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Susanna: Wild Dog (Review)

Artist:

Susanna

Susanna: Wild Dog
Album:

Wild Dog

Medium: CD
Stil:

Intimer Kammerrock

Label: rune grammofon/Cargo Records
Spieldauer: 35:06
Erschienen: 25.05.2012
Website: [Link]

In Skandinavien scheinen nicht nur Krimi-Autoren zu gedeihen, sondern auch eine bestimmte Art von Musikerinnen, die ein sehr eigenes „Quiet is the new loud“ praktizieren. Doch während bei den Autoren die Qualität in den letzten Jahren erheblich schwankt, bzw. rapide sinkt, herrschen in der Musik erfreulich wenige Ausfälle. Seien es die Schwedinnen SOPHIE ZELMANI, deren Alben teilweise so zerbrechlich scheinen, dass sie sich beim Hören fast auflösen - in jener Schönheit, die nur eine Tür weit neben dem Schrecken wohnt -, oder ANNA TERNHEIM, deren letztes Werk „The Night Visitor“ zwar ihr schwächstes bislang ist, das aber immer noch weit über das Gros ähnlich gelagerter Musik herausragt. Die Norwegerin SUSANNA Karolina Walumrød legt mit „Wild Dog“ bereits ihre achte Veröffentlichung vor, und wem „The Night Visitor“ zu poppig-glatt ist, der dürfte bei der stimmlich verwandten SUSANNA wieder überglücklich werden.

Wild Dog“ ist die gelungene Synthese zwischen einem erfolgreichen Gang in JONI MITCHELLs Fußstapfen und der späten KATE BUSH. Spröde Intensität, das Klangbild wird beherrscht vom Klavier, der sachte untermalenden Gitarre und einer präzisen, unaufdringlichen, rhythmischen Begleitung. Gleichzeitig werden kammermusikalische Akzente gesetzt oder erzeugen kurze, heftige Attacken eine leichte Schräglage; aber nie Atonalität. Die Schönheit mag zwar kantig sein, aber sie schwebt. Und erliegt nie der Gefahr unter Zuckerguss zu ertrinken.

Wie so viele hervorragende Alben brilliert „Wild Dog“ durch Zurückhaltung an den entscheidenden Stellen. Formvollendet praktiziert von SUSANNAs illustren, hochmusikalischen Begleitern, darunter ARCADE FIRE-Drummer Jeremy Gara und BONNIE PRINCE BILLIE-Weggefährte und THE CAIRO GANG-Gitarrist Emmett Kelly. SUSANNA Wallumrød überzeugt nicht nur als Sängerin. Sondern auch an sämtlichen Tasteninstrumenten, wobei - wie bereits erwähnt – das Piano dominiert.

Wild Dog“ wandelt zwischen sachtem Rock, filigranem Folk, Kammermusik, Chanson und einem Hauch von Jazz, stilsicher vom Anfang bis zum Ende, nach leider allzu knappen 35 Minuten. Aber da es viel zu entdecken gibt, sind Wiederholungen Pflicht.

FAZIT: Mag SUSANNA Wallumrøds Debüt mit dem MAGICAL ORCHESTRA wagemutiger und überraschender gewesen sein, der ECM-Seitensprung „If Grief Could Wait“ mit Harfenistin Giovanna Pessi (plus kleine Streicherbesetzung) konzeptionell anspruchsvoller und in seiner Reduktion radikaler, „Wild Dog“ zeigt keinerlei Ermüdungserscheinung. Ein Album mit enormer Tiefenwirkung, dem Oberflächlichkeit ebenso fremd ist wie bloße Zurschaustellung der eigenen Fähigkeiten. Ein funkelnder Diamant, scharf geschliffen. Sphärisch und erdverbunden zugleich, asketisch an den Rändern, doch prall gefüllt dort, wo es drauf ankommt: Im Zentrum der eigenen Musik.

Jochen König (Info) (Review 3255x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Imagine
  • Freeze (
  • Rolling On Rolling Stone
  • Oh, I Am
  • Starving Soul
  • Invitation
  • Wild Horse Wild Dog
  • There Is Nothing Funny About This
  • Her Eyes
  • Lonely Heart

Besetzung:

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