Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Charles Pasi: Uncaged (Review)

Artist:

Charles Pasi

Charles Pasi: Uncaged
Album:

Uncaged

Medium: CD
Stil:

Mitternachtsblues & mehr

Label: Believe/Indigo
Spieldauer: 42:40
Erschienen: 01.06.2012
Website: [Link]

CHARLES PASI ist ein Crooner. Aber keiner, der botoxgeschwängerte Gesichter in Las Vegas zum Glühen bringt, sondern der im Straßencafé die Belegschaft um Mitternacht unterhält. Der keine Scheu vor Grenzüberschreitungen von Blues zu Jazz, Rock und Funk besitzt und auch Hip Hop kennt. Er vereint die düster hingerotzte Mentalität eines TOM WAITS – allerdings ohne dessen brüchig-rauchigen Vortrag - mit dem vorwärtsdrängenden Crossover der RED HOT CHILI PEPPERS, zumindest punktuell („Wild It Up“).

Ein gefühlvoller Sänger ohne falsche Sentimentalität, der Lässigkeit von Langeweile zu unterscheiden weiß und der seinen Mitmusikern genügend Raum lässt, um Akzente zu setzen. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass u.a. Jazz-Legende ARCHIE SHEPP zu PASIs Begleitern gehört. Doch auch die anderen Musiker agieren präzise und druckvoll, sodass nie Gefahr besteht, die Musik könnte in einem gepflegten Fließmodus dahinplätschern.

Erdiger Blues liefert das Grundgerüst von dem aus PASI und Band ihren Sound in diverse Richtungen oder eher Facetten entwickeln. CHARLES PASI selbst spielt eine ordentliche Harmonika; wenn er loslegt, dürfen Jim Grandcamp und die Rhythmusgruppe auch schon mal gen Hardrock ausbüchsen („Lost Generation“), um im nächsten Stück „Things Have Changed“ zum dezenten Blues-Funk mit Feeling und street credibility zurückzukehren. „While You’re Dancing“ ist schließlich ein Slow-Fox für die ganz späten Nacht-, bzw. frühen Morgenstunden.

Das harmoniert trotz der unterschiedlichen Tempi und Einflüsse hervorragend, denn beherrschend bleibt der unaufgeregte Crooner mit viele Seele und dem Wissen, was so durch die Nacht flaniert. „Uncaged“ erlaubt sich mit einem Lullaby (“Une Bercuse“) und einer Coverversion auszuklingen. „Dream A Little Dream Of Me“ als Barhocker-Schwanengesang zur verhalten gespielten, akustischen Gitarre und schütterem Tambourine. Passt!

FAZIT: Zeitlose Musik im besten Sinn. Eine seelenvolle Nachtfahrt durch die Jazz- und Rockgeschichte der letzten 70 Jahre. Neidlos muss man anerkennen: Wir haben XAVIER NAIDOO, Frankreich CHARLES PASI. Manchmal ist es verdammt cool Franzose zu sein. Ich tausche fünf NAIDOOs gegen einen PASI.

PS.: „Uncaged“ ist bereits 2011 mit anderem Cover bereits einmal erschienen. Zumindest in Frankreich.

Jochen König (Info) (Review 4709x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Up to Us
  • Better With Butter (feat. Archie Shepp)
  • Farewell My Love (feat. Archie Shepp)
  • Old Lady Paris
  • Lost Generation
  • Things Have Changed
  • While You're Dancing
  • So Long Sonny
  • Remember the Day
  • Wild It Up
  • Une berceuse
  • Dream a Little Dream of Me

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich um keine Farbe: rot, gelb, blau, sauer

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!