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Gratto: Anakin Tumnus (Review)

Artist:

Gratto

Gratto: Anakin Tumnus
Album:

Anakin Tumnus

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: PPM
Spieldauer: 36:20
Erschienen: 2002
Website: [Link]

Beinahe hätte dieses bemerkenswerte Stück Musik nicht das Licht der Welt erblickt. Das Material wurde Im Jahre 1996 für Leger De Main aufgenommen, dann aber doch nicht verwendet. Einige Jahre später wurde das alte DAT Band von Chris Rodler (g) wiederentdeckt und zusammen mit Keyboarder/Pianist/Sänger GRATTO eine wirklich bemerkenswerte Scheibe auf die Beine gestellt.
Eins vorweg: Das Album liegt schwer im Magen. Mit "mal eben schnell reinhören" läuft bei "Anakin Tumnus" (seltsamer Albumname ...) rein gar nichts. Ich war schon kurz davor einen halben Verriß zu schreiben: Das Material wirkte zerfahren, sinnlos und der Gesang nervte mich. Doch ich hörte mir den Silberling doch noch einige Male an und ganz langsam von Hördurchlauf zu Hördurchlauf gewann "Anakin Tumnus" immer mehr!
Das Album besteht nur aus drei Titeln, die es aber auf eine Gesamtspielzeit von über 36 Minuten bringen - die besten Queen Alben waren auch nicht länger. Das erste Stück Passage Of Time beginnt mit einer ruhigen, leisen und melancholischen Gesangsmelodie und zerbrechlichem Piano, danach geht es aber sofort in tiefste Prog-Untiefen mit kräftig-komplexem Schlagzeug, verqueren Bassläufen und Gitarrenspiel. GRATTO spielen Prog Rock, kratzen aber immer wieder an den Grenzen zum Progressive Metal, jedoch nicht in Ausmaßen wie es bei Mythologic üblich ist, bei denen Schlagzeuger und Gitarrist ebenfalls mitwirken. Im letzten Drittel des Openers wird aber auch die größte Schwäche des Albums offenbar: Der Gesang ist streckenweise etwas "in die Hose" gegangen. Dieses oftmals viel zu leise Flüster-Raun-Gesinge nervt mich ziemlich. GRATTOs Gesangstil ist auch sonst gewöhnungsbedürftig. Die teilweise mit brüchiger Stimme vorgetragenen Stücke sind wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Fairerweise muß man sagen, daß einige Gesangsparts auch recht gut gelungen sind.
Bemerkenswert sind auf "Anakin Tumnus" auch die Pianopassagen, die in ruhigen Momenten wunderbar verträumt einen warmen Mantel um die Seele des Zuhörers legen und zeigen, was für ein gefühlvoller Pianist GRATTO ist. Wer sich davon überzeugen will, sollte sich den herrlichen Mittelteil von Shift zu Gemüte führen.

FAZIT: "Anakin Tumnus" ist ein Album, dem man ganz viel Zeit geben muß. Die über weite Strecken äußerst vertrackten Kompositionen in der Schnittmenge von Progressive Rock und Progressive Metal fordern dem Hörer einiges ab. Interessant ist auch der intensive Einsatz eines klassischen Pianos - sehr angenehm nach dröhnenden Instrumentalabfahrten von analogen Synthies. Wem Mythologic zu metal-lastig ist, sollte sich mal an GRATTO versuchen!

Nils Herzog (Info) (Review 3931x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Passage of Time
  • Call and Response
  • Shift

Besetzung:

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