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Freund Hein: Bourbon Triggered Death Machine (Review)

Artist:

Freund Hein

Freund Hein:  Bourbon Triggered Death Machine
Album:

Bourbon Triggered Death Machine

Medium: CD
Stil:

Death / Thrash mit Orgel

Label: SKE / Twilight
Spieldauer: 44:55
Erschienen: 23.09.2011
Website: [Link]

Österreich und zeitgenössische Musik bedeutet Exzentrik von DRAHDIWABERL bis PUNGENT STENCH. Die im Gegensatz zu Gotteslamm Tim Lambesis vermutlich authentischere Austrian Death Machine FREUND HEIN reiht sich hinter allerlei schrulligen Erscheinungen aus ihrer Heimat ein.

Das Quintett spielt an und für sich herkömmlichen Thrash Metal mit leidlich abwechslungsreichem Gesang und humorigen, aber nicht inhaltsleeren Texten. Den unterhaltsamen Mehrwert verleiht der Keyboarder den Songs, der gleich im eröffnenden Hassbatzen „Sugar Honey Iced Tea Guy“ warme Orgelsounds beisteuert und – da Herr Butter selbige mit seiner Stimme nicht bei die Fische gibt – fürs Hook sorgt. Dieses Prinzip setzt sich mit der Euro-Kritik „European Fuckface“ fort, wobei sich Klampfer Gerald als gefühlvoller Solist hervortut.

„Motör Constrictor“ setzt in puncto Gitarrenarbeit einen drauf, und Nentwich dudelt sich mit Retro-Klängen den Wolf an den Tasten. Hätten FREUND HEIN einen flexibleren Sänger, wäre dieses Stück in seiner Verspieltheit der große Griff. „Atomicalypse“ fällt in seiner Hauruck-Anmutung hinterher leicht ab, auch weil sich die Band instrumental verzettelt, wohl da ihr Sänger nicht viel zur Veredlung beizutragen weiß. Dennoch: solides Stück, zumal der Sound der Scheibe eine Wucht ist. „Bourbon Time“ besticht durch seinen treibenden Groove und einstweilig unheilvolle Atmosphäre, so man den Text ausblendet – Trinklied, der Titel sagt alles.

Mit „Residence: Box“ schlägt ein Text gegen Selbstisolation zu Buche, derweil die Musik im gehobenen Midtempo verbleibt. Butter folgt den Gitarrenmelodien mit der Stimme, was mit zunehmender Zeit auf die Nerven fällt. Der schleppende Mittelteil überrascht und überzeugt gleichermaßen, bevor FREUND HEIN zum Sprint auf der Zielgeraden anheben. „Werechicken Horror Show“ ist erneut dem aberwitzigen Titel zum Trotz ein düsteres, wenngleich ebenso energetisches Stück wie die übrigen. Glasi sollte häufiger von der Kette gelassen werden, denn auch hier sorgt er an den Saiten für die eigentlichen Akzente.

„Hourglass Disaster“ ist leider bloß ein Nullachtfuffzehn-Thrasher mit Brüllgesang, wie man sie heuer zu häufig vorgesetzt bekommt. Die Bridge mit Piano ist allerdings einen Hör wert. Besser tönen FREUND HEIN, wenn sie wie in „Regeneration“ den Fuß vom Gas nehmen. Die Doom-Riffs bieten dem Organisten mehr Raum, und Butter hält den Schnabel völlig, sodass die Gruppe geschickt und ohne Worte Spannung aufbauen kann. Gen Ende kommt Speed hinzu, was im Zusammenhang mit dem melodischen Motiv für Dramatik sorgt. Besser wird es nicht mehr, auch nicht mit dem hoppelnden Rauswerfer „Frenzy Inside“. Hier gefallen allerdings die Gitarren-Keyboard-Unisonos, wobei der zu Beginn der Scheibe geweckte Eindruck bestehen bleibt: FREUND HEIN sind eine sympathische Band zwischen Schräg-, Dresch- und Todesmusik.

FAZIT: Schön und selten – FREUND HEIN stehen zumindest ideell neben DISHARMONIC ORCHESTRA und DIE APOKALYPTISCHEN REITER, nehmen sich selbst sympathischerweise weniger ernst als ihre liebevoll ersonnene Musik und haben eine gesangliche Achillesferse.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3712x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Sugar Honey Iced Tea Guy
  • European Fuckface
  • Motör Constrictor
  • Atomicalypse
  • Bourbon Time
  • Werechicken Horror Show
  • Hourglass Disaster
  • Regeneration
  • Frenzy Inside

Besetzung:

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