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Alan Burridge: Lemmy Kilmister: Life Beyond Motörhead - Collateral Damage (Review)

Artist:

Alan Burridge

Alan Burridge: Lemmy Kilmister: Life Beyond Motörhead - Collateral Damage
Album:

Lemmy Kilmister: Life Beyond Motörhead - Collateral Damage

Medium: Buch
Stil:

Biografie

Label: Iron Pages Verlag
Spieldauer: 192 Seiten
Erschienen: 15.04.2016
Website: [Link]

Als MOTÖRHEADs Triebfeder Ian Fraser Kilmister am 28. Dezember 2015 verstarb, war dieses Buch schon fertig, also sollte man andere als Intimus ALAN BURRIDGE in die Kritik ziehen, sie würden sich am Tod der Legende und dem Vermächtnis seiner Band bereichern. Der Autor hat mit "Life Beyond Motörhead" ein starkes, spannend zu lesendes Buch geschaffen, das deutlich aus der Fülle von mehr oder weniger unnötigen Devotionalien neben der Musik des (zuletzt) Trios hervorsticht.

In jedem Fall kann der Band parallel zu dem originellen Biopic "Lemmy" und diversen Dokumentationen bestehen, gewinnt seinem Sujet sogar einige Seiten ab, die anderswo noch nicht abgedeckt wurden. Burridge ist einer der Kenner der Gruppe schlechthin, freundete sich schon Ende der 1970er mit Lemmy sowie seinen damaligen Musikern an und brachte ab 1980 das Fanzine "Motörheadbangers" heraus, das später auf Anraten des Frontmannes an den gleichnamigen Fanclub geknüpft wurde. Bis zuletzt brachte es der Autor auf mehr als 100 Hefte, lag also jederzeit am aktuellen Puls, was MOTÖRHEAD anging.

"Collateral Damage" stellt interessanterweise vieles in den Mittelpunkt, was neben dem Hauptbetätigungsfeld des singenden Bassisten an der Spitze des zur Band gewordenen Phänomens lief. Auf diesen Seiten erfährt man sogar von Lemmys Aktivitäten vor MOTÖRHEADs Gründung, und zwar nicht nur im Zusammenhang mit HAWKWIND, wo er bekanntermaßen seine ersten Sporen verdiente. Hier erfährt man eine Menge über Lemmy, den Geschichtenerzähler und kann seine Besessenheit von Weltkriegs-Erinnerungsstücken vielleicht besser nachvollziehen, erkennt seine philosophische Ader und begreift (falls noch nicht geschehen), dass er in vielerlei Hinsicht ein Neuerer war, vor allem aber ein Dichter und Denker der anderen Art.

Dies stellt Burridge wie gesagt über den Kontext der 1975 entstandenen Band, die Weltruhm erfahren sollte wie keine zweite mit einem derart ruppigen Stil. Das Paperback ist schlicht und zweckmäßig aufgemacht, wie man es von Iron Pages kennt und wenig schätzt, aber Schwamm drüber: Lieber das Wesentliche für einen angemessenen Obulus als heiße Luft auf teures Papier gedruckt und als Kunst vertickt. Letztlich sticht das Buch auch dadurch hervor, dass es der üblichen Biografie-Struktur (Geburt hier, erste Gehversuche dort, Aufstieg und Erfolg tralala …) ausdrücklich nicht entspricht.

Das Ding kommt auch nach Phil Taylors Tod kurz vor Kilmisters jetzt einfach richtig, aber ganz unabhängig davon: Neben den beinahe 300 enthaltenen Bildern erweist sich das von Kilmister handgeschriebene (!) Vorwort als absoluter Fan-Leckerbissen. Er verfasste es im Rahmen des allerletzten MOTÖRHEAD-Konzertes am 11. Dezember 2015 in Berlin …

FAZIT: "Collateral Damage" macht selbst im inflationären Feld der MOTÖRHEAD-Dokus und Aufarbeitungen anderer Art eine blendende Figur. Wer auf Alans durchaus kunstvollen Schreibstil steht, sollte auch "The Fan Club Interviews", "Diary Of The Fans - Volume 1" oder bei Interesse auch andere Bücher über musikbezogene Nischenthemen direkt über seine Webseite bestellen. Der Mann ist ein Netter, und dieses Buch in jedem Fall sein Geld wert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3479x gelesen, veröffentlicht am )

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