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The Nihilistic Front: Procession To Annihilation (Review)

Artist:

The Nihilistic Front

The Nihilistic Front: Procession To Annihilation
Album:

Procession To Annihilation

Medium: CD
Stil:

Doom Metal

Label: Aesthetic Death
Spieldauer: 45:03
Erschienen: 29.07.2013
Website: [Link]

Augen zu, Kopfhörer auf. Wir schreiben das Jahr 1945. Deutsche Großstädte sind bis zur Unkenntlichkeit niedergebrannt, stellenweise glimmen noch immer die glühenden Überreste verheerender Luftangriffe, grotesk anmutende Ruinen und Bombenkrater formen das neue Stadtbild. THE NIHILISTIC FRONT malen auf "Procession To Annihilation" kein so oft schmuckvoll gestaltetes und noch öfter plagiiertes Bild einer fernen, postapokalyptischen Zukunft, sondern legen den Finger schonungslos in die klaffende Wunde menschlicher Abgründe und skizzieren eine monochrome Welt, die die unsere bis heute prägt und doch kaum vorstellbar ist.

Musikalisch irgendwo zwischen einer entschleunigten Version von UFOMAMMUT und GENERATION OF VIPERS angesiedelt, besteht auch "Procession To Annihilation" zu gleichen Teilen aus Sound und Songwriting. Feedback und schier endloses Sustain treten in "Confronted By The Obscure" an die Stelle herkömmlicher Riffs, während fragmentierte Rhythmus-Figuren das brachiale Gebilde gerade so davor bewahren, in sich zusammenzusacken. Untermalt von abgrundtiefen Growls und gequält keifenden Schreien zwischen Verzweiflung und Wahnsinn schrammt dieses sich verdichtende Konstrukt immer wieder nur knapp an der Grenze zum Drone vorbei, bis sich letztlich das Klangbild lichtet, die Ruinen erneut hervortreten und ihre verstümmelten Extremitäten gen trostlosen Winterhimmel strecken, wo eisige Böen unbarmherzig an ihnen zerren.

Kurz vor dem Abdriften in das völlige geistige Nirwana poltert "Procession To Annihilation" mit Double-Bass-Einsatz überraschend zielstrebig nach vorn weg und pendelt ebenso wie "Opaque Shadows" zwischen Post Metal und Black Metal hin und her. Stellenweise lassen sich dabei tatsächlich Riffs oder gar Harmonien identifizieren. Vereinzelte Sprachsamples und die Variation der doch weitestgehend monotonen Vocals hin zu beschwörenden und die Stimmbänder schonenderen Stimmlagen tun ihr übriges, um bei einer im Schnitt zweistelligen Laufzeit der vier Songs für ausreichend Abwechslung zu sorgen und so nicht zur überambitionierten Beliebigkeit zu verkommen.

FAZIT: Augen auf, Kopfhörer runter. Zwar hält auch zurück in der Realität die kalte Jahreszeit Einzug und lässt die ohnehin grauen Fassaden noch ein Stück trostloser wirken, doch das vertonte Untergangsszenario von THE NIHILISTIC FRONT ist dankenswerterweise nichts weiter als Geschichte. Eine Erfahrung ist "Procession To Annihilation" in jedem Fall wert, ob man das Ganze nun wirklich ein zweites Mal braucht oder doch besser aus der vergangenen Dreiviertelstunde lernt, muss jeder für sich selbst beantworten.

Markus L. (Info) (Review 4600x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Confronted By The Obscure
  • Procession To Annihilation
  • Opaque Shadows
  • A Working God

Besetzung:

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