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Night Ranger: Hole In The Sun (Review)

Artist:

Night Ranger

Night Ranger: Hole In The Sun
Album:

Hole In The Sun

Medium: CD
Stil:

Melodic Hardrock

Label: Frontiers Records
Spieldauer: 53:35
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Das ist es also, das schon länger angekündigte neue NIGHT RANGER-Album, das das zweite Comeback der 80er-Rockhelden einläuten soll. Fast eine Dekade ist es her, dass die erste Wiedergeburt mit Album Nummer "Seven" ("Feeding Off The Mojo" von 1996 trug zwar den Bandnamen, wird in der offiziellen Discographie aber unterschlagen, da von der Ur-Formation nur Kelly Keagy und Brad Gillis beteiligt waren) schon nach kurzer Zeit und wenig Beachtung durch die Allgemeinheit wieder Geschichte war.

Verstärkt um GREAT WHITE-Keyboarder Michael Lardie, der Alan "Fitz" Gerald ersetzt hat, schlägt der San Francisco-Fünfer nun nach Jahren getrennten Arbeitens also in Bestbesetzung das nächste Kapitel der Bandgeschichte auf, welches diesmal wieder etwas umfangreicher und langfristiger ausfallen soll; neben einer geplanten DVD-Veröffentlichung hat man z. B. laut Infoblatt auch schon eine Welttournee fest im Blick.

Die Rückkehr beginnt schon mal sehr beachtlich und lässt eine Frischzellenkur im Vorfeld vermuten. "Tell Your Vision" ist ein klasse Song, unerwartet hardrockig, mit dem sich die Band wesentlich druckvoller präsentiert, als noch auf dem letzten Studioalbum. Der vermutlich härteste Track, den ich bisher von NIGHT RANGER gehört habe, woran auch der kräftig moderne Sound seinen Anteil hat. Vor allem Klang und Spiel der beiden Leadgitarren machen sofort mächtig Laune. Irgendwie liegt auch ein Hauch von AEROSMITH über dem Song. Ein Eindruck, der sich später (u.a. bei "White Knuckle Ride") noch öfter einstellen wird; nicht wirklich verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Songschreiber Jack Blades einiges für die Tyler-Truppe zu Papier (und in die Charts) gebracht hat. Das folgende "Drama Queen" ist ein guter gelaunter Geradeausrocker, der vom Tempo sogar noch zulegt, und auch die Gitarrenduelle von Brad Gillis und Jeff Watson erreichen einen nächsten Höhepunkt. Gerade in Verbindung mit dem melodisch klaren Gesang und dem bandtypischen Chorus hat dies seinen besonderen Reiz.

Ein Markenzeichen von NIGHT RANGER ist seit jeher der wechselnde Gesang von Jack Blades und Kelly Keagy und nachdem der Drummer die ersten beiden Dampfmacher intonieren durfte, ist bei "You´re Gonna Here From Me" der Hauptideengeber an der Reihe - und macht uns erst mal den Gene Simmons. Na, nicht ganz, aber zumindest startet der Song fast in KISS-Manier, entwickelt sich zur Mitklatschhymne und begeistert mit einer unbändigen Slide-Gitarre.

Nach diesem durchweg erfreulichen Auftakt ist es dann etwas verwirrend und auch bedauerlich, dass die Band diese Linie nicht beibehält, sondern durch den Großteil des folgenden Materials den Eindruck macht, als wolle sie unbedingt auch neue Hörerschichten für sich erschließen. Abgesehen von den Gitarren, die weiterhin ihren Charme versprühen (ich wiederhole mich da gerne), geht das bisweilen aber ganz schön in die Hose.
Schon "Whatever Happened" klingt überraschend modern, mit seinem fluffigen Refrain wie aufs Highschool-Radio oder einen Teeniefilm zugeschnitten, hat aber im instrumentalen Bereich noch einige gute Momente. "There Is Life" ist dann noch Pflichtprogramm und eine klassische NIGHT RANGER-Ballade für Fans des größten Hits "Sister Christian".

Das hippelige "Rockstar", irgendwo zwischen Funk und Modern-Pop-Punk, gibt mir dann erstmalig überhaupt nichts. Gleiches widerfährt mir sowohl mit dem Titelsong, einem weiteren Funkrocker mit zu hohem Popanteil und dem Schnarcher zum gelangweilten Mitschnippen "Fool In Me". Und da dann "White Knuckle Ride" und "Revelation 4am" ebenso unauffällig wie eintönig sind, kippt die anfängliche Begeisterung langsam Richtung Enttäuschung. Nur "Wrap It Up" mit seinem bluesigen Hardrock-Groove lässt nochmal positiv aufhorchen, bevor das einschläfernde "Being" am Ende so ideenlos wirkt wie das Covermotiv.

FAZIT: In dieser Scheibe ist Leben drin, keine Frage, aber die Vielseitigkeit erweist sich nicht unbedingt als vorteilhaft. Nach mächtig gutem Beginn ist es für den (Hardrock-)Fan nicht gerade einfach, der Zielsetzung von "Hole In The Sun" zu folgen. Die früheren Trademarks sind zweifellos vorhanden, ob die Art der Darbietung allerdings geeignet ist, um die alte Anhängerschaft nochmals im größeren Maße zu begeistern, muss bezweifelt werden. Die erste Albumhälfte rettet hier die Punktewertung.

Lars Schuckar (Info) (Review 3484x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Tell Your Vision
  • Drama Queen
  • You´re Gonna Hear From Me
  • Whatever Happened
  • There Is Life
  • Rockstar
  • Hole In The Sun
  • Fool In Me
  • White Knuckle Ride
  • Revelation 4am
  • Wrap It Up

Besetzung:

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