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Daniel J: Losing Time (Review)

Artist:

Daniel J

Daniel J: Losing Time
Album:

Losing Time

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: ProgRock
Spieldauer: 67:19
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Metallica, Dream Theater und Yes sind die Vorbilder des jungen Gitarirsten. Im Sound zu orten sind die ersteren in ihrer Rockphase, die Neuprogger von der Gitarrenarbeit her (und ob Rudess Gastauftritt sowieso unvermeidlich), doch die Altprogger überhaupt nicht. Zusammen mit des Fiedlers Stimme ergibt sich ein druckvolles Konglomerat aus viel Alternative im 90er-Stil minus Weinerlichkeit. Virtuosität blitzt gelegentlich auf; John Petrucci lugt zwischen den Saiten des Exil-Osteuropäers hervor.

So haben alle Stücke einen gewöhnlichen Aufbau und sind auf die Refrains orientiert. Das kann bei den platten Beziehungstexten und yeah-yeah-Leerphrasen problematisch werden: es geht trotz Peinlichkeit ins Ohr. Die Stücke sind generell mindestens zwei Minuten zu lang, auch der absichtlich auf fast zehn Minuten angelegte Track "Rush" (keine hörbare Verneigung nach Kanada) ist nicht gerade spannend. Balladeske Meterware wie "All the Same For You" sollte man sich komplett sparen, obwohl ein Majorlabel derartiges Material wegen seiner "Güte" in die Charts hieven könnte. Löblich ist, dass der DT-Tastenmann nicht als aufgeklebtes Verkaufsargument auf der schön aufgemachten Hülle herhält; sein Auftreten ist sowieso sporadisch, dann aber natürlich unverkennbar.

Alles in allem hat der Jungspund nicht viel Substanz zu bieten: Schema F regiert, und die Lobgesänge von Patron Rudess möchte ich nicht begleiten. Zu unflexibel ist der Gesang von Mr. Jott, zu unentschieden der Spagat zwischen Eingängigkeit und Ausbruch aus Konventionellem. Letzterer wird in den instrumentalen Passagen versucht, führt aber bloß in ebenso gängige Muster auf höherem technischen Level - nichts also, was die New Yorker Speerspitze nicht schon exzessiver und besser betrieben hätten.

Es bleibt die Hoffnung auf Weiterentwicklung für den Frischling, und wie so viele andere ambitionierte Musiker sollte er zu Gunsten der Qualität seine Selbstüberschätzung aufgeben. Der in diesem Genre anhaltende Multiinstrumentalismus - eitle Selbstbezogenheit auf allen Ebenen - stinkt immer nach Projektcharakter und nicht nach organisch Gewachsenem. Die Lyrics wirken künstlich, und gleichzeitig meint man, der sich in Bildern kokett mit seiner Klampfe gebärdende Bansdkopf hätte ausser Frauengeschichten nichts aus seiner Vita zu erzählen. Gerechtfertigt sind daher unterstellte Geistesbruderschaften zu Kapellen, die Frontiers oder MTM nicht müde werden, auf den Markt zu werfen. Das ist für Shawn Gordons Label eigentlich zu wenig, denkt man an Frameshift oder Man on Fire...

FAZIT: Einmal mehr gut gemacht, aber schnell verbraucht. Bekommt man nicht genug von solide inszeniertem, kommerziell ausgerichtetem Heavy Rock, kann man zuschlagen. Referenz: LaBries Soloalbum oder Stoff wie Daylight Dies. Die einschlägigen Weichspülerkapellen brauche ich nicht mehr beim Namen zu nennen...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4318x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Black
  • Theories In Her Head
  • End Of Summer
  • Losing Time
  • Insane
  • Xited
  • All The Same For You
  • The Best
  • Save Me
  • Innocence
  • Replaced
  • Out Of Reach
  • Rush

Besetzung:

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Interviews:
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