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Neonfly: Outshine The Sun (Review)

Artist:

Neonfly

Neonfly: Outshine The Sun
Album:

Outshine The Sun

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Rising Records
Spieldauer: 49:51
Erschienen: 19.08.2011
Website: [Link]

Während sich die meisten deutschen Rezensenten bislang überschlagen und NEONFLYs Debütalbum – nach der 2008 erschienenen EP „Clever Disguise“ – nahezu als Offenbarung am Melodic-Metal-Himmel hochleben lassen, urteilen die „wahren“ Metaller von Global Domination (angeblich „die einzige Metal-Seite, die man braucht“) wesentlich despektierlicher. „Crap“ sei das Album des englischen Quintetts, „schwacher, fröhlicher Hardrock ohne Eier“. Liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte?

Nun, Anhänger deftiger Prügelorgien voller harter Breaks und aggressiver Attacken werden vermutlich müde abwinken; aber Fans gemütvollen Melodic Rocks dürften auch ihre Schwierigkeiten mit „Outshine The Sun“ haben. Melodien sind zwar reichlich vorhanden, aber die Schlagzahl ist fast ohne Unterlass hoch; so findet sich keine durchgehende Ballade auf dem Album. Schade eigentlich, denn die junge Band läuft besonders zur Höchstform auf, wenn das Tempo mal gedrosselt, bzw. variiert wird. Dadurch gewinnt ein eher schwacher, weil viel zu glatter Song, wie „A Gift To“ hinzu, erlaubt er sich doch den Luxus, im letzten Drittel auf der Stelle zu treten und dem pumpenden Bass einen exponierten Auftritt zu gönnen (wie der akustischen Gitarre kurz vorher auch schon).

Während der Start mit abwechslungsreichen, dahin geschmetterten auf-in-den-Kampf-Power-Parolen ordentlich melodisches Feuer besitzt – besonders der dritte Track „Ship With No Sails“ ist ideen- und abwechslungsreich – hängt „Outshine The Sun“ im Mittelteil ein wenig durch. Die Songs jagen sich selbst; Willy Norton belegt ein ums andere Mal, dass er ein mehr als akzeptabler Shouter ist, das geht alles gut ins Ohr, aber auch genauso schnell wieder hinaus. Anderthalb Highlights haben sich NEONFLY bis zum Ende aufgespart. Nicht zu jeder Gelegenheit und Zeit hörbar, aber mit Witz und rotziger Punk Attitüde serviert: der Abschlusssong „I Think I Saw A U.F.O.“. Bölkstoff der metallischen Art.
Besser noch das Stück davor, „The Messenger“. Bombast-Metal mit progressiver Schlagseite. Das können NEONFLY richtig gut. Zu schade, dass sie sich (noch) nicht trauen, die progressive Sau richtig rauszulassen. Vielversprechend und vor allem der passende Weckruf nach dem vorherigen, doch etwas im Einheitsbrei versackenden, melodischen Power-Metal.

FAZIT: Die Wahrheit liegt nicht wirklich in der Mitte. Sondern ziemlich weit weg von „crap“. Der meist schnelle, melodische Metal NEONFLYs besitzt eindrückliche Passagen, gute Ideen, und neben einigen hingewischten Momenten der Langeweile auch genügend Abwechslung, um mehr als eine halbe Stunde gut zu unterhalten. Die restliche knappe Viertelstunde wird ein wenig lang. Handwerklich gibt es nichts zu meckern; ein wenig mehr Mut zum Experiment, weiteren Tempoverlagerungen und Ausbrüchen aus eingefahrenen Bahnen täte der Musik gut. Die Fähigkeiten dazu besitzen die Musiker.

Für eingeschworene Freunde der heftigeren Spielweise des Melodic Metals gibt es eine dicke Empfehlung; entferntere Bekannte können zumindest reinschnuppern ohne Bauch- und Ohrenweh zu bekommen

Jochen König (Info) (Review 5061x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Broken Wings
  • The Enemy
  • Ship With No Sails
  • A Gift To
  • The Revenant
  • The Ornament
  • Reality Shift
  • Spitting Blood
  • Morning Star
  • The Messenger
  • I Think I Saw A U.F.O.

Besetzung:

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