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Transit: Decent Man On A Desperate Moon (Review)

Artist:

Transit

Transit: Decent Man On A Desperate Moon
Album:

Decent Man On A Desperate Moon

Medium: CD
Stil:

Psychedelic Rock

Label: Karmakosmetix/Soulfood
Spieldauer: 37:12
Erschienen: 25.05.2008
Website: [Link]

Manchmal kommen sie wieder. Nach In The Woods und diversen kleineren Projekten kehrt Jan TRANSIT auf eigenem Label und mit Hilfe der ewigen Verbundenen von Prophecy wieder ins Schlaglicht des harten Businessalltags zurück und gibt sich mit seiner versponnenen und trotzdem leicht zugänglichen Musik ganz unbekümmert. Sid ist tot, doch dafür gibt‘s ja nach wie vor Jan.

Obwohl: nach britischem Psych klingen TRANSITs Kompositionen gar nicht so sehr, wie auch das Engagement des Musikers in zahlreiche Projekte seit jeher von deutlicher Wurzeltreue, aber eben auch einem undogmatischen Zugang zu schlicht einfühlsamer Musik gekennzeichnet war. “Decent Man” ist tatsächlich ein TRANSIT von altertümlicher Kreativitätsauffassung in die Neuzeit und in den ersten Tracks - allen voran dem Opener “Estrangeiro” - recht folkig geraten. Das kann man gar in einem neuweltlichen Kontext sehen, denn durch heavy Slidegitarren erinnert die Gruppe hier deutlich an Americana oder Country in einem Stil, der dem auf Ex-Zeppelin John Paul Jones‘ Soloalben recht ähnlich ist. Dazu kommt Jans lakonischer Gesang mit umspannenden und damit unverbindlichen Texten, die das Einfühlen in seine Musik noch leichter machen, so es die Strukturen und schlüssigen Arrangements nicht ohnehin tun. Trotz Singer-Songwriter-Gesten hat das Album gar nichts von schrammeliger Beliebigkeit (dieman bisweilen bei Naervaer vernommen hat).

Allein in der Abschlusstrilogie gibt es einige geräuschkulissenhafte Längen; davon abgesehen begeister “Decent Man” mit jedem Hör mehr als spartenfreies, dezent rockendes Album, das als emotional zu bezeichnen keine Phrase ist, aber auch noch bedeutet, dass man es mit weltentrückt narzistischer Melancholie zu tun hat. Vielmehr zeugt es von Bedachtheit wie gleichzeitiger Lebensfreude, aber das ist nur eine individuelle Sicht der Dinge; jedem Hörer wird sich wohl etwas Anderes beim TRANSIT-Konsum erschließen, und so sollte es auch sein, wenn ein Album auf lange Zeit hin seine Bedeutung wahren will.

FAZIT: Reichhaltiger Ideenhaushalt in spannende Musik transferiert: TRANSIT klingen gar nicht urnorwegisch, stellen aber als modern genrefreie Variante progressiver, weil nicht visionärer oder virtuoser, sondern scheuklappenfrei und gelungen experimentierender Art von Rockmusik eine Einzigartigkeit im Veröffentlichungsdschungel dar, deren Entdeckung sich nicht zuletzt ob ihrer Ehrlichkeit dringend empfiehlt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2492x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Estrangeiro / New Man
  • Bleed On Me
  • You And Me And Then Some
  • The Girl And The Road
  • Miller Song
  • Jokes Aside
  • Damned If You Don‘t
  • One Of The Sea - Ad Anima pt. 1
  • Ad Anima pt. 2
  • Ad Anima pt. 2

Besetzung:

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