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There Will Be Blood: Horns (Review)

Artist:

There Will Be Blood

There Will Be Blood: Horns
Album:

Horns

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues-Rock, Soul, Funk, Gospel, 60er/70er-Retro

Label: Blues For The Red Sun / Stickman Records / NoisOlution
Spieldauer: 47:42
Erschienen: 10.06.2016
Website: [Link]

Oh-ho-ho, meine lieben Freunde der Musiker-Zunft, bei eurem Band-Namen kann einem ja angst und bange werden!
Und dann die Musik erst!
Ja, die Musik?!
Die ist *....?....!....* eine völlig andere als die Erwartungen, welche man an so einen Namen stellt. Denn hier fließt kein totmetallisches Blut oder horrorpunkige Gedärme blubbern aus ein paar Zombie-Körpern, sondern es erklingt furztrocken knackig-knarzender Blues oder Soul mit wildem Gebläse sowie knackige Stoner-Gitarren-Galoppierereien, die, wenn sie was beim Hören fließen lassen, dann höchstens das Schmalz aus den Ohren! Und wem das nicht reicht, der darf mit „Bilnd Wandering“ sogar einen astreinen klatschenden Chor-Gospel hören, den auch ein Ami-Baptisten-Kirch-Chor nicht besser hinbekäme.

Doch es gibt noch viel mehr auf der musikalischen „Horn“-Dreiviertelstunde zu entdecken, denn in fast jedem Song dieser - kaum zu glauben - italienischen Band schauen zusätzlich immer mal sehr illustre Instrumente vorbei und lassen jedes Stück für sich in eigenem Klanggewand erscheinen: Harfen, Trompeten, Saxofone, Mundharmonikas, Posaunen, Chöre, Waschbretter - alles ist mit dabei. Auch taucht immer wieder mal eine U2-“The Edge“-Gitarre auf, die unverkennbar den Sound des Albums in Richtung der ersten „Pride“-Werke des Bono-Weltverbesserers lenkt.

Oberstes Heiligtum auf „Horns“ ist der urwüchsige Blues, der, als eine weitere Überraschung, in seiner Gesamtheit Progressives in sich trägt. Es ist nämlich recht ungewöhnlich, dass auf einem Blues-Album textlich durchgängig eine in sich geschlossene Geschichte erzählt wird, indem die Handlung von Song zu Song ineinander übergreift. In ihr geht es um einen einsamen Wanderer - der einsame Wolf so gesehen, der in uns allen wohnt -, der auf der Suche nach Vergeltung ist, da er so auf sein Seelenheil hofft. Bei dieser Wanderung begegnen ihm die obskursten Gestalten und es geschehen wundersame Dinge genauso wie schwere Desaster. Das klingt nicht nur als Geschichte, sondern auch als Musik spannend.

Im Grunde wandern wir mit und begegnen dabei vom Boogie bis zum Stoner-Blues, Funk, Country, Gospel und Soul, aber auch viel Psychedelischem. Musik, geeignet für den nächsten QUENTIN TARANTINO-Film.

Besonders eindrucksvoll kommt dabei ein Song wie „Undertow“ zur Geltung, in dem sich der Wanderer als „feuchten Traum“ seines Gegenübers bezeichnet und neben dem Blues auch ein entspanntes Piano genauso wie knarzender Rock ihre Dominanz beweisen dürfen.

Dieses Wechselspiel mit musikalischen Gefühlen macht die Stärke von „Horns“ aus, so sehr das Album auch dem großen Retro-Gedanken huldigt und sich nie von diesem gänzlich zu lösen vermag.
Doch sind wir nicht alle ein bisschen retro, oder was?

FAZIT: So klingt es, wenn die Italiener den Blues haben! Authentisch, urwüchsig, abwechslungsreich und sogar textlich konzeptionell einem roten, spannenden Faden folgend, der am Ende keine Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung verbreitet. Wie echter Blues eben!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3137x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • First Act:
  • Burn Your Halo
  • Fire
  • Blind Wandering
  • Undertow
  • Mismatch
  • Reviver
  • Second Act:
  • Ride
  • Turn Your Back
  • Horns
  • Short Breath
  • Lust
  • Til Death Do Us Part

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Horns (2016) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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