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Neaera: Forging The Eclipse (Review)

Artist:

Neaera

Neaera: Forging The Eclipse
Album:

Forging The Eclipse

Medium: CD
Stil:

Death Metal

Label: Metal Blade Records
Spieldauer: 40:04
Erschienen: 22.10.2010
Website: [Link]

Hört es sich blöd an, wenn ich schreibe: „Der Münsteraner Fünfer hat sich etabliert?“
Vielleicht, aber es ist so. NEAERA, deren Namen mich immer wahnsinnig macht, sind so etwas wie eine feste Institution im deutschen Death Metal geworden. Diesen Status untermauern sie mit Album Nummer Fünf in nur sechs Jahren Bandexistenz, das auf den Namen „Forging The Eclipse“ getauft wurde.

Aber NEAERA sind nicht nur fleißig, sondern variieren ihren Sound auch mit jedem Output zumindest geringfügig. War „Armentarium“ noch sehr BOLT THROWER inspiriert, folgte mit letztjährigem „Omnicide – Creation Unleashed“ eine Zuwendung zu AT THE GATES um im aktuellen Werk in etwas modernerem Death und einer Prise Black Metal zu münden. Das alles ist freilich nicht gänzlich neu, aber einfach sehr gut gemacht und gefällt mir persönlich besser als die immer wieder als Vergleich zitierten HEAVEN SHALL BURN.

Nach kurzem Intro geht es mit „Heavens Descent“ gleich in die Vollen, wobei hier der BOLT THROWER-Einfluss noch am Stärksten in Erscheinung tritt. Sänger Benjamin „Cinderella“ Hilleke ist eine feste Bank und wechselt wie auch im weiteren Verlauf häufig zwischen tiefen Growls und hohem Kreischgesang, der häufiger mal an Tompa Lindberg erinnert und der definitiv zu den Highlights des Albums gehört. Überhaupt schafft es das Quintett, ein ausgewogenes Maß zwischen Brutalität und Melodie zu finden, entweder knallen die Gitarrenriffs schnell und aggressiv oder grooven im Midtempo, in dem sich dann gerne auch mal mehrstimmige Gitarren duellieren. Auf Breakdowns, Stakkato-Dauerbeschuss und andere Metal-Death-Was-Weiß-Ich-Core-Ingredienzen verzichten NEAERA nahezu komplett, sind sie mittlerweile doch komplett im Death Metal angekommen.

Der weise Ausspruch „Man muß etwas zu sagen haben, wenn man reden will.“ wird ja Goethe zugeschrieben, NEAREA haben glücklicherweise etwas zu sagen und gehen beispielsweise in „Arise Black Vengeance“ durchaus kritisch mit der aktuellen Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko ins Gericht oder thematisieren in „Heavens Descent“ die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche. Soviel (politisches) Bewußtsein würde ich mir im Metal-Sektor häufiger wünschen und dieses macht mir die Band noch sympathischer als sie sowieso schon ist.

FAZIT: NEAREA erfinden weder sich noch Death Metal neu, ballern sich aber auf hohen Energie-Niveau und mit reichlich Abwechslung durch 12 Tracks ohne zerfahren oder künstlich zu wirken. Vielleicht fehlen hier echte eingängige Hits, wie die großen Vorbilder sie gleich reihenweise aus dem Hut gezaubert haben, „Forging The Eclipse“ ist aber dennoch ein überdurchschnittliches Album einer sehr sympathischen Band.

Dr. O. (Info) (Review 6264x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Forging
  • Heavens Descent
  • In Defiance
  • Eight Thousand Sorrows Deep
  • Arise Black Vengeance
  • Rubikon
  • Sirens Of Black
  • Certitude
  • Exaltation
  • Tyranny Of Want
  • The Prophecy
  • And To Posterity A Plague

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jacques
gepostet am: 19.10.2010

Les gerade nur knapp 40 Minuten... Puh, ist das mittlerweile schon so verbreitet für so eine knappe Spielzeit schon Albumpreise von gut 16 Euro zu verlangen? Das find ich ja schon fast was frech.

Hab die mal live gesehen und fands ganz nett, aber das wundert mich gerade etwas ...

Gruß
Rick Masters' Revenge
gepostet am: 19.10.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Das ist ja ein schönes Review zur neuen NEAERRA! Sehs ähnlich. Sie verzichten auf zuviel Melodie und flächig-massankompatible Klarrefrains, was ihnen hoch anzurechnen ist. Für mich sind die eher Melo als Core. Und die Affinität zu frühen AMON AMARTH: ist das noch jemand aufgefallen oder ist das jetzt der Slivovitz *hicks* :-)
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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