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Backyard Babies: Backyard Babies (Review)

Artist:

Backyard Babies

Backyard Babies: Backyard Babies
Album:

Backyard Babies

Medium: CD
Stil:

Sleaze Rock/Rotz Rock/Punk Rock

Label: Billion Dollar Babies
Spieldauer: 44:41
Erschienen: 15.08.2008
Website: [Link]

Die Relevanz und das Interesse an den schwedischen Rotzrockern ist in den letzten Jahren doch deutlich zurückgegangen. Klar, kein alleiniges Problem der BACKYARD BABIES, wie man etwa auch an den Landsmännern THE HELLACOPTERS deutlich sehen kann, die jetzt sogar die Brocken hinwerfen. Und GLUECIFER gibt es ja auch bereits schon länger nicht mehr. Es ist aber sicherlich zu einfach, dies nur auf einen veränderten Zeitgeist oder ähnliches zu schieben, denn im Falle von Dregen & Co muss man schon deutlich sagen, dass sie mit den letzten Alben doch ein gutes Stück von der Qualität ihrer Anfangstage entfernt waren. Und auch mit ihrem sechsten Longplayer werden die Rufe und Verweise auf ihre frühe Sternstunde "Total 13" kaum verstummen.

Ich schreibe jetzt also noch mal den 'Rotz' bei der Stilart mit rein, auch wenn es nicht mehr ganz so stimmt, meistens zumindest. Denn immerhin klingt der skandinavische Vierer phasenweise doch wieder lebendiger als zuletzt. Dem Sleaze etwa waren sie ja auch immer sehr nahe und der findet sich hier schon mal auf jeden Fall, gerade zu Beginn. Der Opener "Fuck Off And Die" ist zwar harmloser, als sein provokanter Titel vermuten lässt, bringt aber auch noch einen gewissen 70er-Flair mit, der zu gefallen weiß. Ähnlich, bloß noch wesentlich cooler ist das folgende "Degenerated", bei dem einem tatsächlich Vergleiche mit der aktuellen MÖTLEY CRÜE in den Sinn kommen. Guter Chorus, guter Groove, sehr schön. Mit "Come Undone" wird es dann aber auch schon gesellschaftsfähiger. Eine lupenreine Ohrwurmnummer, die gut hängen bleibt, aber kaum Kanten hat. Moderner Collegerock irgendwie, wie es ihn immer noch im Überangebot gibt. Hier fällt dann auch erstmals die zu glatte, samtweiche Produktion so richtig auf, der es doch deutlich an Schärfe fehlt. Holt da zum Vergleich mal die "Total 13" mit ihren quietschenden Gitarren raus, dann merkt man es richtig.
"Drool" klingt dennoch schon wieder etwas räudiger und schön riffbetont, dafür schielt im Anschluss das balladesk startenden "Abandon" wieder zu deutlich nach Airplay und hinterlässt dabei kaum Spuren. Ein eigener Stil lässt sich hier kaum noch erkennen und das gleiche Problem haben auch Nummern wie etwa "Where Were You". Wenn man diese Songs im Radio hört, würde da manch Unbedarfter spätestens bei den Gesangsharmonien durchaus mal auf die Melodic-Punks GREEN DAY oder einen der üblichen Dauerbrenner tippen. Alles nicht wirklich schlecht, aber eben doch zu gewöhnlich heutzutage.

An anderer Stelle kann die Band dann aber wieder stärker punkten. Bei "Voodoo Love Bow" etwa, bei dem auch mal wieder das Honky Tonk-Piano aus der Reihe springt, und auch Tracks wie "Idiots" und "Back In The Juice" mit ihrer mächtigen SOCIAL DISTORTION-Schlagseite, wie man sie von den Backyard Babies kennt, haben da schon mehr Substanz. Und mit "Zoe Is A Weirdo" wird's dann auch noch mal schön ungestüm, wenn auch nur kurz, bevor es zum Abschluss mit "Saved By The Bell" akustisch sanft wird.

Ach ja: Habt ihr auf dem Cover (Großansicht erforderlich) die Anspielung in Richtung der befreundeten Kollegen bemerkt?

FAZIT: Ein weiteres recht gutes, aber nicht mehr branchenführendes und unter der zu sauberen Produktion leidendes Album; wenn auch mit großem Hitpotenzial. Es ist eben nicht mehr so wie früher, als die Band noch aus unbekümmert drauflosrockenden ...äh... Babies bestand, die die Sau rausgelassen haben. Aber unbeschwerter Schweinerock ist halt wohl nicht mehr.

Lars Schuckar (Info) (Review 6351x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Fuck Off And Die
  • Degenerated
  • Come Undone
  • Drool
  • Abandon
  • Voodoo Love Bow
  • Idiots
  • The Ship
  • Nomadic
  • Back On The Juice
  • Where Were You
  • Zoe Is A Weirdo
  • Saved By The Bell

Besetzung:

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