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The Safety Fire: Mouth Of Swords (Review)

Artist:

The Safety Fire

The Safety Fire: Mouth Of Swords
Album:

Mouth Of Swords

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal / Rock

Label: InsideOut
Spieldauer: 46:54
Erschienen: 30.08.2013
Website: [Link]

Jenna entscheidet sich für Seanie. Der hat einen Hüftschwung wie John Travolta.
Christie hält zu Dezzo. Was für ein Knuddelbär!
Mary lacht gerne. Witzbold Joey hat ihr Herz erobert.
Donna mag’s cool und lässig, ihre Wahl fällt auf Loz.
Und Heather? Die steht auf Action – und auf Callum!

Seanie, Dezzo, Joey, Loz und Callum bilden die erste Progmetal-Boyband der Welt, so vermittelt es jedenfalls das triefend ironische Video zu „Yellowism“, einer Persiflage auf die Selbstdarstellung als Anti-Kunst und Meta-Nullsummenspiel. THE SAFETY FIRE untermauern damit auch ihren Ausnahmestatus im Stall von InsideOut – so eigentümlich klingt sicher keiner der Kollegen. Und das ist auch so ein bisschen das Problem beim Nachfolger des durchaus erquicklichen „Grind The Ocean“: Es vertieft die getretenen Fußabdrücke und vergisst dabei, weiterzugehen.

Die Ausgestaltung progressiver Strukturen mit ruhelosen, fluktuierenden Gitarrenläufen, die sich irgendwann zwangsläufig in die hohen Winkel verirren, ist immer noch angesagt. Neu ist, dass Sean McWeeney nicht mehr ganz so grunzend unterwegs ist, sondern sich eher auf die irgendwie immer digital glattgebügelt klingenden Clean Vocals konzentriert, dabei gemeinsam mit der Gitarre auch mal einen Twin-Lead formt. Die enge Nische zwischen den Math-Metal-Kombos SIKTH bzw. PROTEST THE HERO und klassischeren Post-Hardcore-Vertretern wie THE FALL OF TROY / AT THE DRIVE-IN scheint recht gemütlich zu sein; entsprechend wenig Bemühen ist zu erkennen, den einmal gefundenen Sound weiterzuentwickeln.

Allenfalls wird er gelockert. Ruhig lassen es die Londoner zwischendrin angehen, und nicht nur McWeeney hält es für angebracht, etwas auf die Bremse zu treten. Bei „Wise Hands“ mag man im Gesamten das Wort „Metal“ überhaupt nicht in den Mund nehmen, allerdings legen andere Songs, wie das darauf folgende „The Ghosts That Wait For Spring“, dafür zusätzlich Briketts auf.

Kontraste, die das Album auch bitter nötig hat, so spiegelglatt, wie es aus der Vogelperspektive leider doch erscheinen kann; Gastsänger Tommy Rogers beispielsweise wurde für “Beware The Leopard (Jagwar)” eingeladen. Ein symptomatischer Gastbesuch; der Frontmann von BETWEEN THE BURIED AND ME passt mit seiner seifigen, beruhigenden Stimmlage wie Faust aufs Auge ins Ambiente, hat aber selber in Hauptband und Soloarbeiten ungleich mehr experimentieren können. Es hätte bloß noch ein Duett von Jonas Renkse und Vincent Cavanagh gefehlt…
Langeweile verströmt das Album deswegen noch nicht, es spielt aber mit ihr wie der Süchtige am Automaten, immer mit dem Risiko der Pleite im Augenwinkel. Es reicht eben irgendwann mit den näselnden Gitarrenkletterranken und man möchte einen neuen Ansatz geboten bekommen.

FAZIT: Bei genauer Betrachtung ist „Mouth Of Swords“ durchaus virtuoser, einfallsreicher, durchdachter als das rotzige Debüt, eine konsequente Verbesserung eben, als Folgewerk verpasst es aber den eigentlichen Quantensprung. Somit stellt sich trotz der qualitativen Steigerung Ernüchterung ein: THE SAFETY FIRE klingen jetzt zu offensichtlich nach THE SAFETY FIRE, und am Ende ist es eher die selbstironische Präsentation, die für die eigentlichen Pluspunkte sorgt und das Charisma der ersten „Headbang-Boing-Group“ (Entschuldigung, der zweiten; beinahe J.B.O. vergessen) noch kräftiger leuchten lässt.

Sascha Ganser (Info) (Review 4032x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Mouth Of Swords
  • Glass Crush
  • Yellowism
  • Beware The Leopard (Jagwar)
  • Red Hatchet
  • Wise Hands
  • The Ghosts That Wait For Spring
  • I Am Time, The Destroyer
  • Old Souls

Besetzung:

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