fließen schließlich auch in diese erfundenen Geschichten ein. Wir schreiben nichts Albernes und nehmen uns durchaus ernst. Dem nächsten Album, an dem wir noch arbeiten, liegt der Themenkreis Träume zugrunde.

Wie passt euer Name dazu?

Den Namen zu finden war richtig schwierig. Dazu machten wir uns über Folklore, Astrologie, Astronomie, Okkultismus und so weiter schlau. J.R.R. Tolkien verwendet das Wort "fell" als synonym für "böse", und wir hielten dieses Präfix für angemessen, um das auszudrücken, was uns bei der Musik vorschwebte.

Und was zur Hölle ist "Mezcal Blue Agave Heart"? Kann man das trinken?

Tequila, der aus dem Herzen der blauen Agave hergestellt wurde. Hiermit wollten wir die Vibes von ZZ Top und Deep Purple kombinieren.

Woher rührt eurer Meinung nach der Retro-Rock-Boom?

Generell mögen wir die Sachen von Witch, Witchcraft, Graveyard oder Danava sehr, doch sie beeinflussen uns nicht. Wir waren uns dieser Welle nicht bewusst, als wir mit FELLWOODs loslegten; erst nachdem wir das Demo veröffentlicht hatten fiel es uns auf. Ich persönlich glaube, dass die Musik der Sechziger und Siebziger den absoluten Höhepunkt in Sachen Rock darstellte. Bis heute wurde der Stil unzählige Male zerlegt und wieder neu zusammengesetzt, aber was einmal genial war, wird es auch bleiben. Sicher, dieser Trend findet wohl bald wieder ein Ende, aber wer von seinem Tun überzeugt ist, bleibt ihm treu und entwickelt sich weiter. Schließlich gibt es auch Hardliner, die auf Delta-Blues schwören, frühen Hip Hop oder Barockmusik.

Wie sieht es live-technisch bei euch aus?

Wenn uns Veranstalter das nötige Geld bereitstellen und unsere Privatleben es erlauben, werden wir auch im Ausland auftreten. Wir sind nicht mehr die Jüngsten, haben Familien und einen Alltag, der uns bindet. Davon abgesehen wird "Wulfram" in ein paar Wochen auf Vinyl erscheinen, und wir verkaufen eine Split mit den tollen Ice Dragon sowie bald auch den Zwölfzöller "Gyromancer". Das zweite Album ist eigentlich schon fertig und muss nur noch aufgenommen werden - nächstes Jahr.

Dann sind wir gespannt - vielen Dank!

Cheers!

Andreas Schiffmann (Info)
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