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Operadyse: Pandemonium (Review)

Artist:

Operadyse

Operadyse: Pandemonium
Album:

Pandemonium

Medium: CD
Stil:

Bombast Metal

Label: Sonic Attack/SPV
Spieldauer: 45:51
Erschienen: 22.11.2013
Website: [Link]

Amtsgericht Montpellier, verhandelt wird der Fall „Geschmack ./. Damien Marco (OPERADYSE)“. Der ehrenwerte Richter, Monsieur Trust, und Damien Marco, Gitarrist und Bandleader von OPERADYSE, sitzen sich gegenüber.

Angeklagter, Sie wissen, warum Sie hier sitzen?
Non, non. Ich weiß nicht…

Monsieur Marco, sagt ihnen der Name HELLOWEEN etwas?
Oui, bien sur. Eine exzellente Band. Ich liebe sie sehr.

Monsieur Marco, warum ziehen sie diese Band dann so in den Dreck?
Pardon, ich verstehe nicht…

Diese unglaublich kitschigen Melodien. Die bis ins Groteske gezogene, vollkommen übertriebene und überladene Songwriting. Keyboards, wohin man hört, Gedudel, Getröte. Das alles basiert fraglos auf der HELLOWEEN-Schule so rund um die „Keeper“-Ära. Aber das was sie daraus machen, grenzt an Körperverletzung.
Non, das ist doch…

Ruhe, Angeklagter. Wie finden sie eigentlich RHAPSODY?
Of Fire?

Meinetwegen.
Fantastique.

Und da meinen sie, sie können die 1248 Spuren, die diese Italiener sinnentleert übereinander stapeln, nochmals verdoppeln?
Oui!

Um Himmels willen, WARUM?
Monsieur, so kann ich ausdrücken, dass ich…

Papperlapapp, ausdrücken. Pickel ausdrücken, Zigarette ausdrücken? Meinetwegen. Aber mit diesem vordergründig als Heavy Metal verkauften Schmonz drückt man überhaupt nichts aus. Höchstens, dass sie einen Riesenhass auf die ganze Menschheit haben und das mit diesem Käse ausdrücken wollen.
Mon dieu, ich verstehe nicht…

Natürlich nicht, offensichtlich verstehen sie gar nichts von Musik und Heavy Metal. Wie sonst kann man erklären, dass man einen Song „Fairies Secret Garden“ nennt? Was kommt als nächstes? „Smurfs In The Wolves Room“? Naja, egal. Wollen sie etwa in Zukunft noch mehr Musik machen?
Bien sur. Wir haben noch ganz viel vor.

Gott bewahre. Sagen sie mal, das Intro zu „Pandemonium“, das hatte doch ursprünglich eine andere Intention als der Auftakt zu einem Album, oder? Ich rate mal. Soundtrack für eine neue Attraktion im Phantasialand?
Muss ich das sagen?

Herrgottverdammt, natürlich. Sie stehen hier vor Gericht.
Hmm… Das wollte Rosamunde Pilcher für einen ihrer Filme haben.

Sie machen mich sprachlos. Warum hat das nicht geklappt?
Es war ihr zu schwülstig.

FAZIT: OPERADYSE aus dem französischen Montpellier agieren nach der Devise „viel hilft viel“: Meterhohe Keyboardwände, Zuckerwattemelodien, komplett zugekleisterter Sound ohne die winzigste Lücke und Möglichkeit zum Luftholen sowie ein ausuferndes Gitarrengedudel machen „Pandemonium“ zu einer echten Nervenprobe. Im Vergleich zu OPERADYSE gehen RHAPSODY geradezu reduziert und basisch zu Werke. Allerdings auch deutlich stringenter und sinnvoller. Handwerklich kann man den Franzosen wenig vorwerfen, aber insgesamt kommt auf „Pandemonium“ zu viel von allem zu Gehör. Weniger wäre mehr. Schuldig im Sinne der Anklage.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 3879x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • Rise
  • Celestial Sword
  • Unfold Legend
  • Keeper of the Flame
  • The Path
  • Fairies Secret Garden
  • Arkanya
  • Pandemonium
  • Nevermore
  • Frozen

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 18.11.2013

Danke Lothar, you made my day :D

Hab sie auch besprochen und war schon in Sorge, ich könnte etwas zu gallig und geizig gewesen sein. Aber 3/10 oder 4/15 - das zeigt ja deutlich dieselbe Tendenz.

Scheint bei geschmackssicheren Menschen Konsens zu sein.
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 18.11.2013

Die Galle kommt bei so etwas ja fast von ganz alleine hoch. ;-) Wo kann man denn Dein Review lesen?
hendrik
gepostet am: 18.11.2013

Im Rock Hard, kommende Ausgabe (ab Mittwoch). Da war die Platte auf der Resterampe, als "Ferner-liefen-Schreiber" krieg ich sowas oft. Muss nicht schlecht sein, da waren schon echte Perlen dabei. Diese hier nun nicht so...
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 18.11.2013

Ach so, DER Hendrik, sorry, dass ich nicht geschaltet habe. Dann liegt mein Heft mit Deiner Reze hoffentlich schon daheim im Briefkasten.... :)
hendrik
gepostet am: 18.11.2013

Macht ja nix, ich hab mir das [musikreviews.de] einfach ein bisschen abgewöhnt - klingt leicht hochstaplerisch... Ich mach hier ja kaum noch was und wenn, dann nur Sachen, die ich mir selbst gekauft hab. Und Running Wild ;)
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 18.11.2013

Geheimnisvoller Feengarten
gepostet am: 26.11.2013

User-Wertung:
13 Punkte

Ein irgendwie... witziges Review, aber eine derartige Vorgehensweise (die das Ganze LEICHT *hüst* ins Lächerliche zieht) hätten ganz andere schon eher 'verdient'.
Jan
gepostet am: 31.10.2019

User-Wertung:
14 Punkte

Amüsantes Interview, aber meiner Meinung nach tut ihr der Band unrecht. Ich bin zufällig auf diese Geheimperle getroffen, und das Album ist eines der besten Alben die ich seit langem gehört habe. Es erinnert stellenweise an die ersten zwei großartigen Rhapsody-Alben, und es ist wirklich grandioser melodiöser Metal, mit sympathischen stimmen. Das Album ist mit Liebe gemacht. Für mich ist es tatsächlich mein Favorit 2019. Und ich würde 14/15 Punkten vergeben.
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