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Survivor: Reach (Review)

Artist:

Survivor

Survivor: Reach
Album:

Reach

Medium: CD
Stil:

Melodic-Rock/AOR

Label: Frontiers Records
Spieldauer: 54:00
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Von der breiten Masse wird die Band um Frontmann Jimi Jamison und Mitbegründer Frankie Sullivan aufgrund der langen Abstinenz ja mittlerweile eher stiefmütterlich behandelt. Hits wie “Can´t Hold Back“ und natürlich “Eye Of The Tiger” und “Burning Heart” aus den Rocky-Filmen kennt jeder, aber mit dem Bandnamen kann heutzutage kaum noch jemand etwas anfangen. Egal, bei den Eingeweihten dürfte der Fünfer aus Chicago immer noch als eine der führenden AOR-Größen der 80er im Gedächtnis geblieben sein.

Nun ist die Band also erstmals seit dem “Too Hot To Sleep”-Album von 1988 fast wieder in ihrer erfolgreichsten Besetzung zurück und diverse Zwistigkeiten (u. a. um den Bandnamen) scheinen beigelegt. Das letzte erfolgreiche Lebenszeichen von einem der hier Beteiligten erschien dann ja 1999 auch noch unter dem Namen JIMI JAMISON´S SURVIVOR, das mit dem Baywatch-Titelsong „I´m Always Here“ vom „Empires“-Album den letzten Hit hervorgebracht hat.
Allerdings fehlt neben Original-Sänger Dave Bickler (der Jimi Jamison aber eh nie das Wasser reichen konnte) auch immer noch der ehemalige Mit-Songwriter Jim Peterik (jetzt u. a. PRIDE OF LIONS). Neben Ur-Drummer Marc Droubay und Keyboarder Chris Grove wäre abschließend noch Barry Dunaway (Ex-DOKKEN, MALMSTEEN) als Neuzugang am Bass zu vermelden, der aber, um es vorwegzunehmen, von seinen ehemaligen Bands keinerlei Einflüsse mitgebracht hat.

Mit dem Titelsong hat man gleich einen perfekten Einstand erwischt. Bei mir ist es die unverkennbare Ausnahmestimme, die mich ab dem ersten Ton gefangen und sofort mit auf die Zeitreise nimmt. Der Mann kann es halt. Von Alterserscheinungen keine Spur. Der Song ist Stadion-Mitsing-Rock pur und hätte auf jedem älteren SURVIVOR-Album stehen können.
So geht es dann auch mit dem folgenden „Fire Makes Steel“ weiter, und Songs wie „Gimmie The World“, „Talkin´ ´bout Love“ oder „Don´t Give Up“ sind ebenfalls vom gleichen Kaliber. Das ist der Sound, der SURVIVOR früher so erfolgreich gemacht hat. Absolut erstklassiger AOR.

Was zu meckern gibt es dann aber allerdings auch. Denn mit gleich fünf lupenreinen Balladen ist mir die schmusige Seite der Band doch eindeutig zu überproportioniert vertreten, und das viel zu poppige „Nevertheless“ mit seinem klebrigen Schunkel-Refrain ist für mich gar ein echter Reinfall.
Mir fehlt hier insgesamt gesehen bei aller Schwärmerei für die Trademarks einfach zu häufig der Rock. Die Band war zwar bekanntlich auch früher schon recht soft, aber irgendwie gab es damals dann doch noch etwas öfter mehr von den Gitarren zu hören. Und genau dann war die Band auch am besten.
Aus diesem Grunde würde ich die oben bereits erwähnte „Empires“-Scheibe (trotz der Mogelpackung beim Namen) diesem Werk jederzeit vorziehen, wenn ich meinen Ohren mal eine Metal-freie Pause verordnet habe.

Jegliche Songs sind hier erwartungsgemäß radiotauglich (auch wenn man heutzutage natürlich weit neben dem Mainstream liegt), ein herausstechender Hit, der zum Überflieger werden könnte, scheint diesmal allerdings zu fehlen - oder er hat sich mir noch nicht erschlossen.

Ein gelungenes, wenn auch sehr durchwachsenes Comeback, das im Großen und Ganzen erfüllt, was die Verpackung verspricht. Denn meines Erachtens hatte bisher noch jedes SURVIVOR-Album neben großartigen Songs auch immer seine Schwachpunkte.

FAZIT: Trotz langer Pause nichts neues im SURVIVOR-Lager - und genau auf diesen Stoff haben die Fans des gereiften AOR wohl gewartet. Alle, bei denen die Bandklassiker noch nicht neben den LPs von FOREIGNER und JOURNEY verstaubt im Keller liegen, können daher bedenkenlos zuschlagen.

Lars Schuckar (Info) (Review 4441x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Reach
  • Fire makes steel
  • Nevertheless
  • Seconds away
  • One more chance
  • Gimmie the word
  • The rhythm of your heart
  • I donß t
  • Half of my heart
  • Talkin´ ´bout love
  • Don´t give up
  • Home

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Reach (2006) - 8/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
RUSH2112
gepostet am: 01.08.2011

Es ist immer heikel, wenn alte Helden sich zurückmelden. Das musikalische Können ist meistens nach wie vor vorhanden, aber die songwriterische bzw. kreative Puste geht vielen - leider - aus.
Survivor waren in Sachen AOR, Lenor-Metal, Schmacht Rock (oder wie immer man es nennen mag) in den 1980ern die totale Bank. Sie verbanden massentauglichen Rock, d.h. Kommerzialität immer mit musikalischem Können - und das Können ist auch im 21. Jahrhundert noch da. Aber ...
"Reach" leidet über weite Strecken an seiner eigenen Nettigkeit. Das Album ist arg balladenlastig. Wer frühere Alben der Band kennt (When Seconds Count, Vital Signs), der weiß, dass Survivor sich nicht selten vom kantigeren Rock entfernt haben und stattdessen ordentlich auf die Schmalztube gedrückt haben. Bloss auf "Reach" übertreiben sie es. Ein guter Teil der Songs zeigt dennoch die Stärken der Band - allen voran, wie ich finde, 'Fire makes Steel', das auf die beste Art und Weise an die ruhmreichen 80er erinnert und anno 1985 mit Sicherheit ein Charthit gewesen wäre. Bezeichnend, dass Jim Peterik an dem Lied noch mitkomponiert hat - JP fehlt als Komponist ansonsten nämlich schon. Jimi Jamison ist und bleibt ein genialer Sänger, Frankie Sullivan als Gitarrist ist ebenfalls ein Könner. Die Rhythmussektion fiel bei Survivor eh nie als virtuos auf, und das ist auch auf "Reach" nicht anders, geht aber in Ordnung.
Survivor werden so oder so ewig an "Eye of the Tiger" gemessen werden, das mit Sicherheit einer der besten Rocksongs der Geschichte ist. Dass die Band mehr drauf hat bzw. drauf hatte, zeigt ihre Diskographie. "Reach" ist ein gutes Spätwerk mit einigen wirklich tollen Songs, das in seiner unmodernen Art erfrischend zeitlos daher kommt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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