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The Man-Eating Tree: Vine (Review)

Artist:

The Man-Eating Tree

The Man-Eating Tree: Vine
Album:

Vine

Medium: CD
Stil:

Dark / Progressive / Gothic Metal

Label: Century Media
Spieldauer: 50:25
Erschienen: 24.09.2010
Website: [Link]

Menschenfressende Bäume gibt es bekanntlich nicht auf dieser Erde, aber im 19. Jahrhundert hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass es Pflanzen gäbe, die einen ganzen Mann verschlingen und verdauen könnten. In Kunst und Kultur waren solche Pflanzen dann auch immer mal wieder ein gerne verwendetes Objekt, so auch bei THE MAN-EATING TREE aus Finnland. Diese Band ist quasi ein neuer Spross aus den verkümmerten Wurzeln der verblichenen SENTENCED und ursprünglich sollte auch deren ehemaliger Gitarrist und Songwriter Miika Tenkula mit von der Partie sein, bedauerlicherweise verstarb er aber in 2009. Drummer Vesa Renta und POISONBLACK-Gitarrist Janne Markus setzten die Arbeit an dem Projekt aber fort, woran auch die glückliche Fügung, dass sie unerwartet auf Sänger Tuomas Tuominen stießen, einen großen Anteil hatte.

Es ist nicht überraschend, dass die Musik von THE MAN-EATING TREE düster ist und zwar düsterer, als der Sound von POISONBLACK, aber rockiger als SENTENCED. Dazu kommen viele progressive Elemente, so dass man sich auch immer wieder an AMORPHIS, KATATONIA oder auch PORCUPINE TREE und RIVERSIDE erinnert fühlt, der Art Rock-Einschlag wird besonders in den Keyboard-Sounds deutlich. Sehr unerwartet trifft einen die Stimme von Sänger Tuomas, denn er hat ein sehr helles, klares Organ, was zu der dunklen Musik zunächst nicht unbedingt zu passen scheint, zumal er auch keinen Schmerz, keine Verzweiflung in der Stimme hat. Unbestreitbar ist er aber ein wirklich guter Sänger und mit der Gewöhnung verbinden sich dann auch Stimme und Musik zu einem passenden Ganzen.

Dass das Songwriting angesichts der Erfahrung der beteiligten Musiker auf einem hohen Level anzusiedeln ist, verwundert nicht. In der Gesamtbetrachtung fehlt THE MAN-EATING TREE aber noch ein bisschen das fesselnde Element, das eine Band wie KATATONIA zu den Anführern in diesem Genre gemacht hat. Die Finnen sind aber bereits mit ihrem Debütalbum auf einem guten Weg, was zum einen eingängige Songs wie der Opener "Lathing A New Man" oder die deutlich im Gothic Rock einzuordnende Single "Out Of The Wind", die Platz 3 in den finnischen Charts erreichte, zeigen. Demgegenüber stehen tieftraurige Lieder wie "This Longitude Of Sleep" und das mit einem herzerweichenden Solopart endende "Of Birth For Passing", die progressiven Einflüsse sind vor allem im vielschichtigen "The White Plateau" und im härteren "King Of July" zu vernehmen. Als intensiver Höhepunkt ist "Tide Shift" zu nennen, der das unerwartet harte Ende der Platte einläutet, die beiden Abschlusssongs sind in Sachen Riffing und Druck deutlich kerniger, als die Songs zuvor. Bleibt noch das Cover des 60er-Jahre Schmachtfetzens "Nights In White Satin". Den Song wollte Tenkula schon mit SENTENCED aufgenommen haben, wozu es aber nie kam. Nun findet sich der Song als Erinnerung an Tenkula auf diesem Album wieder und so schlimm, wie man erwarten würde, ist die Version auch gar nicht, zumal Tuominens Stimme gut zum Song passt.

FAZIT: Niveauvolle Düsterkost, die wegen der gewöhnungsbedürftigen Stimme vielleicht nicht auf Anhieb jedem Gaumen schmeichelt. Aber sowie wie jeder gute Eintopf auch erstmal eine zeitlang ziehen sollte, so findet man auch nach einer gewissen Zeit Geschmack an THE MAN-EATING TREE.

Andreas Schulz (Info) (Review 4091x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Lathing A New Man
  • The White Plateau
  • This Longitude Of Sleep
  • King Of July
  • Of Birth For Passing
  • Out Of The Wind
  • Nights In White Satin
  • Tide Shift
  • Instead Of Sand And Stone
  • Amended

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Vine (2010) - 11/15 Punkten
  • Harvest (2011) - 7/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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