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Megalith: Gipfelstürmer – Storming The Summit (Review)

Artist:

Megalith

Megalith: Gipfelstürmer – Storming The Summit
Album:

Gipfelstürmer – Storming The Summit

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal / Gothic / Folk / NDH

Label: Articaz
Spieldauer: 53:35
Erschienen: 20.06.2008
Website: [Link]

Es ist absolut beeindruckend, welche Zeit, Mühe und Energie MEGALITH in ihr zweites Album gesteckt haben, das neben einem glasklaren, differenzierten Sound ein fast 30 Seiten dickes Booklet zu bieten hat mit allen Texten, diversen Zitaten und Informationen zu literarischen Einflüssen. Hier wird deutlich, dass MEGALITH ihr Herzblut literweise auf diesem Album verschüttet haben. Musikalisch geht es fast schon schizophren zu: Die Riffs klingen nach Heavy Metal, der Gesang ist zu weiten Teilen dem Black Metal entlehnt, wobei auch der Klargesang nicht zu kurz kommt. Folkloristische Farbtupfer und Anflüge Neuer Deutscher Härte wirbeln den Klangkosmos weiter durcheinander. Manchmal gehen die Songs geradlinig nach vorne los, oftmals klingen die Kompositionen verspielt und neoklassisch angehaucht, was nicht immer vorteilhaft in Szene gesetzt ist, da einige Synthesizer-Passagen doch arg plastikhaft rüberkommen. MEGALITH aufgrund seiner Stiloffenheit und Abneigung gegen allzu simple Songstrukturen gleich avantgardistische Züge andichten zu wollen, ist sicherlich nicht richtig, denn im Kern bleiben die Songs trotz einiger nicht alltäglicher Elemente immer noch zu gewöhnlich, um sich den Stempel der Avantgarde aufdrücken zu können.

Textlich setzen MEGALITH wieder auf dezente Provokation und werden von oberflächlichen Hexenjägern vielleicht in die Nazi-Ecke gedrängt, was aber ausgemachter Blödsinn ist. Erstens sind Menschen, die der Einwanderungspolitik dieses Landes nicht kritiklos gegenüber stehen, nicht gleich Nazis oder Rechtsradikale und zweitens plädieren MEGALITH für Werte, die in ihrer Betonung der individuellen Freiheit des Einzelnen eher an den Liberalismus erinnern. Wut wird nicht im Geringsten denjenigen entgegen geschleudert, die anderen ethnischen Gruppen angehören, sondern Menschen im Allgemeinen, die unreflektiert im Kanon des vermeintlich politisch Korrekten blöken, ihr Denken eingetauscht haben gegen das Widerkäuen vorgedachter Phrasen und identitätslos im „Zeitgeistfluss“ treiben. Dass „Gipfelstürmer“ von einigen in die rechte Ecke gedrängt wird, ist sicherlich aufgrund der Wortwahl in den Texten ein kalkuliertes Risiko der Band und NPD-Deppen wissen die Parolen zum Überdenken des eigenen Denkens sicher für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen, doch rechtfertigt dies allein nicht ein Totschweigen des Themas MEGALITH in den Medien.

FAZIT: Blendet man die zuweilen etwas prätentiöse Aufmachung des Albums und den teilweise bemüht wirkenden intellektuellen Gestus von „Gipfelstürmer“ aus, so bleibt ein dezent verschnörkeltes Metal-Album mit Einflüssen Neuer Deutscher Härte, Folk und Neoklassik, das neben einigen mitreißenden Passagen auch viel Durchschnittsmaterial enthält. MEGALITH produzieren hier keine reine Standardware, sind vom Außergewöhnlichen aber noch eine ganze Ecke entfernt.

Nils Herzog (Info) (Review 4632x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Zukunftspläne
  • Gipfelstürmer
  • Deutsches Herz
  • Der Einsame Jäger
  • Die Geier
  • Wir Lieben Den Tod
  • Eines Tages
  • Ein Traum Von Ende Und Anfang
  • Die Brücke
  • Das Tor
  • Schämst Du Dich Nicht
  • Aufbruch In Die Dunkle Nacht
  • March Ör Die
  • Trail Of Tears

Besetzung:

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