Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Arathorn: Treue und Verrat (Review)

Artist:

Arathorn

Arathorn: Treue und Verrat
Album:

Treue und Verrat

Medium: CD
Stil:

Pagan Metal

Label: Folter Records
Spieldauer: 37:52
Erschienen: 18.03.2008
Website: [Link]

Schrummelnde Akustikgitarren im wippenden Folk-Rhythmus, handelsübliche String-Sounds zur "Atmo" aus dem Tastenjapaner, Jambusverse, beinahe vorhersehbare Paarreime... es geht traditionell zu auf ARATHORNs erstem Lebenszeichen seit Ewigkeiten ("Niemals krönender als was einst war"). Pagan Metal die wievielte? - Jedenfalls einmal mehr ein Genrebeitrag zum Abgewöhnen.

Anerkennung scheint das Projekt, so man die einschlägige Presse durchstöbert, allein aus der Tatsache zu gewinnen, nach langer Sendepause wieder den Drang zur künstlerischen Lautäußerung zu verspüren. Fällt diese noch rhythmusgruppen- und kreischfrei aus - etwa im Intro oder zweiten Teil des Kernstückes "Siegfried von Xanten" - mag man von mittelmäßigem Pubrock (mit Fragezeichen hinter dem Rock) sprechen. Sobald der grauenhaft schlechte Taktklopfer sowie die obligatorische Heidenmeckerei jedoch beginnen, ist es mit der verhaltenen Genießbarkeit vollends vorbei. Dazu klingen die Ideen nebst Umsetzung (allenfalls Billigdemo-Niveau) zu dilettantisch.

Es ist gleichwohl ein hehres Ziel, sich eines vom schulerzieherischen Konsens eher gemiedenen Stückes deutscher Kultur zu widmen, zumal die Ein-Mann-Schau Sköll auch keine fiesen ideologischen Fäden mit den Nibelungen spinnen will; die Umsetzung wird dem Stoff jedoch nie und nimmer gerecht und bleibt - obgleich angenehm unkomödiantisch (verglichen mit etwa finnischen Kasperlestadln) tief genug in den Klischees und Bärenfallen des immer unüberschaubarer werdenden Genrewaldes hängen. ARATHORN mögen Lustwandlern in derlei Gefilden gelegen kommen, doch szenefreie Unbedarfte könnten sie kälter nicht lassen - trotz allerlei atmosphärischen, wiewohl abgeschmackten Schnickschnacks.

FAZIT: ARATHORN sind zurück, und zynisch gesagt, muss dies kaum jemanden kratzen, der sich nicht mit den zum Fremdschämen anregenden Unzulänglichkeiten herkömmlichen Heidenmetalls - insbesondere aus deutschen Landen - herumschlagen möchte, denn genau diese sind auch in der vorliegenden Siegfried-Vertonung allgegenwärtig: amateurhaftes Spiel und hemdsärmelige Lyrik lassen im Verbund einmal nicht die künstlich aufgepumpten Muskeln spielen, die nur zu gut zu den Plastiktugenden der betreffenden Szene passen, sondern resultieren viel mehr in einer um Anerkennung bettelnden Weinerlichkeit, die dem späten Grungerock der Neunziger den Rang hätte ablaufen können. Heldisch, kriegerisch? - Iwo...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4011x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Am Tage der letzten Schlacht
  • Siegfried von Xanten [Kapitel I-III]
  • Hagens Verrat
  • Siegfrieds Tod
  • Ragnarök

Besetzung:

  • Sonstige - Sköll (alles)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!