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Apocalyptica: Worlds Collide (Review)

Artist:

Apocalyptica

Apocalyptica: Worlds Collide
Album:

Worlds Collide

Medium: CD
Stil:

Metal / Instrumental / Klassik

Label: G.U.N. Records
Spieldauer: 48:14
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Nicht jeder Fan der ersten Stunde wird APOCALYPTICAS Weg von knarzigen Metallica Coverversionen auf dem Cello über die ersten Eigenkompositionen bis hin zu den massentauglichen Gastsänger/Innen Auskopplungen und MTViva Rotationen mitgemacht haben. Mittlerweile sind aus den Finnen wohl so etwas wie Rockstars geworden. APOCALYPTICA werden heutzutage auch von einem Haufen „normaler“ Musikhörer konsumiert und sind aufgrund hoher Verkaufszahlen und einer nicht zu verachtenden Medienpräsenz mehr oder weniger gezwungen, gewisse Erwartungen zu erfüllen. Und so sind mittlerweile über ein Drittel der Songs von Gesang hinterlegt. Das klingt bei der Single Auskopplung „I´m Not Jesus“ eher schlecht als Recht, der von Corey Taylor (SLIPKNOT/STONE SOUR) eingesungene Song ist nicht mehr als ein Standard Rocknümmerchen ohne jegliche (Cello) Relevanz. Interessanter kommt da schon das von Till Lindemann (RAMMSTEIN) eingesungene David Bowie Cover „Helden“ – Lindemanns dunkles Timbre harmoniert interessant mit den vier Streichinstrumenten. „I Don´t Care“ stellt wie schon „I´m Not Jesus“ keinen überbordenden Ideenquell dar und ist nichts weiter als ein (netter) Rocksong von vielen. Das vom LACUNA COIL Frontfrollein eingesungene „S.O.S. (Anything But Love)“ überrascht positiv und macht mehr Spaß als die meisten Kompositionen ihrer Hauptband, markiert aber keineswegs ein Highlight in der Bandkarriere.

Wendet man sich nun den rein instrumentalen Nummern zu, so hat sich seit den „Reflections“ nicht mehr viel geändert. Das Schlagzeug ist über Albumdistanz omnipräsent und ein weiteres Mal hat SLAYERS Dave Lombardo die Stöcke gewetzt, um „Last Hope“ den gewissen Bumms zu verpassen. Der Titeltrack legt nach einem behutsamen Einstieg aggressiv und wuchtig los – die Produktion knallt wie nie und verpasst den kaskadierenden Cello-Wänden ein voluminöses Soundgewand. Bei „Grace“ bollern die Drums wie selten, die Celli sind stellenweise kaum mehr von „richtigen“ Gitarren zu unterscheiden. Heftig geht es auch bei „Stroke“ zu, bei dem tragische Streicherklänge mehr oder minder wüstes Geschredder überlagern. Am spannendsten kommt das von Lombardo unterstützte „Last Hope“ rüber, das virtuose Fingerfertigkeiten mit einer nicht zu verachtenden Grundaggressivität verbindet, an Großtaten wie „Toreador II“ aber leider nicht heranreicht.

Genug Material für einen Verkaufsschlager haben APOCALYPTICA sicherlich ein weiteres Mal in Hartplastik gegossen. Der Konsument gemäßigter Klänge erfreut sich an den vielen Gesangnummern, die den alten Fans gehörig sonstwo vorbeigehen dürften – diese können aber beruhigt dem restlichen Material, das immerhin fast zwei Drittel des Albums ausmacht, ihr Gehör schenken und bekommen altbekannte Klänge weitgehend innovationsfrei dargeboten.

FAZIT: Gewohnte Kost in Perfektion dargeboten. Die Aha-Erlebnisse der frühen Alben haben ausgedient und manch einer mag über die Finnen pikiert die Nase rümpfen. Aber ganz egal, wie dieses Quartett auf Konserve rüberkommt: Live machen APOCALYPTICA sicherlich noch genauso viel Laune wie vor sieben Jahren. Abzüge gibt´s für einige nichtssagende Gesangsnummern.

Nils Herzog (Info) (Review 5242x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Worlds Collide
  • Grace
  • I´m Not Jesus
  • Ion
  • Helden
  • Stroke
  • Last Hope
  • I Don´t Care
  • Burn
  • S.O.S. (Anything But Love)
  • Peace

Besetzung:

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