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Sleepytime Gorilla Museum: In Glorious Times (Review)

Artist:

Sleepytime Gorilla Museum

Sleepytime Gorilla Museum: In Glorious Times
Album:

In Glorious Times

Medium: CD
Stil:

Progressive / Avantgarde / Metal

Label: Equilibre Music
Spieldauer: 67:41
Erschienen: 2007
Website: [Link]

So ganz leichte Kost ist das dritte Werk von SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM wahrlich nicht - perfekt, denn leicht konsumierbarer Musikbrei ist sowieso nicht das, was die meisten Leser dieser Website suchen. Wer handgemachte Musik abseits von breitgelatschten Tonpfaden sucht, wildert für gewöhnlich in den weitläufigen Territorien von Progressive Rock und Metal und bekommt tagtäglich das Dilemma dieser Musikrichtung zu spüren: Was früher progressiv war, ist es heutzutage zwangsweise nicht mehr und was einem gefällt, sind zumeist bloße Aufbereitungen dessen, was einst fortschrittlich hieß.

Bands, die dieser Bredouille zu entrinnen vermögen, stoßen einem Großteil der Hörerschaft vor den Kopf (wie z.B. DISILLUSION mit ihrem „Gloria“) – und genau das werden SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM auch tun, und dazu gleichzeitig eine Menge Fans gewinnen. Wobei „Menge“ hier stark relativ zu werten ist, denn der große Markt wird nicht geknackt mit diesem wildwüsten Mischmasch aus Harmonie und atonalen Tonkaskaden. Der verrückte Amihaufen musiziert exaltiert in der Schnittmenge aus Progressive Rock, schrägem Avantgarde mit CRIMSON-Riffs, angejazzten Klassik/Metal Spielereien und fein destillierten Dosen einer undefinierbaren Substanz (die vielleicht auch vor etlichen Bandproben eingenommen wurde). Über dem brodelndem Instrumentarium thront die Stimme Nils Frykdahls, der mit seinem voluminösem Organ lichtlose Tiefen und höchste Höhen des Gesangs auslotet und Songs wie „The Companions“ oder „The Salt Crown“ mit ihren grandiosen Spannungsaufbauten eine weitere Dimension verleiht. Die Death-Grunz-Keule wird auf diesem Opus nur noch vereinzelt geschwungen („Helpless Corpses Enactment“), der klare Gesang Carla Kihlstedts übernimmt dafür ein ums andere Mal kompetent die Führungsrolle im Ringen der elf Tracks miteinander.

Spannende Musik ist das sicherlich und wird gleichermaßen abstoßen wie begeistern. Und so seltsam es klingt, SGM sind mit ihrem dritten Werk zugänglicher geworden, weil die ganz abgedrehten Passagen fehlen, das Psychopathische mehr in Kompositionen gebündelt auf den Hörer losgelassen wird, weil die einst durchschimmernde Hardcore-Attitüde sich vornehm zurückgenommen hat.

FAZIT: Hier gibt es was zu entdecken für Forschungsreisende ohne Berührungsängste. SLEEPYTIME GORILLA MUSEUM scheren sich erfreulicherweise nicht im geringsten um irgendeine Form von musikalischen Konsens und musizieren in einer eigenen Welt. Eine Punktewertung fällt diesmal flach, denn formabhängig beglückt dieses Werk oder geht ganz gewaltig auf den Keks. Anhören!

Nils Herzog (Info) (Review 3204x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • The Companions
  • Helpless Corpses Enactment
  • Puppet Show
  • Formicary
  • Angle Of Repose
  • Ossuary
  • The Salt Crown
  • The Only Dance
  • The Greenless Wreath
  • The Widening Eye
  • The Putrid Refrain

Besetzung:

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