Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Das Kammerspiel: Wege (Review)

Artist:

Das Kammerspiel

Das Kammerspiel: Wege
Album:

Wege

Medium: CD
Stil:

Avantgarde Black Metal

Label: Lost Souls Graveyard
Spieldauer: 39:39
Erschienen: 09.12.2009
Website: [Link]

DAS KAMMERSPIEL ist das aktuelle Projekt des GRABNEBELFÜRSTEN-Sängers Dirk Rehfus, der gleichzeitig auch Besitzer des kleinen Labels Lost Souls Graveyard ist. Der Multiinstrumentalist hat auf seinem dritten Album "Wege" nicht nur alle Instrumente selbst eingespielt, sondern es auch in seinem kleinen Heimstudio selbst aufgenommen. Dafür ist der Sound des Albums sogar recht ordentlich geraten.

An der Produktion liegt es jedenfalls nicht, wenn man zunächst Schwierigkeiten hat, die "Wege" mitzugehen. Denn Dirk macht mit DAS KAMMERSPIEL sehr extravagante, ambitionierte Musik, die manch einer sicherlich auch als überambitioniert empfinden wird. Das Fundament ist zwar Black Metal, doch mit seltsam anmutenden Tonfolgen und Melodien, vielen Ambientpassagen mit ungewöhnlichen Keyboardsounds und sogar einigen Swing- und Jazz-Einflüssen dürfte diese Mischung nicht wenige Hörer zunächst überforden. Hinzu kommt der teilweise gewöhnungsbedürftige Gesang. Das schwarzmetallische Geschrei bleibt im Genrerahmen, doch der ausdrucksstarke Klargesang ist ein Fall für sich. Ganz entfernt erinnert mich Dirk da an Eugen Balanskat, den Sänger der Berliner Deutschpunks DIE SKEPTIKER.

Unter den sechts Tracks findet sich zunächst das Intro "Spurwechsel" und an vierter Position ein Zwischenspiel namens "Und selbst das Meer...", welches nur aus Rauschen desselbigen besteht. Das fast zehnminütige "Sekundenschlaf" (interessanter Widerspruch übrigens) zeigt die Sperrigkeit der Musik von DAS KAMMERSPIEL bereits in voller Breite auf, für Aufsehen sorgt in diesem Stück besonders die jazzige Passage. "Mein Universum" wirkt insgesamt zugänglicher und gemäßigter, ist recht melodisch, bietet einen sehr guten Black Metal-Part und angenehme Melancholie. Damit ist es das beste Stück auf "Wege". "Wasserthron" ist ein durchweg rauer Track, der zwischendurch mit einem sehr schönen Pianopart aufwartet.

FAZIT: Das dritte Album von DAS KAMMERSPIEL hat alles andere als leichte Kost zu bieten. Die grundsätzlich sperrigen Songs sind durchsetzt mit Parts, die immer wieder aufhorchen lassen und solchen, die einem riesige Fragezeichen vors geistige Auge malen. Nicht, weil sie so komplex oder frickelig sind, sondern weil sie einfach so anders, herausfordernd und völlig ungewohnt sind. Seltsame Musik für seltsame Menschen. Was ja nicht schlechtes ist, im Gegenteil. Musiker mit einer außergewöhnlichen Vision gibt es heutzutage eh viel zu selten.

Andreas Schulz (Info) (Review 4877x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Spurwechsel
  • Sekundenschlaf
  • Mein Universum
  • Und selbst das Meer...
  • Wasserthron
  • Wege

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Wege (2009) - 10/15 Punkten
Interviews:
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!