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SpiralDogma: Bacteria Stigma (EP) (Review)

Artist:

SpiralDogma

SpiralDogma: Bacteria Stigma (EP)
Album:

Bacteria Stigma (EP)

Medium: CD
Stil:

Post-Prog

Label: DBDC
Spieldauer: 34:44
Erschienen: 19.07.2010
Website: [Link]

Hach ja, Les Francais. Man kann nicht anders, als ihre gesunde Beziehung zur eigenen Körperlichkeit zu bewundern. Wo französische Filmvertreter der "New French Extremity"-Welle wie "Haute Tension" oder "A L'Intérieur" aufhörten, machen die Coverdesigner von SPIRALDOGMA weiter, um dem kryptischen Titel "Bacteria Stigma" die nötige Portion Sterilität zu verleihen. Kalte Fliesen, eine nackte Frau mit androgynen Zügen, verfilztes rotes Haar… alles, was Ärzte und Hypochonder begehren.

"Music is a Dogma into a spiral", heißt es zur Definition des Bandnamens. Musik als etwas Festes, Institutionalisiertes innerhalb von etwas sich Drehendem und Wandelndem also. Wie ein Klümpchen in einem Puddingstrudel beispielsweise, oder ein Prinzipienreiter in einer Irrenanstalt. Die Promoagentur erfindet gleich noch vier "Levels", nach denen sich die Musik aufbaut, et voilà, c'est fini, l'énigme de SPIRALDOGMA.

Klingt proggy? Soll es wohl auch sein. Unterschiedlichste Stile, die meisten von ihnen dem Alternative-Fach entsprungen und von Elektro-Beats untermalt, tummeln sich auf "Bacteria Stigma" und sollen durch ihr Zusammentreffen eine Prog-Struktur bilden. Die Franzosen klingen – unvereinbar – zugleich nach TOOL und nach MUSE, zwei Bands, die sich ihren ganz eigenen Klangkosmos aufgebaut haben, der jeweils auf unterschiedlichen Gesetzen basiert. Richtig gute Bands würden die Gemeinsamkeiten dieser Kosmen nun aufzeigen und die TOOL- und MUSE-Eigenarten dadurch miteinander verschmelzen. Solide Bands dagegen klingen einfach hier mal nach TOOL, da mal nach MUSE – und zwar ganz solide eben. SPIRAL DOGMA ist eine durchaus solide, eine passable Band.

Das Urteil wäre nach dem ersten Durchgang sogar noch etwas euphorischer ausgefallen, doch je öfter die Spirale sich dreht, desto geringer ihre Zugkraft. Am Ende obliegt es nur noch den Stücken "Blue Cult" und "Mutism Idol(l)s", Referenz zu sein, auch bevorteilt dadurch, dass der etwas nervige Gesang erst dann gut zur Geltung kommt, wenn er in Rage ist - was insbesondere dem gemeingefährlichen "Blue Cult" mit seiner fiesen Hookline einen Vorteil verschafft. Falsett hingegen, wie gleich darauf "Virus In Fiction" beweist, hätte man sich sparen können.

FAZIT: Ein bisschen fühlt man sich wie bei den Anfängen von OCEANSIZE, nur bedeutend geringklassiger: man möchte es Prog nennen, aber einzelne Ausschnitte würden jeweils reinrassige Genreströmungen abbilden. Mal Hard Rock, mal Postcore oder Punk, mal Heavy Metal oder Alternative, stets angereichert mit Elektronika. Das, Herrschaften, nennt man neuerdings Post-Prog! Ganz gleich aber, wie man es nennen mag, es bezeichnet das Wildern in verschiedensten Einflussgebieten und den Versuch, die Einflüsse unter einem neuen Etikett zu verschmelzen. MUSE, OCEANSIZE, COHEED AND CAMBRIA, PURE REASON REVOLUTION, und wie sie alle heißen, erfreuen sich neuer Gesellschaft. Vielleicht wird der Bandname jetzt klar: Die Spirale ist der wilde Haufen von Stilen, das Dogma ist das Wohnzimmer, in dem es sich besagte Bands schon gemütlich gemacht haben. Willkommen auf dem Sesselchen, ihr lieben SPIRALDOGMAtiker! Auf dem ersten Full-Lenght-Album seid ihr dann aber in der Bringschuld, neues Feuer im Kamin zu entfachen mit dem Holz, das ihr bislang nur mitgebracht, aber noch nicht entzündet habt.

Sascha Ganser (Info) (Review 4168x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Eradicalizm
  • Cradle Of Misery
  • Blue Cult
  • Virus In Fiction
  • Mutism Idol(l)s
  • Opradiation
  • Soft Caress
  • Blue Cult Remix

Besetzung:

  • Bass - Sman
  • Gesang - 2TH
  • Gitarre - Ben M
  • Schlagzeug - Nico A
  • Sonstige - 2TH, Ben M (Electronica)

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Interviews:
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