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Sordid Flesh: Torturer (Review)

Artist:

Sordid Flesh

Sordid Flesh: Torturer
Album:

Torturer

Medium: CD
Stil:

Death Metal

Label: Vic Records
Spieldauer: 36:23
Erschienen: 04.11.2013
Website: [Link]

Death Metal aus Schweden, das ist wie Bier aus Bayern: Man weiß, was man bekommt, große Experimente sollte man aber nicht erwarten. Oder etwa doch? SORDID FLESH geben sich auf ihrem Debüt die größte Mühe das enge skandinavische Korsett zu lockern... mit Erfolg!

Liebhaber der Szene müssen folglich ihren Erwartungshorizont etwas erweitern, denn auf allzu offensichtliche Trademarks wie dem typisch schwedischen Gitarrensound verzichtet die Band ganz bewusst. Ein gute Entscheidung, gibt es doch genügend junge und zum Teil auch gute Vertreter (ENTRAILS, SMOTHERED), die ENTOMBED, DISMEMBER & co. als Pioniere der Szene ehren. SORDID FLESH suchen sich da lieber ihren ganz eigenen Weg. "Torturer" kommt so schön old-schoolig und unbearbeitet daher, dass man sich umgehend im Proberaum der Band wähnt. Das Schlagzeug rumpelt, der Bass balanciert zwischen den hohen Anschlaggeräuschen und dem tiefen Wummern dazwischen, das Plek kratz-quietscht an den Gitarrensaiten und all das zusammen erzeugt eine gruftig-gruselige Friedhofsatmosphäre. Nicht zu vergessen das Growling von Frederik Håf, das sich mit seinen Spuren der Menschlichkeit so wunderbar vom hochpolierten Death Metal-Frontmann der Moderne absetzt. Einziger Wermutstropfen: Die Bassdrum geht im Mix etwas unter, was den Songs gerade im höheren Tempobereich etwas an Druck kostet.

Manch eine Band würde sich alleine damit schon zufrieden geben, einen ähnlichen Sound hinzubekommen, aber nicht so SORDID FLESH. Das Quartett aus Sandviken stellt sich im Eröffnungsdoppel 'The Thelema Way'/'Mark Of The Fallen' vor, das Groove genauso viel Platz einräumt wie dem Uptempo-Geklöppel. Was aber dann folgt, gehört zu den eindrucksvollsten Death Metal-Minuten des Jahres 2013. 'Rites At The Cemetary' ist nichts Geringeres als ein 1a-John Carpenter-Film von einem Song. Die Piano-Melodie aus dem Intro wird auf der Gitarre weitergeführt bis die Band das Tempo anzieht und den Song zu einem echten Ohrwurm inklusive nervös zuckender Bassline verfeinert. Wem das kein Lächeln aufs Gesicht zaubert, der bekommt gleich im Anschluss die nächste Chance zur guten Laune. Herr Håf gibt mit einem "Tom Warrior-Uh" den Startschuss für 'Gravebitch', in dem die Gitarrenfraktion Vikholm/Hedenström (der auch bei den Retro-Rockern DEAD LORD die Axt schwingt) das Groove-Riff der Saison auspacken. Zusammen mit dem mächtig fiesen Text (>FOR ETERNITYYYYY!!!<) der zweite Ohrwurm der Platte.

Für Menschen, denen diese beiden Songs schon zu cheesy sind, haben SORDID FLESH noch genügend Old-schooligkeiten zu bieten, die ihre Kraft vor allem aus starken Riffs ziehen. Wer einmal 'Through Vile Infanticides' oder 'Where Art Thou God?' gehört hat, ertappt sich dabei, wie er den ganzen Tag die Riffs vor sich hin summt. Zum Schluss gibt es aber doch noch was zu bemängeln: die letzten beiden Songs tönen etwas anders als der Rest des Albums, was vermuten lässt, dass das Album nicht am Stück aufgenommen wurde. Schade ist das allemal, denn auch sie hätten die gleiche Produktion verdient gehabt.

FAZIT: "Torturer" ist der starke Einstand der schwedischen Death Metaller SORDID FLESH, die so gar nicht schwedisch klingen wollen. Sie bekommen es tatsächlich hin ihrem eingängigen, old-schooligen und dreckigen Death Metal einen eigenständigen Sound zu verpassen. Der gewollt rumplige Sound hat trotzdem hier und da seine Schwächen, was aber auf einem möglichen Nachfolgewerk revidiert werden kann.

Norman R. (Info) (Review 6181x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Thelema Way
  • Mark Of The Fallen
  • Rites At The Cemetery
  • Gravebitch
  • Through Vile Infanticides
  • Torturer
  • Where Art Thou God?
  • Until You Are Dead
  • Rise From The Abyss

Besetzung:

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