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Glass Hammer: The Breaking Of The World (Review)

Artist:

Glass Hammer

Glass Hammer: The Breaking Of The World
Album:

The Breaking Of The World

Medium: CD
Stil:

Symphonic Progressive Rock

Label: Sound Resources/Just For Kicks
Spieldauer: 64:25
Erschienen: 31.03.2015
Website: [Link]

Die einschneidendste Änderung zuerst: Sänger Jon Davison ist endgültig mit dem YES-Senioren-Club auf Kaffeefahrt gegangen und hat das Mikrophon an Carl Groves, bekannt und beliebt von SALEM HILL, weiter gereicht. Der macht seine Sache wie gewohnt gut und führt die Musik GLASS HAMMERs alleine dank der anders gearteten Stimmlage weg vom YES-Plagiat.

Natürlich können und wollen Steve Babb, Fred Schendel und Co. die Vorbilder, auf ihrem laut Infosheet „most progressive album to date“, nicht verhehlen, doch YES sind nur ein Stück vom proggigen Kuchen. Mehr noch als EMERSON, LAKE & PALMER werden KANSAS („Bandwagon“ mit RESISTORs Steve Unruh als Violinist) und GENESIS in den musikalischen Raum geworfen, ob als Zitat („The Third Floor“) oder freie (klangliche) Anleihe.

Unzweifelhaft setzt „The Breaking Of The World“ dort an, wo „Ode To Echo“ aufhörte. Die Band selbst findet große Worte für ihr aktuelles Werk: „The Breaking Of The World ist so progressive, that it probably goes beyond progressive rock. […] it is probably genre-creating or, at the very least, genre transformational.“ Genau, so transformierend, dass progressiv glatt als konservativ durchgeht.

Denn der markigen „probably“-Sprüche zum Trotz ist „The Breaking Of The World“ fest im Kanon der progressiven siebziger Jahre verankert, weist nur klanglich weit darüber hinaus. Ihren ererbten musikalischen Acker bearbeiten GLASS HAMMER aber auf geradezu traumwandlerische Weise. Ob filigran oder mit wuchtiger Power, die Musik der Amerikaner besitzt mittlerweile eine Leichtigkeit des Seins, die verhindert, dass die Songs in volltönender Leere verhallen. Gespickt mit kleinen Anleihen bei der Nachbarschaft sowie Herrn Hardrock und Frau Jazz, manchmal nur sekundenkurzen Spielereien, sind die Songs gefüllt mit Höhepunkten, kreativer Instrumentierung (abwechslungsreiche Keyboardsounds und effektvolle Violin- und Flöteneinsätze), Tempo- und Stimmungswechseln, die sich ergänzen und nicht gegenseitig eliminieren. Zur Vielfalt tragen auch die weiblichen Konterparts Susie Bogdanowicz und Michele Lynn bei. So ist das spartanische „Haunted“, featuring Michele Lynn, ein schummeriges und emphatisches Intermezzo.

The Breaking Of The World“ setzt den progressiven Aufwärtstrend GLASS HAMMERS charmant und mit prallem Sound fort, überflügelt dabei ganz locker die aktuelle Erscheinungsform der ehemals großen Vorbilder YES. Eine Prise Mitleid für Jon Davison.

FAZIT: “I remember doing the Time Warp”… oder forever 1972. YES bringen sieben pralle Live-Doppel-Alben namens “Progeny: Seven Shows from Seventy-Two” heraus und GLASS HAMMER veröffentlichen mit “The Breaking Of The World” ein hervorragend klingendes Studio-Werk, dessen musikalische Grundierung um jenes Jahr herum aufgetragen wurde. Muss ein gutes Jahr gewesen sein – oder besser gute Jahre, die nächsten fünf kann man ruhig mitzählen -, so viel wie vom Nachlass übrig blieb. Wenn man diesen musikalischen und zeitlichen Rahmen schätzt, bietet das siebzehnte offizielle Album wieder eine gute Stunde rechtschaffener glashämmernder Musik. Gefällt wohl.

Da ich das ähnlich gelungene „Ode To Echo“ punktemäßig nicht gar so hoch veranschlagt hätte wie Kollege Koss, gibt es anderthalb Pünktchen weniger, obwohl „The Breaking Of The World“ dem Vorgänger in nichts nachsteht. Eher im Gegenteil.

Jochen König (Info) (Review 4271x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Mythopoeia
  • Third Floor
  • Babylon
  • A Bird When it Sneezes
  • Sand
  • Bandwagon
  • Haunted
  • North Wind
  • Nothing, Everything

Besetzung:

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