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Hilmar Bender: Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator (Review)

Artist:

Hilmar Bender

Hilmar Bender: Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator
Album:

Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator

Medium: Buch
Stil:

Biografie

Label: UBooks Verlag
Spieldauer: 224 Seiten
Erschienen: 14.03.2011
Website: [Link]

Es ist wohl angemessen, im Falle von KREATOR inzwischen von einer Thrash-Legende zu sprechen. Mille Petrozzas Band erlebt derzeit ihren zweite Frühling und blüht in voller Pracht, wovon Aktionen wie die großartige Live-CD vom Rock Hard Festival, die das Magazin seinem Heft beigelegt hat, zeugen. Nun erscheint mit "Violent Evolution - Die Geschichte von Kreator" das erste Buch, in dem es sich ausschließlich um die Band aus Altenessen dreht.

Hilmar Bender ist der Autor des 224-seitigen Buches, das über den Ubooks Verlag erscheint. Es ist nicht sein erstes Werk über eine Band, denn für "Die Schönheit der Chance - Tage mit TOMTE auf Tour" begleitete er die Indierocker drei Jahre lang. Bender wurde 1968 in Duisburg geboren, ist also ein echtes Kind des Ruhrpotts, auch wenn er am Niederrhein aufgewachsen ist (und inzwischen nach Bremen übergesiedelt ist). Nichtsdestotrotz hat er die in den 80er explodierende Szene im Ruhrgebiet hautnah miterlebt und ist somit durchaus prädestiniert dafür, die Geschichte von KREATOR nieder zu schreiben. Schaut man sich das Bild von Bender auf dem Umschlag an, so fällt allerdings auf, dass er mit Rautenpullunder, Hemd und freundlichem Lächeln so gar nicht wie ein Metaller aussieht - der er inzwischen vielleicht auch nur noch partiell ist. Das merkt man daran, dass seinem Schreibstil auch die - ich nenne sie mal - Kühnemund'sche Begeisterung für die Materie fehlt, Bender geht das Thema relativ sachlich an und konzentriert sich auf Fakten.

Die wiederum finden sich in den zahllosen Zitaten von so ziemlich jedem, der mal mehr, mal weniger mit der Band zu tun hatte. Jedes Bandmitglied, egal ob ehemalig oder aktiv, kommt ausführlich zu Worte und besonders interessant ist, es die Ausführungen von den beiden Ex-Musikern Rob Fioretti und Jörg "Tritze" Trzebiatwoski zu lesen. Doch auch Weggefährten wie Mechandiser Stoney, Manager Bogdan "Boggi" Kopec und Labelboss Karl-Ulrich Walterbach erzählen davon, wie sie den Werdegang von KREATOR erlebt und begleitet haben. Ein wenig wundert man sich, dass Bandkopf Mille selbst eher wenig beiträgt und man hat den Eindruck, dass Drummer Jülle "Ventor" Reil mehr zu erzählen hat.

Inhaltlich werden zunächst sehr ausführlich die Anfänge geschildert und wie es zur Bandgründung kam. Vieles davon kennt man, wenn man "Kumpels in Kutten - Heavy Metal im Ruhrgebiet" gelesen hat, auch wenn hier natürlich viel mehr Details über die Protagonisten zu erfahren sind. Der nächste große Block beschäftigt sich mit dem Leben auf Tour und man blickt dabei auch über den großen Teich, zumal KREATOR schon früh in Nordamerika Fuß fassen konnten. Man erfährt, dass die Band mit dem als Kultfilm gehandelten Streifen "Thrash Altenessen" nicht sehr glücklich ist (und auch warum) und amüsiert sich über Jülles Geschichten darüber, wie er dem Wehrdienst entkommen konnte. Mit 15 Seiten wird die "Krise" in den 90er relativ kurz abgehandelt, wobei man allgemein festhalten muss, dass nur wenig bis gar nicht über die einzelnen Alben und ihre Entstehung erzählt wird. Die Diskografie der Band wird eher beiläufig mit erwähnt, lediglich zum Ende hin geht Bender näher ins Detail. Ziemlich ausführlich wird darüber berichtet, wie KREATOR mit dem Metal-unerfahrenen Moses Schneider "Hordes Of Chaos" aufgenommen haben, was aufgrund der besonderen Vorgehensweise sehr interessant ist.

Am Ende des Buches folgt eine fast 30-seitige, ausdrücklich unvollständige Tabelle mit Auftritten von KREATOR, was sicherlich ein netter Bonus ist. Über 50 Farbbilder (von denen man viele auch als Fan noch nicht kennt) finden sich en block in der Mitte des Buches, was ein bisschen schade ist, denn im Text selber wären die Bilder noch passender gewesen, vermutlich hätte das aber die Druckkosten enorm in die Höhe getrieben.

FAZIT: Für Fans ist das Buch ein Muss und das nicht nur aus Gründen der Vollständigkeit der Sammlung. Der besonders Ruhrpottcharme tritt immer wieder deutlich hervor und vermittelt ein schönes, persönliches Bild der Beteiligten. Rein musikalische Themen kommen dagegen ein bisschen zu kurz, wobei das wohl auch den inhaltlichen Rahmen gesprengt hätte.

Andreas Schulz (Info) (Review 5924x gelesen, veröffentlicht am )

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Kommentare
Andreas
gepostet am: 25.06.2011

Das Ding ist einfach nur furchtbar. Ich würde mich schämen, so etwas auf den Markt zu bringen. Der Autor kann weder richtig schreiben noch Kommata setzen, und die zu Wort kommenden klingen wie Autisten. Wenn man dieses bruchstückhafte, uneditierte Etwas mit Ruhrpottcharme gleichsetzen will, dann ist das nur Beschönigung. Zudem tendiert der Informationsgehalt gen Null, und einige Fakten werden schwammig oder schlicht falsch dargestellt.
Wer will mein Exemplar? Ist von Mille signiert ...
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