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Depressive Age: Electric Scum (Review)

Artist:

Depressive Age

Depressive Age: Electric Scum
Album:

Electric Scum

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal / Progressive Metal

Label: G.U.N.
Spieldauer: 45:00
Erschienen: 1996
Website: -

Der Schwanengesang dieser begnadeten Jungs: Es war nach diesem Album klar, dass nicht mehr viel kommen konnte, denn wer hätte dieses Album kaufen sollen? Die eingefleischten Fans vielleicht noch, aber eine breitere Hörerschicht zu erreichen war trotz Namensänderung (D-Age, kurz nach Veröffentlichung) nicht drin. Zu viele unterschiedliche Ausrichtungen hat dieses Album. Mir persönlich gefällt es sehr gut und es wirkt auf mich auch im ganzen homogen - andere mögen mir da sicher wiedersprechen. Fakt ist jedoch, dass die Band einmal mehr ein abwechslungsreiches und originelles Album geschaffen hat, das in dieser Form noch nicht da war. Da wechseln sich Südländisches Flair (Companero Song, mit spanischem Text) mit kalter Sterilität ab (Sports Yells, mit Drumcomputer, Polar Athletic Son). Samples und Keyboardsounds sind feine Pinselstriche in dem Bild, das DEPRESSIVE AGE gemalt haben. Sie wirken nie störend und unterstützen den jeweiligen Song (etwa Toyland Hills). Die für die Band typische Melancholie besteht nach wie vor (Featherflute), das Bronski Beat - Cover Smalltown Boy über einen homosexuellen Jungen ist inhaltlich fast schon Programm (die Rolle des Außenseiters, der sich nirgendwo zugehörig fühlt, scheint dieser Gruppe wie auf den Leib geschrieben). Hinzu kommen die abgefahrendsten Lyrics der Bandgeschichte (Cairo Crabat - lieber Jan, was isst du für Pilze?) und ein moderner Heavy-Sound von Rammstein-Produzent Ronald Prent. Wer sein Album mit einer so strangen Nummer wie dem Titelsong starten lässt, der hat Mut. Den haben die vier (Ingo Grigoleit ist als zweiter Gitarrist ausgestiegen) hier zu genüge bewiesen. Angesichts dieser Platte soll niemand sagen, es gäbe keine deutschen Bands mit eigenem Profil - diese hier käut definitiv keine ausländischen Trends wieder.
Leider ist das mit der Originalität so eine Sache: Die meisten wollen sie nicht hören. Entweder war mangelnder Erfolg das Ende dieses Haufens oder bandinterne Orientierungslosigkeit...ich schätze, ein wenig von beidem. Die Namensänderung sowie ihr Outfit grenzten DEPRESSIVE AGE bewusst von der Metal-Szene ab - vielleicht ein Fehler? Definitiv ist aber, dass hier einige versteckte Songperlen darauf warten, entdeckt zu werden, denn songorientiert ist "Electric Scum" - und darum geht es doch schließlich...um gute Musik, nicht um Sparten, oder?

FAZIT: Harte Kost, definitiv! Ich kann keinem Spartenfreund das Album empfehlen, jedoch Fans guter Musik. Eine songorientierte Scheibe, die nach mehrmaligem Genuß eine ganze Menge Ohrwürmer enthält und zudem reichlich einzigartigen Charme versprüht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5551x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Electric Scum
  • Cairo Crabat
  • Remember (Je T'aime, Taverne Noir)
  • Teenage Temples
  • Small Town Boy
  • Featherflute
  • Toyland Hills
  • Companero Song
  • New Machine Wisdom
  • Polar Athletic Son
  • Weird Boy
  • Sports Yells

Besetzung:

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  • keine Interviews
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