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Devilment: The Great And Secret Show (Review)

Artist:

Devilment

Devilment: The Great And Secret Show
Album:

The Great And Secret Show

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Symphonic Metal/Groove Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 55:34
Erschienen: 31.10.2014
Website: [Link]

Es gibt Menschen, die kann man einfach nicht mehr sehen. Spätestens seit seiner ausgiebigen Trauerphase um Paul Gray und seiner Autobiographie, nervt z.B. Corey Taylors Omnipräsenz ungemein. Und dann gibt es Menschen, die trotz solcher Negativbeispiele ganz bewusst genau diesen Weg einschlagen. Vorhang auf für Dani Filth!

Dass sich der kontaktbelinste Herr der Dunkelheit bei seiner Hauptband CRADLE OF FILTH momentan nicht so wirklich wohl fühlt, kann man ihm angesichts der letzten, durchschnittlichen Alben nicht verdenken. Eigentlich wollte sich der Brite erst einmal mit einem Nebenprojekt namens TEMPLE OF THE BLACK MOON beschäftigen, an dem u.a. auch Gitarrist Rob Caggiano beteiligt ist. Seit dieser mit seinem Engagement bei VOLBEAT eine neue Belastungsstufe erreicht hat, liegt die Sache auf Eis. Zum Glück klingelte Gitarrist Daniel Finch schon 2011 bei Herrn Filth an, um ihm von seinem Projekt zu erzählen. Nach einem dreijährigen Hin und Her, mit dem man mindestens ein Buch füllen kann, steht nun das Debütalbum von DEVILMENT fertig. Der erhoffte Erst- bzw. Befreiungsschlag?

Um es kurz zu machen: nö! „The Great And Secret Show“ hört sich so an wie CRADLE OF FILTH auf Valium und mit einer Vorliebe für Groove Metal. DEVILMENT sind pompös und theatralisch genug, um den typisch wilden Stimmausflügen Dani Filths eine Bühne zu bieten, aber es passiert rein gar nichts, was einen auch nur annährend berührt. Das Sextett versucht sich an einer großen Horrorstory mit vielen Kniffen und Wendungen, doch trotzdem wirkt das Ganze wie ein Alibi dafür, möglichst viele Instrumente und Einflüsse ins Songwriting einzubauen. In 'Mother Kali' müht man sich vergebens um eine indische Atmosphäre, 'Laudanum Skull' bedient sich mit seinem Spieluhr- und Frauenstimmeneinsatz viel zu offensichtlich bei KING DIAMOND und in den restlichen Songs wirkt der Einsatz von Streichern, Chören und Keyboards nicht wirklich schlüssig. Gruselig wird es in der Vorabsingle 'Even Your Blood Group Rejects Me', in der ausgelutschte Reime („November/September“ auf „remember“) auf furchtbar anbiederndes Rock-Riffing prallen.

Leichte Lichtblicke sind in 'The Stake In My Heart' (modernes Thrash-Riffing) und 'Staring At The Werewolf Corps' (fast schon proggig, fast schon fröhlich) zu vernehmen, reißen einen aber auch nicht wirklich vom Hocker. Dazu ist das groovige Gitarrenspiel der Platte viel zu uninspiriert und emotionslos und das Songwriting zu beliebig und einfallslos. Obendrauf gibt es naturgemäß Dani Filths beeindruckenden Sangeskünste, die er live erstaunlich gut zu reproduzieren weiß, aber gerade eingebettet in einen neuen Kontext fällt auf, wie abwechslungsarm er seine Stimme einsetzt. Natürlich erkennt man ihn unter tausenden, aber zwischen Sprechgesang und spitzen Schreien bleibt da nicht viel übrig. Einzig an der Produktion gibt es nichts auszusetzen, aber was kann man sich davon schon kaufen?

FAZIT: Schon die letzten CRADLE OF FILTH-Scheiben waren bescheiden, aber mit seinem Nebenprojekt DEVILMENT erreicht Dani Filth einen wirklichen Tiefpunkt. „The Great And Secret Show“ ist weder groß, noch gibt sie sich Mühe, im Verborgenen zu bleiben. Im Gegenteil ist das Album an ein pompöses Konzept geknüpft, das aber leider in allen Belangen enttäuscht. Weder die Platte noch die Songs sind in sich schlüssig komponiert und so ist der Wust an Instrumenten und Einflüssen nicht zu legitimieren. Die wenigen Lichtblicke zeigen, dass das Sextett mit der rohen Kraft des Riffs besser beraten gewesen wäre, so aber überlegen sich selbst eingefleischte Filth-Fans den Kauf.

P.S.: Wie sich Jackass-Vollpfosten Bam Magera auf dem Bonus Track 'Beds Are Burning' schlug, werden wohl nur die Käufer der Deluxe-Version erfahren. In der Promo war der Song jedenfalls nicht enthalten.

Norman R. (Info) (Review 4820x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • Summer Arteries
  • Even Your Blood Group Rejects Me
  • Girl From Mystery Island
  • The Stake In My Heart
  • Living With The Fungus
  • Mother Kali
  • Staring At The Werewolf Corps
  • Sanity Hits A (Perfect) Zero
  • Laudanum Skull
  • The Great And Secret Show
  • Beds Are Burning (Feat. Bam Margera)
  • Psycho Babble

Besetzung:

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