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Cranium Pie: Mechanisms Part Two (Review)

Artist:

Cranium Pie

Cranium Pie: Mechanisms Part Two
Album:

Mechanisms Part Two

Medium: LP+CD
Stil:

Psych

Label: Fruits de Mer / Regal Crabomophone
Spieldauer: 76:34
Erschienen: 30.03.2015
Website: [Link]

Die aus dem britischen Wiltshire stammenden CRANIUM PIE haben drei Jahre am Nachfolger ihres spleenigen Konzeptalbums "Mechanisms" gearbeitet und legen diesen nun auf vier jeweils knapp 20-minütige Songs eingedampft über das Siebenzoll-Label Fruits De Mer (deren Ableger Regal Crabomophone) vor, allerdings wie zu erwarten nur in Doppel-LP-Form, unter anderem als auf 700 Einheiten limitiertes Farbvinyl.

"Mechanisms" ist Spezialisten-Stoff: Proto-Fusion mit Orgel, Spoken-Word-Passagen im Stil von COPERNICUS, verzerrten oder pulsierenden Bässen und chorischen Parts, die ein bisschen MAGMA-Flair versprühen, gleichwohl ohne die überkandidelte Dramatik der Franzosen. CRANIUM PIE sind zwar auch quicklebendig, aber typisch englisch reserviert. Dass bei einer Science-Fiction-Geschichte der Space Rock nicht fehlen darf, versteht sich von selbst, und so äußern sich die Musiker nicht selten im stoischen HAWKWIND-Beat, aber zumeist bedächtiger als die Urheber.

Die vier Seiten nehmen sich nichts, weil sie tatsächlich in einem Rutsch genossen werden sollten, so die Band selbst. Stimmungsmäßig herrschen selbst innerhalb der Tracks erhebliche Schwankungen zwischen Gelöstheit und Anspannung vor, wobei erstere in beschwingten Holzbläser-Parts und Flanger-Momenten Ausdruck finden. Der Gesang beschränkt sich auf einzelne Einsätze und fällt gerne auch rein silbenhaft aus. Zahlreiche geräuschvolle Abschnitte wirken improvisiert, wobei sich die Virtuosität in Grenzen hält und vieles ganz offengestanden "überspringbar" ist, seien es Geplapper oder schlichtweg schriller Lärm welchen Ursprungs auch immer.

Im Gegenzug schälen sich immer wieder betörend schöne Fragmente heraus, sodass das Hören mit einem langen Geduldsfaden ausgesprochen interessant bleibt Das Ende von Seite drei haut tatsächlich liedhafte Ideen heraus, die von frühen Psych-Pop und Beat-Combos stammen könnten. Eine Spannungskurve im Sinne einer tatsächlichen Story erkennt man nur mit viel Liebe, also darf man das Konzept auch gerne als Quatsch abtun, der hemmungsloses Experimentieren rechtfertigen soll. Es gibt schlimmeres.

FAZIT: Der britische Hang zum langen Atem verbindet sich bei CRANIUM PIE mit krautigen Anwandlungen und Rückgriffen auf nahezu jegliche Subgattung des klassischen Progressive und Art Rock zu einer akustischen Spielwiese beziehungsweise einem Versuchslabor, in dem nichts für selbstverständlich erachtet werden darf. "Mechanisms Part Two" funktioniert wie ein Hörspiel-Thriller, obwohl es keiner ist.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2422x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
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  • Side 2
  • Side 3
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