Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Edgar Froese, der Kopf von Tangerine Dream und rühriger Solokünstler, am 20.01. in Wien, im Alter von 70 Jahren, überraschend an den Folgen einer Lungenembolie gestorben.
Vom elektronischen Flirt mit (Free)-Jazz in den ganz frühen Jahren, über die Erschaffung eines eigenen Klangkosmosses, in dem sich Tangerine Dream erst dronartig ausbreiteten, um ihn anschließend auch rhythmisch mit aufgebrochenen und -gelockerten Strukturen auszufüllen, bis hin zu fahrstuhlfreundlichem Muzak und dem Spiel mit Sinfonik, waren und sind Tangerine Dream eine der einflussreichsten und populärsten Formationen der elektronischen Musik.
Neben rund 150 Tonträgern spielte Edgar Froese auch zahlreiche Soundtracks ein, u.a. für Michael Mann ("Thief", "The Keep"), William Friedkin ("Sorcerer") und Michelangelo Antonioni ("Identifikationen einer Frau").
Zu den bekanntesten Tangerine Dream-Mitstreitern (bei Christoph Franke wörtlich zu nehmen) zählen Klaus Schulze, Peter Baumann, Michael Hoenig, Johannes Schmoelling, Paul Haslinger und Conrad Schnitzler.
Letztes Jahr war Froese noch auf einer großen "Phaedra-Farewell"-Tournee. "Phaedra" war sein erster großer Erfolg - auch und besonders in den USA, selten genug für einen deutschen Künstler - und bleibt jetzt leider sein Live-Vermächtnis.