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Hydrogyn: Deadly Passions (Review)

Artist:

Hydrogyn

Hydrogyn: Deadly Passions
Album:

Deadly Passions

Medium: CD
Stil:

Modern Hardrock

Label: DR2 Records
Spieldauer: 41:38
Erschienen: 20.06.2008
Website: [Link]

Die visuellen Schwerpunkte des Covers fallen durch die aufreizende Pose von Frontvamp Julie Westlake ja schon mal ähnlich aus wie bei "Bombshell", dem Album, mit dem die Band aus Kentucky vor zwei Jahren zumindest in den USA äußerst gut beim Publikum angekommen ist. Und den unerwarteten Chart-Erfolg des Vorgängers wollen HYDROGYN mit "Deadly Passions" auch unbedingt wiederholen, wie es nach Begutachtung des vierten Longplayers (die letztjährige Live-Scheibe mitgerechnet) der mittlerweile zum Quartett geschrumpften Band festzustellen gilt.

Als erstes fällt aber mal auf, dass stellenweise in Sachen Härte zugelegt wurde. Der Opener "Rejection" bringt eine ganz schöne Riffwalze mit und in Verbindung mit dem traditionellen Metal-Gitarrensolo von Julies Gatten Jeff Westlake (der auch Michel Wagener im Produzentensessel abgelöst hat) hätte der Song glatt von BENEDICTUM sein können, zumal auch der Gesang dort gar nicht so weit von dem einer Veronica Freeman weg ist. Das folgende "On And On" liegt dann bereits schon mehr auf einer Linie mit einer Band wie EVANESCENCE und auch die meisten Songs im weiteren Verlauf wurden deutlich stärker als zuvor der Moderne angepasst und mit den entsprechenden Hitqualitäten ausgestattet. Die Rechnung dürfte mit Stücken wie "Your Life", dem Titelsong oder "Over U" (eigentlich könnte man hier fast jeden nennen) zumindest im Heimatland der Band dann auch locker aufgehen. Radio-Airplay ist dem Album dort garantiert. Dass das alles nicht sonderlich spektakulär und zu deutlich mit dem Zeitgeist kalkuliert klingt, ist dann die andere Seite der polierten Medaille. Spätestens nach der halben Spielzeit hat die Band irgendwie alles gesagt und die Songs klingen doch arg gleichförmig und werden zunehmend harmloser; es macht sich Langeweile breit.

So scheint "Deadly Passions" also in erster Linie für Konsumenten des modernen Rock-Radios geeignet. Für alle, die es härter und intensiver mögen, gibt es zum Glück immerhin noch ein paar heftigere Gitarrenparts, wie etwa bei "Seroquil", und die wirklich gute Stimme der knackigen Blondine. Dem erfahrenen Hardrocker dürfte durch deren Gesang durchaus mal so was wie "VIXEN in modern" in den Sinn kommen und auch Gedankensprünge zu den HEART-Mädels und ganz sicher auch zu Doro Pesch bleiben beim Hören nicht aus.

Ach ja: Wie schon beim letzten Mal mit SKID ROWs "18 And Life" findet sich auch diesmal noch eine Coverversion in den überschaubaren 41 Minuten. Diese ist mit "You Oughta Know" von Alanis Morissette diesmal aber auch reichlich unspektakulär ausgefallen und zeugt nicht gerade von Ideenreichtum, schließlich läuft das Original trotz seines Alters auch heute noch ausreichend oft über den Äther. Andererseits passt der Song in dieser nur etwas schnelleren und kaum härteren Version bestens in Albumkonzept, so dass es zusätzlich zur ungefähren Einschätzung dienen kann.

FAZIT: Schade, der Charme des Debüts ist doch ziemlich verflogen. Der "Female-Fronted-Heavyrock" von HYDROGYN hat zwar immer noch einen gewissen Reiz, schwimmt mittlerweile aber zu Gunsten des Erfolgs bereitwillig im Nu-Rock-Mainstream mit und hat dadurch deutlich an Substanz verloren. Wenn´s denn so sein soll, den Verkaufszahlen wird es es vermutlich kaum schaden.

Lars Schuckar (Info) (Review 4129x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Rejection
  • On And On
  • Your Life
  • Deadly Passions
  • You Oughta Know
  • Over U
  • Candles Light Your Face
  • Seroquil
  • Silent Animation
  • Shadow
  • I Know (Bonustrack)

Besetzung:

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