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Swan Christy: A Decent Album (Review)

Artist:

Swan Christy

Swan Christy: A Decent Album
Album:

A Decent Album

Medium: CD
Stil:

New Rock

Label: Black Lotus
Spieldauer: 49:09
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Ich hatte SWAN CHRISTY eigentlich als Savatage-artige Band im Gedächtnis, doch dies scheint schon lange nicht mehr der Fall zu sein, adelt das Label die Gruppe doch, auf bisher jedem Album einen anderen Stil gefahren zu haben, Spricht das nun für oder Gegen die Griechen? Ist es eine Suche nach Eigenständikeit, oder mangelnde Integrität?
Anbiederung an den Zeitgeist könnte man dem „anständgen Album“ zumindest vorwerfen, denn es ist sehr modern ausgerichtet; kommerzielles Kalkül ist es aber doch nicht, denn das aktuelle Element ist nicht in lukrativen Trends zu suchen, sondern im verschrobenen New- oder Post-Rock-Untergrund (dieses Wort...wenn es post ist, dann kommt es nach Rock und rockt dementsprechend auch nicht - wer baut diese hohlen Schubladen?).
Fahren nun die Radioheads und Sigur Ros’ dieser Welt ganz gut mit ihrer Musik was treue Fans und Kritikerlob betrifft, so dürften SWAN CHRISTY es mit einem Metal Background schwer haben, zum Kult zu avancieren. Die Labels der Genreikonen wissen ihre Zugpferde als Künstler zu vermarkten und setzen dabei auf deren Verschrobenheit und vermeintliche Unnahbarkeit. Den Metallern von Black Lotus gelingt dies eher nicht; hilflos wird ein Ulver-Vergleich bemüht, der zwar ansatzweise greift, aber eben doch die potentielle (nichtmetallische) Zielkundschaft verfehlt. Auch die Band selbst wirkt verkrampft in ihrer Präsentation.
Dies beginnt beim Artwork, die Büsten der vier im Indierock-Style und grellen Farben zeigend; man richtet sich gar direkt an den Hörer mit dem Hinweise, Cover und Musik ständen in keinem Zusammenhang - Warum habt ihr es dann benutzt?
Überhaupt scheinen SWAN CHRISTY gerne den künstlerischen Aspekt ihrer Musik als Thema ihrer selbst breitzutreten, denn wie sonst ist der repetitive Opener zu erklären? Den Übe- und Aufnahmeprozess symbolisierend, ist „Rehearsal Recording“ eine monoton-sparsame Schleife mit artifiziellen Rhythmen und einer angenehm warmen Stimme. Letztere trägt im weitern Verlauf zur Intimität der Platte bei, macht sie aber auch etwas einförmig. Müßig zu erwähnen, dass konventionell verzerrtes Gitarrenspiel faktisch nicht stattfindet. Der Instrumentenklang ist verfremdet, und statt einem Rockfeeling (man ist eben post) klicken krude Beats aus der Rhythmusmaschine; Loop-Luftigkeit kann schnell einengen, wenn man sich zum Techniksklaven macht. Setzt das Piano einen natürlichen Akzent, wird diesem von der distanziert kühlen Künstlichkeit sofort das Persönliche genommen. Die gewollt fein verästelte Musik bleibt vom Hörer entwurzelt.
So nackt sich die Gruppe auch präsentiert - einen emotionalen Bezug zum Hörer stellen sie nicht her. Vielleicht macht sich die Langeweile gerade deshalb breit, weil alle Elemente klar auf dem Präsentierteller gereicht werden. Nach mehreren Durchläufen nervt diese Harmlosigkeit sogar.

FAZIT: Vielleicht ist SWAN CHRISTY nicht einmal mit einem ihrem Bestreben angemessenen Umfeld (hype-williges Label, im Hit-aus-Shit-Destillieren erfahrener Produzent) geholfen. Wenig Substanz steckt hinter ihrem gestelzten Gebaren, so dass selbst alle Politur in publik oder Modifikation zur Masse hin ihnen helfen könnte. Vielleicht sehe ich es aber auch falsch, und die Band ist ganz sie selbst; nur, dass ich einfach keinen Zugang dazu finde...aber vielleicht heißt ihr Gestus beim nächsten Langspieler ja Grindcore...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2817x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Rehearsal Recording
  • Who Knows?
  • Gently Rated
  • Kaufman’s Memory Banks
  • Shallow You, Shallow Me
  • Gravity Change
  • Inward Look
  • My Sentimental Fiend
  • Your Name
  • Shame
  • Stupid Achievement

Besetzung:

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Interviews:
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